Vor dem Anpfiff zeigte das DFB-Team beim Mannschaftsfoto die Trikots von Lena Oberdorf und Giovanna Hoffmann als Geste an die Kolleginnen, die beide aufgrund von erneuten Kreuzbandrissen lange ausfallen. Giulia Gwinn gab vor 37.191 Fans im ersten Spiel nach der EURO erwartungsgemäß ihr Comeback nach einer Innenbandverletzung im Knie, die die Kapitänin im ersten EM-Spiel erlitten hatte.
Zum Match-Center: Deutschland vs. Frankreich
Bundestrainer Christian Wück lobte sein Team, übte aber auch leise Kritik. "Wir haben ganz viel gezeigt, was die Zuschauer begeistert hat. Das einzige Manko war die Effizienz vor dem Tor", sagte der Bundestrainer: "Die Mädels haben das unheimlich gut umgesetzt, aber ich habe mich maßlos geärgert, dass wir uns nicht belohnt haben. Es war verdient, aber natürlich viel zu gering."
DFB-Damen starten dynamisch
Insgesamt nur sechs Spielerinnen der Startelf aus dem Viertelfinale (6:5 i.E.) bot Wück auf, teils verletzungsbedingt: Im DFB-Tor vertrat Stina Johannes den wegen Knieproblemen fehlenden Frankreich-Schreck Ann-Katrin Berger. In der Innenverteidigung debütierte Camilla Küver.

Und die kam beim mutigen deutschen Beginn nach nur 123 Sekunden auch gleich zum ersten gefährlichen Abschluss - auf Vorarbeit von Carlotta Wamser. Die EM-Entdeckung durfte auf dem rechten Flügel wirbeln, Jule Brand rückte dafür in die für sie ungewohnte Mitte.
Offenes Visier in der zweiten Hälfte - Bühl Matchwinnerin
Die DFB-Elf präsentierte sich schwungvoll und verpasste durch Bühl (20.) nur knapp die Führung, musste aber auch defensiv immer auf der Hut sein. Erst Johannes, dann Kathrin Hendrich mussten gegen Delphine Cascarino und Kadidiatou Diani in höchster Not klären (22.).

Auch die zweite Hälfte begann temporeich, auf Flanke von Gwinn köpfte Sjoeke Nüsken nur knapp am Tor vorbei (55.). Kurz nach einer weiteren vergebenen Chance (57.) war für Anyomi Schluss, Wück schickte Schüller aufs Feld. Auch für Gwinn war nach knapp einer Stunde Feierabend, sie machte Platz für Selina Cerci.
Es entwickelte sich ein Schlagabtausch mit offenem Visier, auch Frankreich blieb gefährlich. Bühl traf mit einem wuchtigen Schuss von der Strafraumgrenze zur umjubelten Führung.
