Zwei Titel, ein Schnauzbart & die "Bad Boys": Größte Deutsche EM-Erfolge im Handball

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Zwei Titel, ein Schnauzbart & die "Bad Boys": Größte Deutsche EM-Erfolge im Handball

Christian Schwarzer (l.) and Florian Kehrmann (m.) feierten 2004 gemeinsam den EM-Titel
Christian Schwarzer (l.) and Florian Kehrmann (m.) feierten 2004 gemeinsam den EM-TitelAFP
Das DHB-Team steht im EM-Halbfinale, am Freitag (20.30 Uhr/ZDF und Dyn) bekommt es die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason mit Weltmeister Dänemark zu tun. Eine Medaille ist acht Jahre nach dem letzten Coup wieder zum Greifen nah. Der SID gibt einen Überblick über die bisherigen EM-Sternstunden Deutschlands:

1998 - ÄRA BRAND BEGINNT MIT BRONZE

Es war der Beginn einer Ära. Rund eineinhalb Jahre vor dem Turnier in Italien trat Heiner Brand, Weltmeister als Spieler und später auch als Coach, das Amt als Cheftrainer an - und gewann wenig später mit dem DHB-Team in einem Krimi inklusive Verlängerung gegen Russland Bronze (30:28). Es war die erste EM-Medaille für die deutsche Mannschaft, die in ihren Reihen den wertvollsten Spieler des Turniers hatte: Daniel Stephan. Der Rückraumspieler wurde noch im gleichen Jahr zum Welthandballer gekürt, auch Linksaußen Stefan Kretzschmar gelang der Sprung ins All-Star-Team der EM.

2002 - DEM GROSSEN TRIUMPH GANZ NAH

Wieder ein Krimi, wieder eine Medaille und wieder einen Schritt näher dran - doch für die Spitze reichte es am Ende diesmal (noch) nicht. Lange war der Titel in Stockholm für das DHB-Team um Spielmacher Stephan zum Greifen nah, lediglich eine Niederlage hatte Deutschland bis zum Endspiel kassiert, doch dort entwickelte sich erneut ein Nervenspiel. Brand und Co. gingen mit einer Führung gegen Gastgeber Schweden in die Halbzeit, doch in der Verlängerung mussten sie sich schließlich geschlagen geben (31:33). Aber der letzte Schritt zum Titel sollte bald gelingen...

2004 - DEUTSCHLAND ERSTMALS AUF DEM EM-THRON

Nur zwei Jahre später gelang endlich der ganz große Wurf: Das Team um Henning Fritz, Stephan und Volker Zerbe krönte sich erstmals zum Europameister. Und dieses Mal reichte die reguläre Spielzeit aus: Gegen Gastgeber Slowenien setzte sich die deutsche Mannschaft souverän mit 30:25 durch. Kreisläufer Christian Schwarzer konnte es kaum fassen: "Seit 1989 kämpfe ich in der Nationalmannschaft. Jetzt bin ich endlich oben. Das ist eigentlich Wahnsinn." Der Triumph blieb für Bundestrainer Brand nicht folgenlos: Der markante Schnauzbart, Markenzeichen des Erfolgstrainers, musste dran glauben.

2016 - DIE "BAD BOYS" STÜRMEN ZUM TITEL

In Polen schlug die Stunde der selbst ernannten "Bad Boys": Zitterte sich die Mannschaft von Trainer Dagur Sigurdsson im Halbfinale gegen Norwegen noch in der Verlängerung (34:33) ins Endspiel, überrollte sie dort ihren Gegner förmlich. Mit einem souveränen 24:17-Sieg gegen Spanien eroberte das DHB-Team um Torwart-Held Andreas Wolff nach zwölf Jahren wieder den EM-Thron.

Damals wie heute neben Wolff ebenfalls dabei: Rune Dahmke, Jannik Kohlbacher und Kai Häfner. Vergleiche mit dem bislang letzten EM-Triumph nerven den heutigen Coach Alfred Gislason "überhaupt nicht", wie der 64-Jährige im SID-Interview erklärt. Der Coup habe gezeigt, ein "guter Mannschaftsgeist kann extrem viel wettmachen". Darauf wird es nun auch gegen Top-Favorit Dänemark ankommen.