Kaum jemand verkörperte den klassischen englischen Mittelstürmer so wie Shearer: kompromisslos, effizient, unaufhaltsam. Ihm folgten Generationen von Torjägern, die seine Marke jagen sollten. Einer von ihnen war Harry Kane, der nach einem eher schleppenden Start bei Tottenham aufdrehte und in 141 Spielen seine 100 Premier-League-Tore erzielte.
Auch Sergio Agüero reiht sich in diese Elite ein. Der Argentinier, Citys Rekordtorschütze, brauchte 147 Partien, um die 100 zu knacken. Sein Tor beim 1:1 in Newcastle 2016 besiegelte nicht nur eine persönliche Bestmarke, sondern symbolisierte auch eine Ära, in der Manchester City zum englischen Dauermeister aufstieg.
Haaland auf Rekordkurs
Thierry Henry und Mohamed Salah komplettieren den exklusiven Kreis. Henry verwandelte sich nach zähem Beginn bei Arsenal in eine Tormaschine, die in 160 Spielen den Hunderter erreichte und die legendäre „Invincibles“-Saison 2003/04 prägte. Salah wiederum, einst Chelsea-Reservist, fand erst in Liverpool seine Bestimmung und brauchte 162 Einsätze, um in den Klub der Premier-League-Hunderter aufzusteigen.
Nun könnte Haaland all diese Namen überflügeln. Kein Spieler in der Geschichte der Liga erzielte 50 Tore schneller (nur 48 Spiele benötigte der Norweger dafür). Seine physische Präsenz, sein Spielverständnis und die Passmaschine Manchester City machen ihn zum perfekten Torjäger einer neuen Generation.
Bleibt er verletzungsfrei, dürfte er Shearers Bestmarke in den kommenden Wochen übertreffen und sich damit in die Geschichtsbücher eintragen.