Bis zur Winterpause, erzielte Bradley Barcola in 16 Ligue-1-Spielen 10 Tore und 2 Vorlagen. In der Liga war er der Chef von PSG und wurde zum Spieler des Monats September gewählt. In der Champions League war er aufgrund seiner Ineffizienz weniger erfolgreich.
Barcola wurde nicht besonders ins Rampenlicht gestellt, auch wenn er zu Saisnbeginn der Unterschiedspieler bei Paris war. Diese Rolle, die nun von Ousmane Dembélé mit Bravour übernommen wurde, verhalf ihm zu medialer Strahlkraft.
"Ich versuche, das, was außerhalb des Kontexts der Mannschaft passiert, auszugleichen. Ich bin von Natur aus ehrgeizig. Zu Beginn der Saison wollten Sie Barcola in einer anderen Galaxie ansiedeln. Ich versuche, die Dinge zu beruhigen", sagte Luis Enrique dennoch auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Brest um die aktuelle Entwicklung des Youngsters zu erklären.

In den Augen der Beobachter hat der 22-jährige Flügelspieler einen wichtigen Meilenstein in seiner Entwicklung erreicht. Nun weiß jeder, dass Paris Barcola mittel- und langfristig definitiv vertrauen kann. Doch bevor wir uns mit den Terminen der zweiten Saisonhälfte beschäftigen, wollen wir noch einmal auf die Ursprünge des Phänomens Barcola zurückkommen, als er bei seinem Heimatverein Olympique Lyon seine ersten Schritte machte.
Ein (sehr früh) entdecktes Talent
Der Franco-Togolese, der 2010 im Alter von acht Jahren in das Ausbildungszentrum der Gones kam, durchlief alle seine Klassen nur wenige Kilometer von seinem Elternhaus entfernt. In diesem gesunden Umfeld konnte sich Barcola in Ruhe entwickeln, um dann im November 2021 anlässlich eines Spiels bei Sparta Prag in der Profiwelt zu landen. In der Nachspielzeit spielte er einen entscheidenden Pass für Karl Toko-Ekambi.
Und nur wenige Monate später unterschrieb Bradley Barcola bei Paris Saint-Germain. Die Saison 2023-2024 bestätigte ihn als eines der vielversprechendsten französischen Talente seiner Generation.
Dank seiner Dribbelstärke, seiner Schnelligkeit und einer gewissen geistigen Reife, die es ihm ermöglichte, sich auf die Plätze der Ligue 1 zu wagen, hat Barcola seitdem enorme Fortschritte gemacht. Taktisch hat er unter Luis Enrique im Laufe der letzten Monate viel Spielintelligenz bewiesen.

Im letzten Sommer übernahm er dann natürlich die Rolle des Offensivführers auf dem linken Flügel, nachdem Kylian Mbappé den Verein verlassen hatte. Trotz der Anwesenheit von Dembélé, Gonçalo Ramos, Randal Kolo Muani und Marco Asensio, die inzwischen zu Juventus bzw. Aston Villa abgewandert sind, hat die Nr. 29 von Paris PSG in der L1 auf den richtigen Weg gebracht. Vor allem vor dem Tor zeigte er einen bemerkenswerten Abschluss und bewies, dass er in der Lage ist, seine Mannschaft zum Sieg zu führen.
Eine neue Rolle für 2025
Auf dem Spielfeld hat der ehemalige Lyoner sogar an Effizienz gewonnen. Zwar ist das nicht nur sein Verdienst, da das Team von Luis Enrique seit der Rückkehr aus der Winterpause auf Hochtouren läuft, aber statistisch gesehen ist es sehr solide.
In den letzten zwölf wettbewerbsübergreifenden Spielen hat Barcola 5 Tore und 6 Vorlagen erzielt. Das Verhältnis ist einfach hervorragend. Noch besser ist es, wenn man sich die Details ansieht, dass seine Leistungen für den Erfolg seiner Mannschaft ausschlaggebend waren. Im französischen Pokal brachte er die Mannschaft im Spiel gegen Espaly wieder in Führung. In der Champions League ließ er Paris gegen Manchester City an den Sieg glauben, als er nach einer Stunde Spielzeit den Ausgleich erzielte. Eine Woche später in Stuttgart, brachte er PSG auf die richtige Spur, indem er bereits in der 6. Spielminute die Führung markierte.

Intern wird berichtet, dass die Spieler von Luis Enrique besonders viel Spaß auf dem Platz haben. Und das sieht man auch. Mit Dembélé in der Spitze, Barcola auf dem Flügel, sowie Neuzugang Khvicha Kvaratskhelia, oder Désiré Doué, scheint Paris sein offensives Gleichgewicht gefunden zu haben. Es ist lange her, dass der Hauptstadtclub sportlich so viele Hoffnungen geweckt hat.
Nun steht die schwierigste Aufgabe noch bevor. Wird es diesem Kollektiv gelingen, dieses Leistungsniveau zu halten? Luis Enrique wollte diese Woche auf der Pressekonferenz "keine Vorhersagen machen". Wie üblich möchte der spanische Trainer die Presse nicht euphorisieren, aber angesichts der jüngsten Ergebnisse ist es normal, die Nachhaltigkeit der Pariser Leistungen in Frage zu stellen.