Winner: Israel Garcia
Am Samstag stand die nordspanische Stadt Barbastro mit ihren rund 18.000 Einwohnern ganz im Zeichen des Festes. Schließlich war das berühmte Barcelona für das Sechzehntelfinale der Copa del Rey zu Gast. Ein unvergessliches Spiel für die Mannschaft aus der vierten Liga, die zuvor Espanyol ausgeschaltet hatte. Für einen Mittelfeldspieler des Klubs hörte es dort aber noch nicht auf.
Nach dem Spiel lud Garcia seine Freundin auf das Spielfeld und posierte einen Moment lang mit ihr, als würde er ein Foto schießen wollen. Dann krempelte er den rechten Ärmel seines Thermoshirts hoch, in seiner Handfläche kam eine sorgfältig versteckte Schachtel zum Vorschein. Der Fußballspieler kniete zu Boden, nahm den Ring heraus und machte der überraschten Freundin vor dem vollbesetzten Stadion einen Heiratsantrag. Sie gab ihm das Ja-Wort, und so durfte Garcia trotz der 0:4-Niederlage gegen den Riesen als großer Sieger nach Hause fahren.
Loser: Illan Meslier
Der französische Torhüter von Leeds hat sich im englischen Zweitligaspiel gegen Hull nicht gerade hervorgetan - um es vorsichtig auszudrücken. Meslier fischte einen Ball, der beim Stand von 3:1 für Leeds scheinbar über die Latte kullerte, zurück ins Feld - und zwar direkt vor die Füße eines gegnerischen Stürmers, der zehn Minuten vor dem Ende den Rückstand verkürzte.
Auch vor dem ersten Tor der Gastgeber sah der Keeper alles andere als gut aus. Gegner Hull erkämpfte sich beim 3:3 letztendlich einen Punkt. Meslier musste von fast allen Seiten Kritik einstecken, einzig der deutsche Trainer Daniel Farke stellte sich hinter seine Nummer eins.
Winner: Oliveirense
In der zweiten portugiesischen Liga kam es zwischen Oliveirense und Felgueiras zu einer brisanten Situation. Ein sintflutartiger Regenguss hatte das Spielfeld so aufgeweicht und verschlammt, dass die weißen Linien, die das Spielfeld selbst darstellen, kaum noch zu erkennen waren. Die Organisatoren kamen dann auf eine äußerst kreative Idee - und nutzen Vollmilch, um die Linien nachzuziehen!
Vollmilch ist reich an Fett und Laktose, beides ist wasserunlöslich. Dieser Trick wurde sich angeblich in England abgeguckt, wo dies als Lösung im Amateurbereich weit verbreitet ist. Dem Gastgeber half es nicht, denn Felgueiras entführte beim 0:3 bei insgesamt zwölf Minuten Unterbrechung alle drei Punkte.
Loser: Vinicius Junior
Valencia ist und bleibt kein gutes Pflaster für de Brasilianer. Vincius Junior hat 287 Spiele für Real Madrid bestritten und dabei nur zwei Rote Karten gesehen. Beide kassierte er im Mestalla-Stadion in Valencia. In der Vorsaison brannten ihm die Nerven durch, nachdem er rassistischen Beleidigungen gegen ihn nicht ertragen wollte. In der 97. Minute wurde er nach einer Tätlichkeit in einer Rudelbildung des Feldes verwiesen.
Am vergangenen Wochenende schlug er beim 2:1-Sieg Madrids in der 79. Minute mit der Hand auf den Hinterkopf von Valencia-Keeper Dimitrievski, woraufhin der Schiedsrichter ihn vorzeitig unter die Dusche schickte.
Der "FIFA The Best"-Gewinner entschuldigte sich im Nachhinein und gestand ein, er habe es versäumt, im brenzligen Momenten die Ruhe zu bewahren. Die Strafe für eine Tätlichkeit ohne Ballchance liegt in Spanien zwischen vier und 12 Spielen, doch Real Madrid hofft, den Schaden begrenzen zu können. Beim Pokalspiel am Montag war Vini Jr. nicht dabei, der Disziplinarausschuss will am Dienstag zusammentreten und das Urteil verkünden.
Winner: Sergio Conceicao
Der neue portugiesische Trainer des AC Mailand hat eine bisher makellose Bilanz vorzuweisen: zwei Spiele, zwei Siege, eine Trophäe. Seine Schützlinge gewannen am Montag in Riad den italienischen Superpokal - und wie! Sowohl im Halbfinale gegen Juventus als auch im Finale gegen Inter lag man lange zurück, konnte das Ergebnis aber in letzter Minute zu seinen Gunsten drehen. Gegen den Stadtrivalen kam man sogar von einem 0:2-Rückstand zurück. Am Ende feierte Milan einen 3:2-Triumph.
Conceicao durfte somit nur eine Woche nach seinem Amtsantritt den ersten Titel feiern, was ihm in den italienischen Gazetten reichlich Lob einbrachte. Entscheidend war vor allem auch der Auftritt von Landsmann Rafael Leao, der 40 Minuten vor Schluss eingewechselt wurde, an allen drei Toren beteiligt war und seinem Verein somit entscheidend zu seinem achten Superpokal in der Geschichte verhalf - einer weniger als Rekordmeister Juventus.
Verlierer: Barcelona
Er war eine der Schlüsselfiguren bei Spaniens EM-Triumph im vergangenen Jahr, auch deshalb legte der FC Barcelona im Sommer rund 55 Millionen euro auf den Tisch, um ihn von Leipzig freizukaufen. Viel hat Dani Olmo allerdings nicht für die Katalanen gespielt. Im Herbst brachte er es in allen Wettbewerben unter Hansi Flick nur auf 15 Spiele, und in einigen davon kam er jeweils nur für ein paar Minuten zum Einsatz. Gut möglich, dass es dabei auch bleibt.
Denn obwohl der offensive Mittelfeldspieler für den spanischen Superpokal in Saudi-Arabien nominiert wurde, hat "Barca" die LaLiga-Budgetregeln bis zum 31. Dezember missachtet, und es versäumt, die Registrierung Olmos zu verlängern. Dieser ist nun nicht mehr einsatzberechtigt und könnte den Verein per Klausel im Vertrag ablösefrei verlassen.
Der ehemalige Spieler von Dinamo Zagreb will in Spanien bleiben. Sollte den Einsprüchen des Vereins bei der spanischen Sportaufsicht oder vor der ordentlichen Gerichtsbarkeit allerdings nicht stattgegeben werden, könnte es tatsächlich zur absoluten Transfer-Blamage für den Vizemeister kommen.