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Ronaldo-Rekorde, Vuvuzelas und Katar-Privilegien: Schlaglichter der WM-Qualifikation

Ronaldo erzielte seine Tore 40 und 41 in der WM-Qualifikation
Ronaldo erzielte seine Tore 40 und 41 in der WM-QualifikationSOPA Images / ddp USA / Profimedia

Auch am Dienstag wurde auf den verschiedenen Kontinenten nochmals um Tickets für die WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko gespielt. SID und Flashscore fassen die Schlaglichter des Vortags zusammen.

TUCHEL OBEN AUF

"Tuch down" titelte das englische Boulevardblatt The Sun am Tag nach der erfolgreichen WM-Qualifikation. Sechs Siege, 18:0 Tore, als erstes Team in Europa das WM-Ticket gelöst: Thomas Tuchel verlebte mit England zumindest sportlich eine Quali nach Maß. Die gewohnt bissige Presse scheint sich vorerst mit dem unliebsamen Deutschen angefreundet zu haben.

Derweil quittierten Englands Fans Tuchels Fan-Schelte - er hatte sich jüngst eine lautstärkere Unterstützung gewünscht - mit "Sind wir laut genug für dich?" In der Stunde des Erfolgs konnte Tuchel gut mit dem Hohn leben: "Das ist fair und gut so. Guter Sinn für Humor und kein Problem, damit kann ich umgehen."

EINST GASTGEBER, JETZT GAST

Naturgemäß ist es um den Talentefundus von Staaten mit der Einwohnerzahl Schleswig-Holsteins eher spärlich bestellt. Auch Katar macht da keine Ausnahme. Dennoch: Seit der Heim-WM reüssiert der katarische Fußball. Namen wie Lucas Mendes oder Edmilson Junior lassen erahnen, auf welchem Fundament die erstmalig sportliche WM-Qualifikation am Dienstagabend fußt.

In hitziger Atmosphäre kam es beim 2:1 gegen die Vereinigten Arabischen Emirate zu Tumulten. Nationaltypisch in weiße Übergewänder gekleidete Fans der Emirate stürmten das Feld, um mit Sicherheitskräften und Spielern zu ringen. Abseits des Spielverlaufs keimte die Wut der VAE-Anhänger wohl aus einem Gefühl der Ungerechtigkeit: Durch den umstrittenen Modus genoss Katar in beiden Partien Heimrecht.

VUVUZELAS IN NEW YORK

2010 bangte die ganze Welt mit ihnen. Doch es half alles nichts. Die Heim-WM verlief für Südafrika maximal tragisch: Vorrundenaus trotz 2:1-Sieg gegen Frankreich. 16 Jahre später bekommen die "Bafana Bafana" ihre zweite Chance. Auf den letzten Drücker entriss Südafrika dank eines 3:0 gegen Ruanda und der Niederlage Benins im Parallelspiel gegen Nigeria (0:4) dem Fußballzwerg den Platz im Teilnehmerfeld doch noch.

Dabei trotzte Südafrika drastischen Widrigkeiten wie einem Punktabzug nach Missachtung einer Gelbsperre im März. Ob im kommenden Sommer somit die Vuvuzelas wieder durch die Stadien tröten?

VERHALTEN OPTIMISTISCH

Gennaro Gattuso ins Exil? Der Nationaltrainer Italiens wiegelte sämtliche Glückwünsche nach dem 3:0 gegen Israel ab. "Ich werde das Land verlassen und weit wegziehen, falls wir uns für die Weltmeisterschaft nicht qualifizieren. Ich nehme das Lob an, wenn wir das Ziel erreicht haben", sagte der 47-Jährige nach Abpfiff.

Nach den leidigen Play-off-Erfahrungen der Vergangenheit sind sie in Italien vorsichtiger geworden. Gemessen an der italienischen Ausgangslage vor der Übernahme Gattusos erscheint Optimismus jedoch gerechtfertigt: Vier Spiele, vier Siege als Teamchef der Squadra Azzurra, allerdings drei Punkte hinter Tabellenführer Norwegen.

SCHADLOSE FAVORITEN

Wer auf eine heroische Underdog-Geschichte gehofft hat, dem machten die Favoriten Afrikas am Dienstag einen Strich durch die Rechnung. Sowohl der Senegal als auch die Elfenbeinküste (Cote d'Ivoire) lösten als Fußballgroßmächte des Kontinents ihr WM-Ticket.

Am Ende einer dahin dümpelnden Halbzeit zirkelte Bayern-Missverständnis Sadio Mané einen 25-Meter-Freistoß direkt in die Maschen und eröffnete damit den Torreigen für Senegal gegen Mauretanien (4:0). Zeitgleich fuhren auch die Ivorer einen ungefährdeten Sieg ein: Beim 3:0 gegen Kenia traf Leipzig-Youngster Yan Diomande sehenswert zum zwischenzeitlichen 2:0.

FÜR DIE EWIGKEIT

Viele Torrekorde bleiben Cristiano Ronaldo nicht mehr: Mit seinen Treffern 40 und 41 beim 2:2 gegen Ungarn übertrumpft CR7 nun Guatemalas Carlos Ruiz in Sachen WM-Qualifikationstore. Auf den Doppelpack samt origineller Bestmarke hätte der ehrgeizige Superstar möglicherweise verzichtet, hätte man ihm dafür die WM-Qualifikation in Aussicht gestellt.

Für den Unmut unter den Portugiesen sorgte nämlich Liverpools Dominik Szoboszlai, der für Ungarn in der Nachspielzeit egalisierte.

WM 2026: Alle qualifizierten Teams für die Endrunde in den USA, Kanada und Mexiko