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Handball-Nationalspieler Knorr über Anfangszeit in Aalborg: "Eine riesige Umstellung"

Juri Knorr hat im Sommer den Schritt nach Dänemark gewagt.
Juri Knorr hat im Sommer den Schritt nach Dänemark gewagt.JULIEN KAMMERER / DPPI VIA AFP

Smörrebröd oder Currywurst? Da muss Juri Knorr nicht mehr lange überlegen. Deutschlands Handball-Star greift mittlerweile viel lieber zum dänischen Klassiker, überhaupt fühlt sich der Spielmacher in seiner neuen Heimat nach ein paar Startschwierigkeiten mittlerweile richtig hyggelig. Den "Nordseestrand" etwa kannte Knorr bisher ja gar nicht richtig: "Schon cool und besonders."

Nach vier Jahren bei den Rhein-Neckar Löwen zog es Knorr vor der Saison in den hohen Norden, bei seinem neuen Klub Aalborg Handbold suchte der 25-Jährige ganz bewusst eine neue Herausforderung. Der Wechsel soll Knorr noch einmal einen Schub geben, auch für die Nationalmannschaft, mit der er in zwei Testspielen am Donnerstag (19.30 Uhr/ZDF-Livestream) in Nürnberg und drei Tage später in München gegen Island Fahrt für die anstehende EM in seiner neuen Heimat, Schweden und Norwegen (15. Januar bis 1. Februar 2026) aufnehmen will.

"Ich freue mich, wieder alles zu verstehen – auch die Witze in der Kabine", sagte Knorr im Sport-Bild-Interview vor den beiden Länderspielen. In Dänemark lebt er sich mit Freundin Friederike und Hund Elfie langsam ein, aber die Sprache beherrscht er natürlich noch nicht perfekt. Insgesamt war Knorrs Start in Dänemark ein bisschen holprig.

Knorr über dänische Liga: "Die Qualität ist enorm"

"Ich würde lügen, wenn ich sage, dass die Anfangszeit einfach war. Es war eine riesige Umstellung", sagte Knorr über den Schritt "raus aus meiner Komfortzone". Plötzlich saß er in der Kabine, kannte niemanden und verstand kein Wort. "Man sitzt am Rand. Und durch die Sprache ist man automatisch erst mal Außenseiter." Doch Knorr will sich durchbeißen. "Wenn ich das aber geschafft habe und angekommen bin, ist das ein gutes Gefühl", sagte er.

Auch sportlich lernt Knorr unter Top-Bedingungen in Aalborg täglich dazu. Denn von den Ausnahmekönnern in seinem Team wie dem Norweger Sander Sagosen oder Thomas Arnoldsen (Dänemark) kann sich selbst er noch etwas abschauen. "Die Qualität ist enorm. Jeder kann ein Spiel entscheiden", sagte Knorr: "Ich lerne viel und entwickle mich weiter". Das erklärte Ziel des Klubs ist hoch gesteckt - das Triple aus Meisterschaft, Pokal und Champions League soll her.

In Aalborg kann sich Knorr ganz auf seinen Sport konzentrieren. Denn obwohl die Dänen Handball lieben wie die Deutschen ihren Fußball, hat er in seiner neuen Heimat die ersehnte Ruhe. "Wenn ich durch die Stadt gehe, werde ich eigentlich nicht angesprochen", sagte er im Gespräch mit dem Mannheimer Morgen.

Bei der Nationalmannschaft steht Knorr nun wieder voll im Fokus, längst kreisen die Gedanken um die EM. Dänemark und Frankreich sind seine Titelfavoriten, sagte Knorr: "Und wir gehören zu den Verfolgern. Ich finde das gut." Knorr fühlt sich wohl in seiner neuen Rolle.