Der zuletzt dreimalige Serien-Champion Galatasaray stürmte in den letzten Monaten der Saison 2024/25 zum rekordverdächtigen 25. Titel in der Süper Lig. Am Freitag startet für das Team von Okan Buruk die Mission Titelverteidigung - zum Auftakt geht es gegen Gaziantep.
Der Meister hat seinen Kader stilvoll verstärkt. Das Ziel: eine Mannschaft zu formen, die auch in der Champions League konkurrenzfähig sein kann. Nach der ablösefreien Sensations-Verpflichtung von Leroy Sané, ehemaliger Star von Bayern München und Manchester City folgte der historische Transfer von Victor Osimhen für 75 Millionen Euro.
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Galatasaray will Fenerbahce und Mourinho auf Distanz halten
Nach einer beeindruckenden Leihsaison beim türkischen Spitzenklub, in der er in allen Wettbewerben 37 Tore markierte – ein Rekord für einen ausländischen Stürmer – entschied sich Osimhen schlussendlich, in Istanbul zu bleiben. Galatasaray war dies das Überbieten des bisherigem Transferrekord der Süper Lig um rund 45 Millionen Euro wert.
Galatasaray ist zweifelsohne der große Favorit auf den vierten Titel in Folge, doch die Rechnung darf natürlich nicht ohne Fenerbahce und Star-Coach Jose Mourinho gemacht werden, die alles daran setzen werden, die Dominanz "Galas" zu beenden und den Meister-Pokal zum ersten Mal seit 2014 wieder in den Händen zu halten.
Trotz einiger Spekulationen um seine Zukunft bleibt der portugiesische Trainer nach einer umstrittenen Saison in der Türkei. Seinen Kader hat er unter anderem mit Jhon Duran, einer Leihgabe von Al Nassr, in der Sturmspitze vertsärken können. Außerdem wurden Archie Brown und Nelson Semedo verpflichtet, Milan Skriniar wurde fest verpflichtet.

Beide Mannschaften haben aber auch noch einige Lücken in ihrem Kader, so dass in den kommenden Wochen mit weiteren Aktivitäten auf dem Transfermarkt zu rechnen ist. Galatasaray braucht dringend einen neuen Torhüter, nachdem Fernando Muslera den Verein verlassen hat, während Fenerbahce noch nach Möglichkeiten sucht, die abgewanderten Dusan Tadic und Edin Dzeko zu ersetzen.
Wie stark ist Besiktas?
Ein dritter Verein, der im Titelrennen ein Wörtchen mitreden möchte, ist das wiedererstarkte Besiktas. Nach dem vierten Platz in der vergangenen Saison und einem Rückstand von 33 Punkten auf die Tabellenspitze hat man vor der Saison viel Geld in die Hand genommen: Vom AC Milan kommt Stürmer Tammy Abraham, von Benfica der türkische Mittelfeldspieler Orkun Kokc. Unterdessen hat sich einer der Topspieler der letzten Jahre, Gedson Fernandes, für einen Wechsel zu Spartak Moskau entschieden.
Auf dem Weg zum Glanz alter Tage haben Trainer Ole Gunnar Solskjaer und sein Team aber noch einiges zu tun. Die klare Aus gegen Shakhtar Donezk in der Europa-League-Qualifikation (2:4, 0:2) zeigte auf, dass im Gefüge des Norwegers noch so einiges nicht passt.
Die Verfolger: Tekkes Trabzon will angreifen
Trabzonspor, das ebenfalls als eines der größten türkischen Teams zählt, bickt au eine eher schwache Saison 2024/25, in der sie über weite Strecken in der unteren Tabellenhälfte zu finden waren. Mit einem starken Schlussspurt kletterte man zum Schluss immerhin auf den siebten Platz.
Der Aufschwung kam auch mit der Ernennung des hoch geschätzten Trainers Fatih Tekke Anfang März. In den 11 Spielen seiner Amtszeit war Trabzonspor die drittbeste Mannschaft der Liga und holte nur vier Punkte weniger als Fenerbahce.

Diesen Schwung will man nun die neue Spielzeit mitnehmen. Paul Onuachu von Southampton zurückgeholt, nachdem er vor zwei Spielzeiten mit starken Leistungen auf sich aufmerksam gemacht hatte. Allerdings wird er die nächsten Wochen aufgrund einer Knöchelverletzung ausfallen.
Die Überraschung der Vorsaison: Thomas Reis kämpft an mehreren Fronten
Samsunspor war eine der Geschichten der Saison 2024/25 und belegte unter dem deutschen Trainer Thomas Reis den dritten Platz. Sollte es ihnen gelingen, sich durch ihre europäische Qualifikationskampagne zu kämpfen, werden sie an mehreren Fronten kämpfen müssen.
Das könnte bedeuten, dass es für sie schwierig sein wird, das Meisterstück zu wiederholen, was sie in der letzten Saison in der Süper Lig vollbracht haben. Auf der anderen Seite hat sich das Team namhaft verstärkt, Reis hat zudem bewiesen, dass er einer der besten Manager der Liga ist.
Die Außenseiter: Basaksehir und Eyupspor
Nach dem Erreichen der Europa Conference League-Plätze in der vergangenen Saison war auch Istanbul Basaksehir auf dem Transfermarkt aktiv und verpflichtete unter anderem den Usbeken Abbosbek Fayzullaev für die Vereinsrekordsumme von 7,5 Millionen Euro. Nuno Da Costa, der von Kasimpasa kommt, soll darüber hinaus den Angriff beleben. Der Stürmer von den Kapverden hat in den letzten beiden Spielzeiten in der Türkei 27 Ligatore erzielt.

In ihrer allerersten Saison in der Süper Lig belegte Eyupspor allen Erwartungen zum Trotz den sechsten Platz und verpasste damit nur knapp einen Platz in Europa. Die Schlüsselfigur dahinter war Trainer Arda Turan, der nach seinem Wechsel zu Shakhtar Donetsk allerdings nicht mehr im Verein ist. Den Weg des Vereins in der schweren zweiten Saison werden wir dennoch mit Spannung verfolgen. Übertrifft man abermals die Erwartungen oder geht es in der Spielzeit 2025/26 lediglich um den Klassenerhalt?
Wer ist aufgestiegen?
Kocaelispor kehrt zum ersten Mal seit 2009 in die Süper Lig zurück, nachdem sie Meister der TFF 1. Lig wurden. Nach dem Aufstieg wurde der ehemalige Galatasaray-Spieler Selcuk Inan zum Trainer ernannt. In der vergangenen Saison wurde dieser bei Gaziantep entlassen - es war eine umstrittene Entscheidung.

Genclerbirligi sicherte sich knapp hinter Kocaelispor die automatische Qualifikation für die höchste Spielklasse und kehrt nach vier Jahren in die erste türkische Liga zurück. Karagumruk ist nach einjähriger Abwesenheit der dritte Aufsteiger, im Aufstiegs-Playoff hatte man sich gegen Bandirmaspor durchgesetzt.