"Ich danke dem Verbandschef für die Ehre", sagte Ranieri der italienischen Nachrichtenagentur ANSA über das Angebot der Nationalmannschaft, das ihm der oberster Fußballfunktionär Gabriele Gravina vorgelegt hatte. Er habe jedoch beschlossen, "AS Rom als Berater zur Seite zu stehen und diesen Auftrag ganz zu erfüllen".
Die Hauptstädter hatte Ranieri bis zum Ende der abgelaufenen Saison als Coach betreut - er führte das Team, das er erst im November übernommen hatte, noch unverhofft auf Platz fünf. Wie schon vor seinem Engagement in Rom kündigte Ranieri danach erneut das Ende seiner Trainerlaufbahn an, bis er plötzlich als Favorit auf die Nachfolge des entlassenen Nationaltrainers Luciano Spalletti gehandelt wurde.
Der hatte seine Abberufung nach dem blamablen 0:3 zum Auftakt der WM-Qualifikation gegen Norwegen am Sonntag selbst angekündigt, beim glanzlosen 2:0 (1:0) am Montag über den krassen Außenseiter Moldau saß Spalletti ein letztes Mal auf der Bank. "Sicherlich hinterlassen wir nicht viel Begeisterung", resümierte der 66-Jährige am Ende seiner nicht einmal zweijährigen Amtszeit.
Nach Ranieri-Absage: Pioli neuer Favorit in Italien
Im Verband geht die Angst um, nach 2018 und 2022 auch die WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko zu verpassen. Für neuen Schwung hätte Ranieri sorgen sollen; die Absprache, neben seiner Rolle als Klubberater bei der AS Rom auch als Nationaltrainer zu agieren, schien bereits getroffen. "Ich wäre der Erste, der ihn anfeuern würde", hatte Spalletti über seinen vermeintlich designierten Nachfolger Ranieri gesagt.
Doch jetzt beginnt die Trainersuche von vorne. Als Kandidat gilt nun Stefano Pioli, dessen Name schon nach dem Spalletti-Aus im Umlauf gewesen war. Derzeit ist der 59-Jährige in Saudi-Arabien bei Al-Nassr Trainer von Cristiano Ronaldo, laut Medienberichten könne er sich aber vorstellen, den Verein zu verlassen.
Für den italienischen Fußball wäre das zur Abwechslung mal eine gute Nachricht.