Romelu Lukaku Transfer zur Roma: Passt das?

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Bei Chelsea aussortiert, bei der Roma ein Hit? Romelu Lukaku in der Analyse

Romelu Lukaku spielte zuletzt für Inter Mailand.
Romelu Lukaku spielte zuletzt für Inter Mailand.Profimedia
Der 30-jährige Topstürmer Romelu Lukaku spielt beim FC Chelsea keine Rolle und wird mit hoher Wahrscheinlichkeit zur AS Roma treffen, wo er auf Startrainer Jose Mourinho trifft. Warum das gut passen könnte, erklären wir euch in dieser Flashscore Analyse.

Am Freitag tauchten die ersten Berichte auf. Die Roma führe Gespräche mit dem FC Chelsea, über ein mögliches Leihgeschäft mit Romelu Lukaku. Die Blues wollen den Kader weiterhin verkleinern. Die AS Roma braucht nach einer schweren Knie-OP von Tammy Abraham dringend einen neuen Mittelstürmer. Es stehen also wohl nur noch eine offizielle Einigung und ein hübsch gestaltetes Video in den Sozialen Netzwerken aus: Dann ist der Deal fix.

Die Roma beendete jede der letzten fünf Spielzeiten in der Serie A außerhalb der Top vier. Auf europäischer Bühne sorgte man aber für große Schlagzeilen. Nach dem Gewinn der UEFA Conference League vor zwei Jahren schaffte man es im Vorjahr ins Finale der UEFA Europa League - scheiterte dort aber am FC Sevilla. An der Champions League nehmen die Hauptstädter also in dieser Saison nicht teil.

Roma befindet sich im Umbruch

Trotz finanziell knapp bemessener Mittel rüstete man den Kader im Sommer auf. Die Erneuerung des Mittelfeld hatte für Mourinho oberste Priorität. Nemanja Matic (35 Jahre), Mady Camara (26) und Georginio Wijnaldum (32) haben den Verein verlassen. 

Der argentinische Weltmeister Leandro Paredes kam für eine geringe Ablöse von PSG, auch Renato Sanches wechselte im Rahmen einer Leihe inklusive möglicher Kaufpflicht von Paris nach Rom. Für den 25-jährigen Houssem Aouar zahlte man keine Ablöse, sein Vertrag bei Olympique Lyon war ausgelaufen. 

Strukturelle Probleme wurden durch diese Transfers mutmaßlich behoben. Allerdings hatte die Roma mit dem Toreschießen große Probleme. Nur 50 Saisontore bei einem xG-Wert von 64,02 bedeuteten in der abgelaufenen Serie-A-Spielzeit nur Platz 9, was die erzielten Treffer anbelangt.

Mittelstürmer Tammy Abraham - der bis Weihnachten ohnehin nicht zur Verfügung stehen wird - konnte nur acht Ligatore erzielen. Dennoch galt der kopfballstarke Engländer als Hoffnungsträger. Er verrichtete viel Arbeit gegen den Ball und war in Mourinhos taktischem Korsett somit ideal eingebunden. 

Vorerst übernahm Belotti die Aufgaben im Sturmzentrum.
Vorerst übernahm Belotti die Aufgaben im Sturmzentrum.AFP

Bis Lukakus Ankunft sind Paulo Dybala und Andrea Belotti in erster Linie fürs Toreschießen verantwortlich. Zweifel am Duo sind aber berechtigt: Dybala gelangen im Vorjahr “nur” 12 Treffer in der Serie A, Belotti durfte trotz 1134 Einsatzminuten kein einziges Mal jubeln. Letztgenannter traf immerhin zum Saisonauftakt doppelt, beim 2:2-Unentschieden gegen Salernitana.

Lukakus Karriere ein Auf und Ab

Doch dieselben Bedenken begleiten auch die Verpflichtung von Romelu Lukaku. Im Sommer 2017 war er nach einer fabelhaften Saison beim FC Everton mit 25 Treffern der vielleicht am meisten begehrte Stürmer in ganz Europa. Zwischen Chelsea und United entwickelte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um seine Unterschrift. Schließlich gewannen die Red Devils das Rennen, für eine Ablösesumme von bis zu 90 Millionen Euro. Sein damaliger Trainer: Jose Mourinho. 

Der Portugiese wusste, wie er den Belgier einbinden musste. In seiner ersten Premier-League-Saison in Manchester erzielte der Stürmer 23 Scorerpunkte (16 Treffer, 7 Assists) in 34 Einsätzen. Später folgte eine überaus erfolgreiche Zeit bei Inter - unter Antonio Conte wurde er mit den Nerazzurri italienischer Meister und bildete mit Lautaro Martinez ein brandgefährliches Sturmduo.

Lukaku (l.) und Mourinho (r.) kennen sich bereits gut.
Lukaku (l.) und Mourinho (r.) kennen sich bereits gut.Profimedia

Als es Conte anschließend an die Stamford Bridge zog, ging Lukaku denselben Weg. Bei seinem einstigen Ausbildungsverein verlor der Angreifer aber seine Treffsicherheit. Es folgte eine Leihe zurück zu Inter. Er erreichte das Endspiel der UEFA Champions League, vergab dort aber in den Schlussminuten die große Chance auf den 1:1-Ausgleich.

Lukakus Ruf hat in den letzten Jahren gelitten. Doch sämtlichen Fußballexperten ist klar, dass weltweit kaum jemand seinen Körper so gewinnbringend einsetzen kann wie er. Wirft man einen tieferen Blick in die Materie, wird einem klar, dass der vermeintliche Leistungsabfall womöglich gar nicht stattgefunden hat, sondern das Resultat zu hoher Erwartungen ist. In den vergangenen sechs Jahren erzielte er in Ligaspielen 93 Treffer - bei einem xG-Wert von 81,3. Eine Über-Performance, die es nur selten gibt - und das über einen langen Zeitraum hinweg.

Mourinho weiß, was zu tun ist

Mourinho bevorzugt in der Regel taktische Systeme mit einer klaren Spitze - bei der Roma beispielsweise 3-4-2-1. Das System der Roma kommt ihm insofern zugute, als ihm zwei Stürmer in den Halbräumen, die aggressiv und quirlig agieren und eher das Spielmacher-Profil erfüllen - man denke an Paulo Dybala - ihn von viel kreativer Last befreien. 

Lukaku kann seine Stärken nah am gegnerischen Strafraum ausspielen. Dort kommen auch seine gestalterischen Fähigkeiten und seine taktische Intelligenz zum Einsatz. 

Fest steht, dass Lukaku aufblühen kann, wenn man das richtige System um ihn herum aufbaut - fest steht, dass Mourinho mit Sicherheit schon eine Idee hat, wie dieses System aussehen soll.

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