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Nachschub im Land der Talente: Die 10 größten Juwelen der Ligue 1-Saison 2025/26

Joaquín Panichelli kam im Sommer von Alavés nach Straßburg.
Joaquín Panichelli kam im Sommer von Alavés nach Straßburg. Photo par FLORENCIA TAN JUN / GETTY IMAGES EUROPE / Getty Images via AFP
Ob Mathys Tel, Randal Kolo Muani oder Ousmane Dembélé: Immer wieder wechselten in den vergangenen Jahren vielversprechende Talente aus der Ligue 1 in die Bundesliga und gingen den nächsten Schritt in Richtung internationale Klasse. Wen du in diesem Jahr in Frankreich im Auge behalten solltest, haben unsere französischen Flashscore-Kolleginnen Julie Marchetti und Anna Carreau zusammengestellt.

Darryl Bakola (17, Olympique Marseille)

Mit gerade einmal 17 Jahren zählt Darryl Bakola zu den spannendsten Nachwuchsspielern Frankreichs. Der zentrale Mittelfeldspieler, der im September 2024 seinen ersten Profivertrag bei Olympique Marseille unterschrieb, wurde unter Trainer Roberto De Zerbi bereits behutsam in die erste Mannschaft integriert. Seine Explosivität und die bemerkenswerte Passquote von 92,3 % in seinen bisherigen Einsätzen zeigen, dass OM in ihm einen Rohdiamanten mit großem Entwicklungspotenzial besitzt.

Trotz seiner Jugend wirkt Bakola bereits erstaunlich reif im Spielaufbau. Er muss sich körperlich und taktisch weiterentwickeln, um regelmäßig Spielzeit zu erhalten, doch sein Profil verspricht einiges. Wenn er diese Saison seine Lernkurve fortsetzt, könnte er bald mehr als nur ein Perspektivspieler sein – nämlich das neue Herzstück des OM-Mittelfelds.

Djaoui Cissé (21, Stade Rennes)

Djaoui Cissé ist kein unbeschriebenes Blatt mehr: Mit 16 Einsätzen in der letzten Saison hat sich der 1,88 Meter große Mittelfeldspieler bei Rennes bereits als verlässliche Größe etabliert. Seine Übersicht und Passgenauigkeit im Zentrum sorgen dafür, dass er das Spiel lenken kann wie ein erfahrener Stratege – gepaart mit einer physischen Präsenz, die ihn in der Defensive wie in der Offensive wertvoll macht.

Trainer Habib Beye schenkt ihm großes Vertrauen, doch in der Saison 2025/26 wird sich zeigen, ob Cissé den nächsten Schritt machen kann. Mit seiner technischen Klasse und dem Spielverständnis bringt er alle Anlagen mit, um sich zum Schlüsselspieler bei Rennes – und langfristig womöglich auch in der Nationalmannschaft – zu entwickeln.

Djaoui Cissé feiert seinen Treffer gegen Montpellier.
Djaoui Cissé feiert seinen Treffer gegen Montpellier.SYLVAIN THOMAS / AFP

Ruben Kluivert (24, Olympique Lyon)

Ruben Kluivert, Sohn der legendären Kluivert-Dynastie, steht bei Olympique Lyon vor seinem großen Durchbruch in einer europäischen Topliga. Der niederländische Innenverteidiger bringt nicht nur ein exzellentes Kopfballspiel mit, sondern auch die Fähigkeit, das Spiel von hinten ruhig und strukturiert aufzubauen – ein Merkmal, das Trainer Paulo Fonseca besonders schätzt.

In einer Lyoner Mannschaft im Umbruch könnte Kluivert zum Stabilisator werden. Seine Robustheit, sein Stellungsspiel und seine Übersicht machen ihn zu einem zentralen Baustein der neuen OL-Defensive. Wenn er sich in der physischen Ligue 1 behaupten kann, könnte er sich rasch als Abwehrchef etablieren.

Otávio Ataíde da Silva (22, Paris FC)

Mit Stationen bei Flamengo und Porto hat Otávio bereits ein beachtliches Fundament für seine Karriere gelegt. Nun soll der brasilianische Innenverteidiger bei Paris FC die Abwehr stabilisieren – und laut Sportdirektor François Ferracci bringt er alles mit, was man dafür braucht: taktisches Verständnis, Technik, Athletik und ein sehr reifes Spiel.

Für Paris FC verkörpert Otávio den Aufbruch des ambitionierten Hauptstadtklubs. Wenn es dem Trainerteam gelingt, ihn nahtlos zu integrieren, könnte er in dieser Saison zu einem der besten Verteidiger außerhalb der Ligue-1-Topklubs avancieren.

Otavio in der Europa League mit Porto.
Otavio in der Europa League mit Porto.JOSE MANUEL ALVAREZ REY / NurPhoto / NurPhoto via AFP

Louis Leroux (19, FC Nantes)

Louis Leroux ist ein Eigengewächs des FC Nantes und hat in der vergangenen Saison mit 18 Einsätzen bereits einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Der zentrale Mittelfeldspieler besticht durch seine Defensivstärke, sein gutes Stellungsspiel und seine Fähigkeit, Ballverluste sofort zu antizipieren.

