Die Saison 2018/19 markiert Félix’ Durchbruch. Unter Trainer Bruno Lage blüht der technisch versierte Offensivspieler bei Benfica auf: 20 Tore, 8 Assists, Meisterschaft. In Lissabon wird er zum Publikumsliebling, zum Symbol einer goldenen Zukunft. Auch international macht er sich schnell einen Namen – unter anderem durch seine Berufung in das portugiesische Aufgebot für die Nations League, die Portugal 2019 gewinnt.
Im Sommer 2019 folgt der logische Schritt – und der erste entscheidende Fehler: Atlético Madrid sichert sich für 126 Millionen Euro die Dienste des Jungstars. Ein Wechsel, der sowohl sportlich als auch stilistisch fragwürdig erscheint. Denn Félix, der von Freiheiten und Spielwitz lebt, landet im System von Diego Simeone – einem Trainer, der auf defensive Disziplin und kollektives Arbeiten setzt.
Obwohl Félix mit Atlético 2021 Meister wird, bleibt er ein Fremdkörper im Team. 131 Spiele, 35 Tore, 16 Assists – solide Zahlen, aber nie genug, um den Rekordpreis zu rechtfertigen. In der Meistersaison steht er lediglich in 14 Ligaspielen in der Startelf. Die Liaison mit Simeone bleibt kühl, professionell – nie aber inspirierend.
Irrwege durch Europas Elite
2023 beginnt eine Phase der sportlichen Unruhe: Leihgeschäfte nach London und Barcelona sollen die Karriere wiederbeleben. Bei Chelsea verläuft der Start unglücklich – Félix wird bei seinem Debüt vom Platz gestellt, trifft zwar im folgenden Spiel, bleibt aber insgesamt blass. Vier Tore in 20 Spielen reichen nicht, um zu überzeugen.
Der FC Barcelona erscheint zunächst wie der ideale Ort: technisch orientiert, offensiv denkend. Drei Tore in den ersten drei Partien lassen kurz Hoffnung aufkeimen, doch auch hier setzt sich die Unbeständigkeit durch. Félix bleibt ein Hoffnungsschimmer – kein Leistungsträger. Barça entscheidet sich gegen eine feste Verpflichtung.
Zurück bei Atlético ist die Situation verfahren. Félix will nicht bleiben, Simeone will ihn nicht. Chelsea greift erneut zu – 50 Millionen Euro und ein Siebenjahresvertrag sollen die Wende bringen. Doch auch unter Enzo Maresca spielt Félix keine Rolle. Einzig in der Conference League und im Pokal darf er sich zeigen – mit Toren gegen Gegner wie Noah oder Morecambe. In der Premier League bleibt er weitgehend bedeutungslos.
Ein Wechsel zum AC Mailand im Anschluss bringt ebenfalls keine Trendwende. Zwar trifft er bei seinem Debüt, doch konstant gute Leistungen bleiben aus. Die Rossoneri, ohnehin in einer schwierigen Phase, können ihm keine Bühne für einen Neuanfang bieten.
Der vorerst letzte Schritt: Flucht nach Saudi-Arabien
Im Sommer 2025 folgt nun schließlich der Bruch mit dem europäischen Fußball. Félix wechselt zu Al Nassr – und damit in die saudische Pro League. 30 Millionen Euro, finanziert durch den Public Investment Fund, bringen den Deal zustande. Die Rückkehr zu Benfica, lange diskutiert, bleibt ein unerfüllter Traum.
Bei Al Nassr soll Félix nun Seite an Seite mit Cristiano Ronaldo spielen, fernab des Drucks und der Erwartungen Europas. Ein Neustart – oder ein langsames Ausklingen einer Karriere, die so verheißungsvoll begann.