DFB wechselt zu Nike: Auch Di Salvo wusste nichts

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Mehr
Anzeige
Anzeige

DFB wechselt zu Nike: Auch Di Salvo wusste nichts

Aktualisiert
U21-Bundestrainer Antonio di Salvo.
U21-Bundestrainer Antonio di Salvo.Profimedia
Der Ausrüsterwechsel beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) kam auch für die direkt Betroffenen unerwartet.

"Ich hatte davon nichts gehört, es gab überhaupt keine Anzeichen - gerade jetzt, wo das Trikot vorgestellt wurde", sagte U21-Nationaltrainer Antonio Di Salvo am Donnerstag: "Es war sehr überraschend für alle, als diese Nachricht kam."

Der DFB hatte kurz zuvor eine Partnerschaft mit dem US-Giganten Nike ab 2027 verkündet und sich nach mehr als 70 Jahren von adidas abgewendet. "Wir verbinden sehr viel mit adidas, vor allem eine Historie", sagt Di Salvo.

Bei der EM 2024 wird die A-Nationalmannschaft ihr Basecamp noch bei adidas in Herzogenaurach aufschlagen und in den gerade erst vorgestellten Trikots spielen.

Ähnlich wie Di Salvo äußerte sich U21-Kapitän Eric Martel, der den Wechsel aber vor allem pragmatisch sieht: "Ich werde das tragen, was mir auf den Platz gelegt wird."

Match-Center: Deutschland vs. Kosovo

Kritik aus der Politik

Der Ausrüsterwechsel von adidas zu Nike hat auch die Politik auf den Plan gerufen - es hagelt Kritik. "Ich kann mir das deutsche Trikot ohne die drei Streifen kaum vorstellen. Adidas und Schwarz-Rot-Gold gehörten für mich immer zusammen. Ein Stück deutscher Identität. Da hätte ich mir ein Stück mehr Standortpatriotismus gewünscht", teilte Wirtschaftsminister Robert Habeck auf AFP-Anfrage mit.

Die Abkehr nach über 70 Jahren Zusammenarbeit zum US-Giganten Nike hält Gesundheitsminister Karl Lauterbach bei X "für eine Fehlentscheidung, wo Kommerz eine Tradition und ein Stück Heimat vernichtet". 

Auch der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow fand die Entscheidung "seltsam". Wenn adidas oder Puma ein Markenzeichen für deutsche Qualität seien, "dann würde ich mich freuen, wenn das die Nationalmannschaft auch mit deutscher Qualität nach außen werbend zeigt", sagte Ramelow bei RTL/ntv. "Diese Reduzierung ausschließlich auf Geld und Dollarzeichen geht mir echt auf die Nerven. Dafür brauche ich keinen Patriotismus."