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Suche nach EM-Balance: DFB-Frauen tüfteln an besserer Torshow

Im Hinspiel gegen Schottland feierte das DFB-Team einen 4:0-Erfolg
Im Hinspiel gegen Schottland feierte das DFB-Team einen 4:0-ErfolgČTK / imago sportfotodienst / Fotostand / Fantini
Nach Schottland ist vor Schottland: Für Teil zwei des Doppelpacks feilen die DFB-Frauen an ihrer EM-Form, im Casting erzeugen junge Wilde Druck.

Angekommen in Wolfsburg machten Giulia Gwinn und ihre Kolleginnen nahtlos da weiter, wo sie in Dundee aufgehört hatten. Ausgiebig schrieben die DFB-Frauen wieder Autogramme für ihre wartenden Fans, die im zweiten Teil des Nations-League-Doppelpacks gegen Schottland auf eine weitere Torshow ihrer Idole hoffen.

"Ich hätte nichts dagegen, wenn wir nochmal 4:0 gewinnen", sagte Bundestrainer Christian Wück vor dem schnellen Wiedersehen mit dem Underdog: "Das würde bedeuten, dass wir zweimal nacheinander eine stabile Leistung zeigen können." Der Auftrag für Dienstag (17:45 Uhr/ARD und KiKA) ist also klar: "Wir wollen die Tabellenführung verteidigen und dominant spielen."

Die Niederlande sind dem DFB-Team dicht auf den Fersen
Die Niederlande sind dem DFB-Team dicht auf den FersenFlashscore

Denn mit Blick auf die Form für die EM-Titelmission in der Schweiz (2. bis 27. Juli) stimmte im Hinspiel am Freitag noch immer die Balance nicht, Wück war nur mit der Abwehrarbeit vollauf zufrieden. Endlich stand mal wieder die Null, im Spielaufbau aber war auf rutschigem Rasen wie zuletzt so oft vieles Stückwerk geblieben.

"Die Feinheiten, die noch nicht gestimmt haben, werden wir aufarbeiten", versprach Kapitänin Gwinn. Dann werde ihr Team "mit ganz viel Positivität ins nächste Spiel gehen und vor heimischer Kulisse nochmal ein gutes Spiel zeigen." Das sah Nationaltorhüterin Ann-Katrin Berger ähnlich: "Jetzt heißt es: noch mehr Chancen kreieren und Tore machen."

Match-Center: Deutschland vs. Schottland

Einfach Fehler vermeiden

Mit einem Blitztreffer nach nur 57 Sekunden hatte Elisa Senß von Eintracht Frankfurt das erste Duell mit Schottland furios eröffnet. Doch selbst das folgende Eigentor von Sophie Howard (21.) verlieh zunächst nicht die gewünschte Sicherheit.

Die kommenden Aufgaben für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft
Die kommenden Aufgaben für die deutsche Frauen-NationalmannschaftFlashscore

In dieser Phase schimpfte Wück an der Seitenlinie lautstark, "weil einfache Fehler passiert sind. Ich weiß ja, was in den Mädels steckt und dass sie es eigentlich können." An diesen Punkten "müssen wir uns weiterentwickeln, da trainieren wir auch jeden Tag für."

Immerhin das Konterspiel funktionierte nach der Pause. Cora Zicai (57.) und Lea Schüller (59.) sorgten für ein standesgemäßes Ergebnis. Die 20 Jahre alte Newcomerin Zicai sammelte so in Wücks kniffligem EM-Casting weitere Pluspunkte. Drei Länderspiele, zwei Tore – die Bilanz der von Wolfsburg umworbenen Freiburgerin kann sich sehen lassen.

Gelungenes Kett-Debüt

Bei seinem Jugendstil stimmte den 51-Jährige auch ein "gutes Debüt" von Franziska Kett als Linksverteidigerin zuversichtlich. Die 20-Jährige vom FC Bayern könnte zur wertvollen Option in der notorisch unterversorgten Abwehr werden. "Sie war mutig, hat versucht, die Wege nach vorne zu gehen und einige Konter gefahren", lautete Wücks Fazit.

Dass es am Ende im Tannadice Park allerdings noch einmal brenzlig wurde und Berger in höchster Not die Null retten musste, fuchste ihn gewaltig. "Das darf eigentlich nicht passieren, dass wir nochmal so ins Straucheln kommen", meinte der Bundestrainer und bat am Sonntagvormittag auf dem Trainingsgelände des VfL Wolfsburg zum nächsten Feinschliff.