Der Abstieg Lyons war ursprünglich im November 2024 wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten angedroht worden und wurde nun bestätigt. Textor, der Lyon über seine Eagle Football Group kontrolliert, kündigte an, gegen das Urteil Berufung einzulegen. Gleichzeitig betonte er, dass die finanzielle Lage des Vereins stabil sei. Die DNCG habe sich nach seiner Einschätzung eher an formalen Mängeln gestört als an tatsächlicher Zahlungsunfähigkeit. Dennoch räumte er eigene Defizite in der Führung ein: „Ich war nicht so gut in der Politik Frankreichs.“
Lyon trotz Finanzproblemen sportlich solide
Künftig will sich Textor auf übergeordnete Aufgaben innerhalb der Eagle Football Group konzentrieren, zu der auch der brasilianische Klub Botafogo gehört. Während Botafogo kürzlich bei der Klub-WM gegen Palmeiras verlor, will Textor dort künftig aktiver eingreifen. Auch eine neue Investition im britischen Fußball wird in Erwägung gezogen, nachdem die Beteiligung an Crystal Palace verkauft wurde. „Wir müssen nun sehen, wer unser nächster Verein in Großbritannien wird“, sagte Textor und stellte eine neue strategische Ausrichtung der Gruppe in Aussicht.
Trotz des Rückzugs bemühte sich Textor, die Fans Lyons zu beruhigen. Der Klub sei finanziell liquide und habe sich in der Vergangenheit sportlich behauptet – unter anderem mit zwei Teilnahmen an der Europa League. Die strukturellen Probleme, die den Abstieg ausgelöst hätten, seien nicht unlösbar. „Wir haben die Nachhaltigkeitsprüfung der UEFA bestanden. Das zeigt, dass wir grundsätzlich auf dem richtigen Weg sind“, betonte er.
Mit dem Rücktritt Textors beginnt für Olympique Lyon eine ungewisse Zukunft. Die Verantwortung liegt nun bei anderen Anteilseignern der Eagle Football Group, die laut Textor in der Lage seien, die entstandenen Schwierigkeiten besser zu bewältigen. Der Klub steht vor der Herausforderung, sportlich wieder aufzusteigen und das Vertrauen institutioneller Aufsichtsorgane zurückzugewinnen – ein Neuanfang unter veränderten Vorzeichen.