„Ich hatte die Lust am Fußball verloren und auch keine Freude mehr daran, Teil dieses Zirkus zu sein“, sagte Kristensen. Der ständige Leistungsdruck habe ihn ausgezehrt, Training und Spiele seien für ihn zur Belastung geworden.
Seinen Tiefpunkt erlebte der Verteidiger während seines Jahres in der Premier League. Der Abstieg mit Leeds und die enorme mediale Aufmerksamkeit in der größten Liga der Welt hätten ihn mental überfordert.
Karriereende war für Kristensen eine Option
„Es wurde zu einer Art Maskerade – eine Maske, die ich jeden Tag aufgesetzt habe“, so Kristensen. Auch in Rom konnte er sich nicht nachhaltig durchsetzen, trotz regelmäßiger Einsatzchancen. Spätestens nach der EM in Deutschland, die er ausschließlich von der Bank erlebte, war für ihn klar: „Ich halte kein weiteres Jahr wie dieses aus.“
Der Gedanke, mit 27 Jahren nach Dänemark zurückzukehren und „ein normales Leben“ abseits des Profifußballs zu führen, war für Kristensen real. Erst der Wechsel zu Eintracht Frankfurt brachte die Wende.
Auf Drängen seiner Freundin entschied er sich gegen die Rückkehr in die Heimat und fand stattdessen am Main das passende Umfeld. „Obwohl ich besser darin wurde, mit den Dingen umzugehen, habe ich es in Rom einfach nie geschafft, ins Plus zu kommen“, erklärte er rückblickend.
Heute ist Kristensen wieder im Reinen mit sich selbst. In Frankfurt hat er sich als Stammspieler auf der rechten Abwehrseite etabliert und wurde in der vergangenen Saison sogar zum „Spieler des Jahres“ gewählt.
Auch in der dänischen Nationalmannschaft gehört er inzwischen wieder zu den festen Größen. „Ich habe aufgehört, allen möglichen Dingen hinterherzujagen, und bin jetzt viel entspannter“.