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Abschied des Vollendeten: Warum Alexander-Arnold mit 25 zu Liverpools Legenden zählt

Trent Alexander-Arnold wird den FC Liverpool nach Ablauf der Saison verlassen.
Trent Alexander-Arnold wird den FC Liverpool nach Ablauf der Saison verlassen.SHAUN BOTTERILL/Getty Images via AFP
Mit dem bevorstehenden Abschied von Trent Alexander-Arnold endet eine Ära beim FC Liverpool – und in gewisser Weise auch in der Premier League. Der 25-jährige Rechtsverteidiger, der seit seiner Kindheit die Farben der Reds trug, verlässt seinen Herzensklub nach Ablauf seines Vertrags im Juni und steht offenbar vor einem Wechsel zu Real Madrid. Es ist ein emotionaler Moment für Fans und Verein – und Anlass genug, auf das zurückzublicken, was Alexander-Arnold in Liverpool hinterlässt: ein Erbe, das weit über seine Position hinausgeht.

Als Alexander-Arnold im Oktober 2016 sein Profidebüt gab, konnte kaum jemand erahnen, welch revolutionären Einfluss er auf das moderne Spiel haben würde. Was folgte, war eine einzigartige Karriere, in der er nicht nur Titel sammelte, sondern das Rollenverständnis des Außenverteidigers neu definierte. Unter Jürgen Klopp wurde er zum Taktgeber von der rechten Außenbahn, zum Quarterback an der Seitenlinie, dessen Pässe und Flanken Spiele entschieden.

Mit 23 Toren und beeindruckenden 86 Vorlagen in allen Wettbewerben ist Alexander-Arnold der produktivste Verteidiger seiner Generation – in Liverpool wurde er nur von drei Offensivspielern in der Zahl der Torbeteiligungen übertroffen. Seine Premier-League-Bilanz ist nicht minder beeindruckend: Mit 64 Assists hält er unter Verteidigern den alleinigen Rekord, und seine 82 Torbeteiligungen in der Liga stehen in einem Atemzug mit Urgesteinen wie Leighton Baines – mit dem Unterschied, dass Alexander-Arnold dafür fast 150 Spiele weniger benötigte.

Doch seine Bedeutung für Liverpool ging über Zahlen hinaus. Er war das Bindeglied zwischen Defensive und Offensive, der Spieler, der mit einem präzisen Seitenwechsel oder einem scharfen Ball in den Strafraum das Spiel öffnete. Kein anderer Außenverteidiger konnte technische Brillanz, Spielintelligenz und Gefühl für Rhythmus und Raum so verbinden wie er. Dass er seit seinem Debüt die meisten Flanken (481) und Pässe in den Strafraum (2.602) aller Premier-League-Spieler spielte (nicht nur Verteidiger), spricht Bände.

Gleichzeitig war Alexander-Arnold nie nur Vorbereiter. Seine elf Tore aus der Distanz und sechs direkt verwandelte Freistöße zeigen, dass er auch als Torschütze gefürchtet war. Und trotz gelegentlicher Kritik an seiner Defensivarbeit – besonders nach dem Duell mit Jérémy Doku im Februar – konnte ihm nie abgesprochen werden, wie sehr er Spiele prägte. Selbst jenes vielzitierte Spiel endete mit einem Sieg für Liverpool.

Alexander-Arnold als Titelsammler und Klublegende

Mit insgesamt 352 Einsätzen, 318 Starts und 234 Siegen für die Reds ist Alexander-Arnold einer der erfolgreichsten Spieler der Klubgeschichte. Der Gewinn der Premier League, der Champions League, des FA Cups, der Klub-WM und weiterer Titel macht ihn zu einem Symbol der goldenen Ära unter Klopp.

Sein Abgang mag schmerzen, doch er verlässt Anfield als Legende. Nicht nur, weil er Trophäen gewann, sondern weil er ein Kind von Liverpool bleibt - egal, wohin sein Weg nun führt.