Vier Spieltage sind absolviert, und die ADMIRAL Bundesliga nimmt langsam Fahrt auf. Nach dem vergangenen Wochenende lacht der FC Red Bull Salzburg erstmals von der Tabellenspitze. Der SK Rapid lauert nach einem souveränen Auswärtssieg beim WAC knapp dahinter. Hartberg festigt mit dem Erfolg in Wien-Favoriten seinen Platz im Tabellenmittelfeld. Weitaus weniger erfolgreich sind die Wiener Austria und Blau-Weiß Linz. Und auch beim LASK kriselt es, doch die Linzer beschäftigen sich lieber mit dem „Ego” des Schiedsrichters.
TOP – Salzburg lässt dem LASK keine Chance
Die Bullen haben am Wochenende eindrucksvoll bewiesen, dass mit ihnen in diesem Jahr wieder zu rechnen ist. Beim 3:0-Heimsieg über den LASK präsentierte sich der Titelaspirant von Beginn an dominant und stellte die Weichen schon in der ersten halben Stunde. Soumaila Diabate und Petar Ratkov trafen früh, Edmund Baidoo legte spät nach.
Begünstigt wurde der Sieg durch den Platzverweis von LASK-Kapitän Sascha Horvath, doch auch davor waren die Bullen spielbestimmend. Mit dem dritten Ligasieg in Folge übernehmen die Salzburger erstmals in dieser Saison die Tabellenspitze.
FLOP – LASK hadert mit Schiedsrichter
„Sein Ego oder seine Arroganz haben ein Fußballspiel zerstört“, wetterte Trainer João Sacramento im Sky-Interview nach der Partie gegen Schiedsrichter Julian Weinberger. Doch bereits vor dem Gelb-Rot-Ausschluss von Kapitän Sascha Horvath nach wiederholter Kritik an Weinberger lagen die Linzer mit 2:0 zurück.
Nach der Niederlage gegen Salzburg ist der Fehlstart des LASK perfekt. „Wir haben aber schon gegen die beiden mit Abstand besten Teams in Österreich gespielt”, beschwichtigt Trainer Sacramento nach der Partie. Nichtsdestotrotz stehen die Stahlstädter nach drei Niederlagen aus vier Spielen auf Rang zehn. Am Wochenende wartet dann das richtungsweisende OÖ-Derby gegen Aufsteiger Ried, der jüngst im kleinen OÖ-Derby gegen Blau-Weiß gewinnen konnte.
TOP – Rapid tankt Selbstvertrauen für Europa
Der 2:1-Sieg im Lavanttal kam für Rapid zum perfekten Zeitpunkt. Gegen den Angstgegner WAC überzeugten die Hütteldorfer mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung und viel Kontrolle im Spiel. Besonders auffällig war Flügelflitzer Nikolaus Wurmbrand, der beide Treffer erzielte und sich damit endgültig ins Rampenlicht spielte.
Trainer Peter Stöger sprach bei Sky von einem „sehr, sehr guten Auftritt“, der für das anstehende Europacup-Rückspiel gegen Györ „einen ordentlichen Push“ geben solle. Mit zehn Punkten aus vier Spielen und Tabellenplatz zwei ist Grün-Weiß derzeit voll auf Kurs. Im Gegensatz zur Vorsaison, als es gegen die Kärntner kaum etwas zu holen gab, scheint Rapid heuer deutlich stabiler zu sein.
FLOP – Die Austria im freien Fall
Nach dem 1:3-Heimdebakel gegen Hartberg taumeln die Veilchen immer tiefer in die Krise. Anstatt eines Befreiungsschlags hagelte es Pfiffe von den Fans und die Stimmung in Wien-Favoriten ist auf dem Tiefpunkt angelangt. Kapitän Manfred Fischer fand nach dem Abpfiff bei Sky deutliche Worte: „Mir kommt vor, dass da elf Einzelkämpfer sind, die versuchen, das irgendwie über die Bühne zu bringen. Da lässt jeder den anderen ein bisschen im Stich und dann schaut es so aus, wie es heute ausgeschaut hat, furchtbar.“
Trainer Stephan Helm versuchte dennoch, Optimismus zu versprühen, und sprach vom notwendigen „Biss und Energieaufwand“. Sportdirektor Manuel Ortlechner suchte sofort das Gespräch mit ihm. Ob der Coach die Länderspielpause noch auf der Austria-Bank erlebt, ist offen. Mit nur einem Punkt aus vier Spielen rangiert die Austria auf dem vorletzten Platz. Nur der FC Blau-Weiß Linz ist schlechter. Mit null Punkten und null Toren halten die Stahlstädter die rote Laterne.
TOP – Hartberg im soliden Mittelfeld
Für den TSV Hartberg war der Abend in Wien sehr erfreulich, auch wenn sich Ex-Austrianer und Hartberg-Trainer Manfred Schmid nach dem Spiel im Sky-Interview bei seiner alten Liebe zu entschuldigen versuchte: „Das tut mir leid, das ist nicht Absicht. Das tut mir selbst weh."
Die Oststeirer präsentierten sich sportlich kaltschnäuzig und nutzten die Schwächen der Austria-Defensive gnadenlos aus. Trainer Schmid sprach von einem „gelungenen Abend”. Mit zwei Siegen und zwei Niederlagen hat sich Hartberg im soliden Tabellenmittelfeld etabliert. Bereits am Wochenende wartet die nächste schwere Aufgabe. Am Sonntag reisen die Europapokal-Fighter aus Wien-Hütteldorf ins Hartberger Ausweichstadion in der Südstadt.