Liverpool investiert erneut in die Zukunft: Mit Giovanni Leoni kommt ein 18-jähriger Innenverteidiger von Parma an die Anfield Road. Für eine Ablösesumme von knapp 30 Millionen Euro holte der Klub einen Spieler, der zwar noch nicht sofort zum Leistungsträger avancieren dürfte, aber das Potenzial besitzt, die Abwehr in den kommenden Jahren zu prägen.
Der Transfer reiht sich ein in einen Sommer, in dem die „Reds“ tief in die Tasche gegriffen haben. Über 300 Millionen britische Pfund wurden investiert, um Arne Slots Kader auf ein neues Niveau zu heben. Florian Wirtz und Hugo Ékitiké sorgen bereits für Glanz in der Offensive – nun richtet sich der Blick auf die Defensive, wo zuletzt Schwächen offensichtlich wurden.
Leoni machte in der vergangenen Saison bei Parma auf sich aufmerksam, als er in 30 Partien der ersten Mannschaft konstant überzeugte. Spätestens da stand er auf den Zetteln zahlreicher europäischer Topklubs. Liverpool bekam den Zuschlag – auch, weil man nach verpassten Deals um Dean Huijsen und Leny Yoro eine Lösung für die Zukunft suchte.
Dass Leoni nicht sofort als Stammspieler eingeplant ist, liegt auch an der Hierarchie im Kader. Mit van Dijk, Konaté und möglicherweise noch einem weiteren Neuzugang wie Marc Guehi ist die Konkurrenz groß. Doch nach dem Abgang von Jarell Quansah könnte der junge Italiener schneller zu Einsatzzeiten kommen, als viele erwarten.
Giovanni Leoni: Parallelen zu van Dijk unverkennbar
Spielerisch bringt er Voraussetzungen mit, die ihn interessant machen. Mit 1,96 Metern Körpergröße ist er in der Luft kaum zu überwinden – 63 Prozent seiner Kopfballduelle gewann er in der Serie A. Dazu zeigte er in der Spieleröffnung gute Ansätze: Seine Passquote lag bei 88,7 Prozent, auch wenn er sich im Aufbauspiel noch mutiger präsentieren muss.
Nicht wenige Beobachter ziehen bereits Parallelen zu van Dijk. Zwar ist Leoni weniger elegant, doch auch er versteht es, den Ball aus der Abwehr herauszutragen. In der vergangenen Saison blieb er in drei Dribblings ungeschlagen – ein kleiner Wert, der aber seine technische Sicherheit andeutet.
Noch fehlt ihm Erfahrung, was in seinem Alter kaum verwundert. Statt riskanter Pässe wählte er bei Parma oft die sichere Variante. Doch in einem Umfeld wie Liverpool, mit einem Mentor wie van Dijk, könnte er den nächsten Entwicklungsschritt machen. Geduld und gezielte Einsatzzeiten, etwa in Pokalspielen, werden dafür entscheidend sein.