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Woche der Wahrheit in der Handball-Bundesliga - Bob Hanning "tiefenentspannt"

Bob Hanning am Donnerstag gegen Melsungen.
Bob Hanning am Donnerstag gegen Melsungen.ČTK / DPA / Andreas Gora
Von der Hektik in der Hauptstadt lässt sich Bob Hanning nicht anstecken. "Ich bin tiefenentspannt", sagt der Geschäftsführer der Füchse Berlin. Dabei war der Klub dem Eintrag in die deutschen Handball-Geschichtsbücher nie zuvor so nah. Zwei Siege sind es noch, am Sonntag winkt tatsächlich die Meisterschale. Und Hanning? Der ist um größtmögliche Normalität bemüht.

"Die Mannschaft macht ihren Job, und den macht sie richtig gut", urteilte Hanning am Morgen nach dem nächsten Berliner Statement-Sieg (35:20 in Stuttgart) im SID-Gespräch. Das Auftreten von Mathias Gidsel und Co. sei "sehr fokussiert und überzeugend".

Zum Match-Center: TVB Stuttgart vs. Füchse Berlin

Der Manager selbst nutzte den Wochenstart für Sponsorentermine, eine willkommene Ablenkung vom möglichen ersten Meistercoup der Vereinshistorie, der Erfüllung eines Traums, der bei den Füchsen momentan alles andere überstrahlt.

Dass die Berliner die Schale womöglich schon am Donnerstag klarmachen können - nämlich dann, wenn Verfolger SC Magdeburg am Mittwoch gegen die SG Flensburg-Handewitt stolpert - spielt in den Füchse-Köpfen keine Rolle. Der volle Fokus ist auf das Heimspiel gegen den VfL Gummersbach am Donnerstag (19.00 Uhr) und das letzte Saisonspiel am Sonntag (15.00 Uhr/beide Dyn) bei den Rhein-Neckar Löwen gerichtet.

"Das sind zwei riesige Herausforderungen", sagt Hanning - und gewährt dann doch noch einen tieferen Blick in sein Innenleben. "Das einzige, was mich stresst, sind die Spiele selbst. Die 60 Minuten der Machtlosigkeit hinter der Bank sind fürchterlich", erzählt der Mann, der die Füchse vor exakt 20 Jahren in der 2. Liga übernommen hat: "120 Minuten muss ich jetzt noch aushalten, dann ist es geschafft."

Dreikampf gegen den Abstieg

Beim SCM, der nur einen Punkt hinter den Berlinern auf dem zweiten Platz lauert, drehte sich am Montag derweil alles weniger um die Titelverteidigung. Gisli Kristjansson verletzte sich in der Partie beim TBV Lemgo Lippe (31:29) an der linken Schulter. Es droht das vorzeitige Saisonende, auch beim Final Four in der Champions League (14./15. Juni) wäre der isländische Spielmacher dann nicht dabei.

Dramatik verspricht in den kommenden Tagen nicht bloß das Wettwerfen um Platz eins, auch der Endspurt im Keller sorgt für Aufsehen. Gesucht wird der zweite Absteiger nach dem 1. VfL Potsdam. Momentan auf dem vorletzten Platz liegt die SG BBM Bietigheim (15:49 Punkte), knapp davor der HC Erlangen (16:50) und Stuttgart (16:48).