Aus österreichischer Sicht verlief die dritte Qualifikationsrunde der UEFA-Bewerbe eher wenig zufriedenstellend. Sowohl Red Bull Salzburg als auch die Austria und der Wolfsberger AC mussten sich nach Hin- und Rückspiel geschlagen geben. Für die Wiener Austria bedeutet das sogar das komplette Europa-Aus. Salzburg und der WAC hingegen dürfen weiterhin international spielen.
Nur der SK Rapid hatte diese Woche etwas zu feiern. Nach einem dramatischen Kampf inklusive Verlängerung setzten sich die nervenstarken Hütteldorfer schließlich im Elfmeterschießen durch. Es war das erste Elfmeterschießen in der Europacup-Historie des Vereins.
TOP – Rapid mit Nerven aus Stahl
Im Rückspiel der dritten Conference-League-Qualifikationsrunde bei Dundee United lagen die Hütteldorfer zur Pause 0:2 zurück. Die erste Halbzeit verlief nicht nach Wunsch. Die sonst so stabile Rapid-Defensive konnte den robusten Schotten nur wenig entgegensetzen. Janis Antiste und Ercan Kara drehten nach der Pause das Spiel und erzielten jeweils ein Tor, sodass es nach Verlängerung 2:2 stand. Im Elfmeterschießen bewiesen die Grün-Weißen Nervenstärke. Alle fünf Schützen trafen, während Dundee einen Fehlschuss verzeichnete. Trainer Peter Stöger lobte die Mannschaft im ORF-Interview für ihre Steherqualitäten: „Wir haben daran geglaubt. Der Glaube hat es bei uns auch ausgemacht“. Rapid trifft nun im Play-off auf den Györi ETO FC.
FLOP – Austria in Erklärungsnot
Die „Veilchen“ sind in der Conference League an Banik Ostrava gescheitert. Trotz eines 1:1-Unentschiedens reichte es nach der 3:4-Auswärtsniederlage insgesamt nicht für den Aufstieg. Der Auftritt der Austria war „unzufriedenstellend, alles andere wäre eine Lüge“, wie Kapitän Manfred Fischer im ORF-Interview nach der Partie einräumte. Auch von den Rängen gab es nach dem Spiel Pfiffe. Durch das Ausscheiden verschärft sich die ohnehin prekäre finanzielle Lage des Vereins zusätzlich. Sportdirektor Manuel Ortlechner sprach von der Notwendigkeit, das finanzielle Minus nun über den Transfermarkt auszugleichen.
(Fast) TOP – WAC-Aus trotz guter Leistung
„Keiner kommt auf den Scheiterhaufen“, versicherte Trainer Didi Kühbauer dem ORF nach der Partie in der Europa-League-Quali. Dafür gäbe es auch keinen Grund. Die Wolfsberger können nach einer guten Leistung gegen den griechischen Topklub PAOK stolz sein. Trotz eines Chancenplus und einer guten Spielanlage kassierten die Kärntner in der 115. Minute das entscheidende Tor zum 0:1. „Sie haben top gespielt“, fasste Kühbauer die Leistung seiner Mannschaft zusammen. Am Ende können sich die enttäuschten Wolfsberger jedoch nichts davon kaufen. Ein Trostpreis bleibt das Conference-League-Play-off gegen Omonia Nikosia. Für den WAC geht die Reise durch Europa also vorerst weiter.
FLOP – Salzburg verspielt Champions-League-Traum
Nach sechs Teilnahmen in Folge muss Red Bull Salzburg die Champions League in dieser Saison ohne siebten Anlauf ziehen lassen. Trotz einer 2:0-Pausenführung gegen Club Brügge unterlagen die Salzburger noch mit 2:3 und schieden aus. Ein Patzer von Jacob Rasmussen läutete die Wende im Spiel ein. Die anfangs stark spielenden „Bullen” wirkten vom Offensivdrang der Belgier überfordert. „Am Ende des Tages muss man sagen, über zwei Spiele steigen wir verdient nicht auf. Brügge war über beide Spiele die bessere Mannschaft“, so Goalie Alexander Schlager nach dem Spiel gegenüber Servus TV. Trotz der Enttäuschung blickt man in Salzburg nach vorne. Die Ligaphase in der Europa League ist fixiert.
Nach einer intensiven Europacup-Woche mit Höhen und Tiefen bleibt für die vier österreichischen Klubs keine Zeit zum Durchatmen. Bereits am Wochenende steht die nächste Runde in der ADMIRAL Bundesliga auf dem Programm. Hier geht es zur Vorschau auf die 3. Runde.