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Das erstes Mal Soccer: "Müller Mania" in Vancouver hat begonnen

Aktualisiert
Thomas Müller bei seiner Vorstellung in Kanada
Thomas Müller bei seiner Vorstellung in KanadaČTK / imago sportfotodienst / Ethan Cairns / M.i.S.
Nach seinem herzlichen und typisch launigen Empfang geht es für Thomas Müller bei seinem neuen Klub Vancouver Whitecaps auch sportlich bald zur Sache.

An seiner neuen Torhymne fand Thomas Müller sofort großen Gefallen. "Ist das unser Song wenn wir treffen?", fragte der Ur-Bayer, als bei seinem Fotoshooting im weißen Outfit der Vancouver Whitecaps "Freed from Desire" aus den Boxen schallte. "Ich sollte mich daran gewöhnen", scherzte er und bewegte sich genüsslich im Takt.

Seinen Vorstellungsmarathon beendete er hoch oben über den Dächern seiner neuen kanadischen Heimat. "Jetlag nach einem langen Trip nach Vancouver", schrieb die Legende des FC Bayern, die nun endgültig ein neues Kapitel aufschlug.

Zuvor hatte er in der Stadt einen regelrechten Hype ausgelöst, noch bevor er auch nur eine Minute gespielt hat, flogen ihm die Herzen der Fans zu. Müller gab fleißig Interviews, einschließlich seiner ersten Pressekonferenz.

"Radio Müller" sendete in gewohnter Manier. "Ich bin hier, um 'Soccer' zu spielen. Früher habe ich 'Football' gespielt, nun spiele ich 'Soccer'", sagte er. Wie er in seiner neuen sportlichen Heimat Major League Soccer (MLS) zurechtkommen werde? "Ich habe keine Ahnung. Ich denke, ich habe alles, aber wir werden herausfinden, wie ich mich an die Liga gewöhne."

Aus der Ferne sendete Bayern-Trainer Vincent Kompany noch einmal warme Worte. "Ich kann mir schon vorstellen, wie er da die Kabine beeinflusst, was er da für diesen Verein macht", sagte Kompany am Freitag: "Wir werden auf jeden Fall noch immer weiter auf seine Spiele schauen."

Sämtliche Heimspiele ausverkauft

Der erste Müller-Auftritt steht unmittelbar bevor – Jetlag hin oder her. Bereits in der Nacht zu Montag deutscher Zeit trifft er mit den Whitecaps auf Houston Dynamo – zum Glück für den Neuzugang steigt sein potenzielles Debüt im eigenen Stadion. Immerhin die zusätzlichen fast 4.000 Kilometer bis nach Houston bleiben Müller damit erspart.

Die Fans freut es ebenfalls, der Auftakt der "Müller Mania" ist – natürlich – ausverkauft. "Alle Spiele für den Rest der Saison werden ausverkauft sein. Unser Fanshop hatte den größten Verkaufstag in der Geschichte des Klubs", berichtete der deutsche Whitecaps-Sportdirektor Axel Schuster zuletzt.

Vor der Ankunft des neuen Hoffnungsträgers lief es auch sportlich gut, die Whitecaps liegen als Zweiter der Western Conference klar auf Play-off-Kurs.

Match-Center: Vancouver vs. Houston

Kunstrasen bereitet keine Sorgen

Eine kleine Herausforderung könnte für Müller der ungewohnte Untergrund werden. Anders als die meisten Vereine in den europäischen Profiligen spielen einige MLS-Klubs auf Kunst- statt Naturrasen. Auch im BC Place, dem Heimstadion der Whitecaps, liegt ein solcher Teppich.

Doch auch die mutmaßliche Sorge, künftig auf dem bei Profis eher unbeliebten Geläuf zu spielen, nahm Müller mit jeder Menge Humor. "In der Jugend haben wir auf Kunstrasen gespielt, ich habe keine Probleme damit", versicherte er: "Meine Knie sind wie die eines 15-Jährigen, hat mein Arzt gesagt."