Tiger Woods: Magnolien aus Blech statt Wunder in Grün

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Tiger Woods: Magnolien aus Blech statt Wunder in Grün
Tiger Woods hat in Augusta ein paar Probleme.
Tiger Woods hat in Augusta ein paar Probleme.AFP
So lange ist er schon beim Masters dabei, so schlecht war er noch nie: Nach einer desaströsen dritten Runde war Superstar Tiger Woods schier ratlos.

25 Masters-Starts in 30 Jahren, 1764 gespielte Löcher auf 98 Runden: Tiger Woods hat gewissermaßen mehr als sein halbes Leben an der Magnolia Lane verbracht. Umso betrübter war der US-Golfstar, nachdem Runde 99 zur schlechtesten seiner Augusta-Karriere und der strahlende Traum vom historischen sechsten Grünen Jackett zum finsteren Nachtmahr geworden war.

"Einfach der ganze Tag", sagte der 48 Jahre alte Woods am Samstagnachmittag nach der Rückkehr ins Klubhaus, sei ein ausgemachtes Desaster gewesen, "schon die Aufwärm-Session war nicht gut, und das hat sich dann so fortgesetzt."

In Zahlen hieß das: 82 Schläge - acht Bogeys und zwei Double-Bogeys dabei - benötigte Woods für die berühmtesten 18 Löcher der Golfwelt. So viele wie nie zuvor, 14 mehr als der Tagesbeste, so viele wie am Samstag nur drei andere Starter - darunter der 61 Jahre alte Veteran Vijay Singh (Fidschi).

Erst viermal zuvor in seiner epochalen Karriere hatte Woods eine Runde mit 80 oder mehr Schlägen gespielt, erst zweimal bei einem Major - bei den British Open 2002 (81) und bei den US Open 2005 (80).

Jubiläum am Sonntag

Woods' Auftritt warf viele Fragen auf. Er bewegte sich schlecht (Folge seines schlimmen Autounfalls 2021?), er wirkte fahrig. "Ich habe die Bälle andauernd dorthin geschlagen, wo ich wusste, dass ich sie dorthin nicht schlagen durfte", sagte Woods. Als Antwort auf "Was war da los?" taugte das wenig.

"Ich habe eben zuletzt wenig gespielt", sagte Woods: "Dennoch hatte ich oft die Chance, das Ding noch zu drehen." Und eigentlich hatte der jüngste Sieger der Masters-Geschichte (1997 mit 21 Jahren) auch reichlich Selbstvertrauen im Gepäck nach seiner Vortages-Bestmarke: Zum 24. Mal in Serie hatte Woods den Cut gepackt. Die Spitze des Feldes war noch in Sichtweite.

Der große Jack Nicklaus wird vorerst einziger Golfer mit sechs Masters-Siegen bleiben. Woods aber, das bekräftigte er in Augusta, habe einen weiteren Sieg noch im Tank. Dann wäre er am anderen Skala-Ende Altersrekordler: Nicklaus war bei seinem letzten Triumph 1986 46 Jahre alt.

Das aber muss warten, zuvorderst ging es Woods darum, für seine Jubiläums-Runde am Sonntag - Nummer 100 - mental wie körperlich in Form zu kommen. "Und wenn dafür eine kurze Nacht und ein langer Morgen nötig sind", sagte er.