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Nächste Pleite in der "Hölle Nord": THW Kiel stolpert im Titelrennen

Die SG Flensburg-Handewitt feiert einen wichtigen Sieg im Nordduell gegen Kiel.
Die SG Flensburg-Handewitt feiert einen wichtigen Sieg im Nordduell gegen Kiel.MICHAEL SCHWARTZ/dpa Picture-Alliance via AFP
Geburtstagskind Patrick Wiencek ahnte nach der Niederlage im emotionalen Nordderby sofort, was auf ihn zukommt. "Heute Abend wird man wahrscheinlich schlecht schlafen und sich viele Gedanken machen", sagte der Kreisläufer des THW Kiel nach der Pleite im Prestigeduell bei der SG Flensburg-Handewitt. Nach dem 33:36 (17:19) konnten Wiencek am Dyn-Mikrofon auch die Glückwünsche seines liebsten Fußballvereins MSV Duisburg nicht aufheitern.

Die Niederlage in der "Hölle Nord" bedeutete für Kiel einen herben Dämpfer im Titelrennen der Handball-Bundesliga. Ein Sieg am 36. Geburtstag des scheidenden Führungsspielers hätte den Rekordmeister in der unmittelbaren Spitzengruppe gehalten. Stattdessen nutzte die SG ihre wohl letzte Chance im Kampf um die Meisterschaft. "Wir sind es natürlich gewohnt, es gibt im Handball immer Rückschläge", sagte Wiencek, gab aber zu: "Jetzt müssen wir das erstmal sacken lassen."

Flensburg untermauerte im 112. Duell seinen Status als Angstgegner der Zebras in den letzten Jahren. Zum vierten Mal nacheinander besiegte die Mannschaft von Trainer Ales Pajovic den Nordrivalen. "Jetzt können wir die ganze Woche mit guter Laune trainieren", sagte der Coach zufrieden.

Zum Match-Center: SG Flensburg-Handewitt vs. THW Kiel

Der Blick auf die Tabelle dürfte die Laune bei DHB-Kapitän Johannes Golla und Co. nochmal anheben: Mit 13 Minuspunkten liegt Flensburg als Fünfter nur noch einen Punkt hinter Kiel auf Rang vier. Am kommenden Samstag (16.05 Uhr/Dyn) muss der THW zudem im nächsten Topspiel beim Tabellendritten MT Melsungen ran. Zum Spitzenduo Füchse Berlin und TSV Hannover-Burgdorf (je neun Minuspunkte) bleibt die SG elf Spieltage vor Schluss auf Tuchfühlung.

HBL: Füchse als großer Gewinner des Spieltags

Die Füchse gehen derweil durch ihren 33:30-Sieg im zweiten Topspiel bei Meister SC Magdeburg als großer Gewinner aus dem Spieltag hervor. Bundestrainer Alfred Gislason hatte zuvor einen Titel-Dreikampf prognostiziert: Berlin, Kiel und Magdeburg würden die Meisterschaft unter sich ausmachen.

Von den drei Schwergewichten trumpften aber nur die Füchse auf, selbst mit Siegen in seinen drei Nachholspielen kann der SCM nun nicht mehr aus eigener Kraft mit dem Tabellenführer gleichziehen. Füchse-Trainer Jaron Siewert verbot sich und seinen Spielern aber das Träumen. "Es sind noch viele Spiele zu spielen", warnte er, freute sich aber extrem über die "Big Points" gegen die Konkurrenz.