Aber auch offensiv hat Leroux Qualitäten: Zwei Tore und eine Vorlage in der vergangenen Spielzeit sprechen für seine Vielseitigkeit. In dieser Saison soll er endgültig den Schritt zum Stammspieler machen – und mit seinem Spielverständnis und seiner Ruhe am Ball ist er auf dem besten Weg dahin.

Maxi Oyedele (20, RC Strasbourg)

Maxi Oyedele ist ein Spieler mit ungewöhnlicher Biografie: Ausgebildet bei Manchester United, zuletzt stark bei Legia Warschau – und nun Hoffnungsträger im Mittelfeld von Straßburg. Der polnische U-Nationalspieler ist technisch versiert, spielintelligent und gilt als stille Führungspersönlichkeit auf dem Platz.

Für sechs Millionen Euro verpflichtet, soll er Andrey Santos ersetzen, der nach seiner Leihe zu Chelsea zurückkehrte. Oyedeles ruhiges, aber zielstrebiges Auftreten könnte genau das sein, was Straßburgs Mittelfeld braucht – ein Spielmacher im klassischen Sinn, mit internationalem Flair.

Maxi Oyedele im Trikot der polnischen U21-Nationalmannschaft.
Maxi Oyedele im Trikot der polnischen U21-Nationalmannschaft.RAFAL OLEKSIEWICZ / Getty Images via AFP

Joaquín Panichelli (22, RC Strasbourg)

Mit 21 Treffern und acht Vorlagen in der zweiten spanischen Liga machte sich Joaquín Panichelli bei Mirandes einen Namen – und weckt nun in Straßburg hohe Erwartungen. Der Argentinier kam für stolze 16,5 Millionen Euro von Alavés und bringt körperliche Präsenz, Torgefahr und ein bemerkenswertes Comeback nach Kreuzbandriss mit.

Panichelli vergleicht sich selbst mit einer Mischung aus Benzema und Giroud – ein gewagter, aber nicht unbegründeter Vergleich. Seine Robustheit und sein Abschluss könnten in der Ligue 1 den Unterschied ausmachen. Sollte er schnell Fuß fassen, ist er ein Kandidat für die Topscorerliste.

Samson Baidoo (21, RC Lens)

Samson Baidoo ist der neue Abwehrchef von RC Lens – zumindest langfristig ist das der Plan. Der österreichische Nationalspieler, der einst als Stürmer begann, bringt alles mit, was einen modernen Innenverteidiger auszeichnet: Technik, Übersicht, Physis und Mut im Spielaufbau.

Der Wechsel von Red Bull Salzburg nach Lens ist eine Bestätigung seines Potenzials. Baidoo ist ruhig am Ball, initiativ im Vorwärtsspiel und taktisch geschult. Mit ihm könnte Lens die Lücke schließen, die Kevin Danso hinterlassen hat.

Samson Baidoo wechselte aus Salzburg nach Nordfrankreich.
Samson Baidoo wechselte aus Salzburg nach Nordfrankreich.SEVERIN AICHBAUER / APA-PictureDesk via AFP

Marius Broholm (20, OSC Lille)

Als Ersatz für Edon Zhegrova verpflichtet, soll Marius Broholm den rechten Flügel von Lille neu beleben. Der norwegische U23-Nationalspieler glänzt durch Schnelligkeit, Dribbelstärke und seine Abschlussqualität – in der Heimat wurde er nicht umsonst zum Spieler des Jahres bei Rosenborg gekürt.

Mit zehn Toren in 31 Spielen zeigte er 2024 sein Offensivpotenzial, das er nun in der Ligue 1 bestätigen will. Noch fehlt ihm etwas die körperliche Robustheit, doch seine hohe Spielintelligenz und seine Vielseitigkeit machen ihn zu einem echten Trumpf für Lilles Offensive.

Jonathan Fischer (23, FC Metz)

Der neue Torwart des FC Metz könnte die Überraschung der Saison werden. Jonathan Fischer, ein 1,97 Meter großer dänischer Schlussmann, kam für drei Millionen Euro von Fredrikstad und bringt alles mit, was ein moderner Keeper braucht: starke Reflexe, gutes Fußspiel und mentale Stärke.

17 Zu-Null-Spiele in Norwegen und ein Pokalsieg inklusive Elfmeterheldenstatus sprechen für seine Qualität. Fischer ist der neue Rückhalt der Moselaner – und vielleicht das fehlende Puzzleteil für eine stabile Saison in Lothringen.

Jonathan Fischer wird zum ersten dänischen Torwart in Metz seit Henning Jensen 1972.
Jonathan Fischer wird zum ersten dänischen Torwart in Metz seit Henning Jensen 1972.Bildbyran / ddp USA / Profimedia