Infantino verteidigt "One Love"-Verbot und erwägt weiterhin WM-Vierergruppen

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Infantino verteidigt "One Love"-Verbot und erwägt weiterhin WM-Vierergruppen

Aktualisiert
Infantino verteidigt "One Love"-Verbot und erwägt weiterhin WM-Vierergruppen
Infantino verteidigt "One Love"-Verbot und erwägt weiterhin WM-VierergruppenAFP
Bei einer WM-Pressekonferenz in Doha hat FIFA-Präsident Gianni Infantino am Freitag das umstrittene Verbot der "One Love"-Binde verteidigt. Zudem unterstrich er, bis 2031 im Amt bleiben zu können. Weiterhin erwägt der 52-Jährige, für die WM 2026 von den ursprünglich angedachten Dreiergruppen zu den aktuell gespielten Vierergruppen zurückzukehren. Der Schweizer bestätigte auch, dass Marokko die Klub-WM im kommenden Jahr austragen wird. Ab 2025 soll die Teilnehmerzahl auf 32 Klubs erhöht werden.

Infantino begründete das "One Love"-Verbot mit bestehenden Regeln. "Da geht es nicht so sehr darum, etwas zu verbieten oder nicht. Es geht darum, dass man die Regeln einhält", sagte der FIFA-Präsident: "Auf dem Fußballplatz wird Fußball gespielt. In dem Moment, in dem der Platz betreten wird, müssen wir den Fußball respektieren. Deshalb gibt es diese Regelungen, das ist nichts Neues."

Amtszeit bis 2031 möglich

Infantino kann offenbar formal bis ins Jahr 2031 im Amt bleiben. Auf der Sitzung des Councils des Weltverbandes sei am Freitag klargestellt worden, "dass ich mich in meiner ersten Amtszeit befinde", berichtete der 52-Jährige auf der Pressekonferenz. Infantino hatte Anfang 2016 mitten in der laufenden Periode das Amt des zurückgetretenen Joseph  S. Blatter übernommen. Diese ersten Jahre als FIFA-Präsident werden offiziell nicht als erste Amtszeit gewertet.

Stattdessen gilt als erste Amtszeit der Zeitraum von seiner ersten ordentlichen Wahl 2019 bis ins Jahr 2023. Ein FIFA-Präsident darf laut Statuten nur für drei Amtszeiten von jeweils vier Jahren gewählt werden. Beim FIFA-Kongress in Kigali tritt Infantino im kommenden Jahr ohne Gegenkandidat zur Wiederwahl an, auch 2027 könnte er sich gemäß der konkretisierten Auslegung der Zahl der Amtszeiten nochmals zur Wiederwahl stellen.

Doch Vierer-Gruppen? Infantino lässt Format für 2026 offen

Gianni Infantino will das angedachte Format für die WM 2026 nochmals überdenken und womöglich weiter auf Vierergruppen zurückgreifen. 

Gianni Infantino auf der WM-Pressekonferenz
Gianni Infantino auf der WM-PressekonferenzAFP/StatsPerform

Ursprünglich waren für die auf 48 Teams erweiterte WM in den USA, Mexiko und Kanada 16 Dreiergruppen angedacht, Infantino brachte nun als Alternative zwölf Vierergruppen ins Spiel. Durch die Aufblähung erwarte er generell 50 Prozent mehr an Einnahmen.

Bereits im Zyklus vor der Katar-WM hatte der Weltverband einen Umsatz von 7,5 Milliarden Euro gemacht und damit gegenüber dem vorherigen WM-Zyklus bis 2018 eine Steigerung von einer Milliarde Euro erzielt.

Er denke, dass dank der WM 2026 "der Fußball in Nordamerika boomen wird", so Infantino: "Wir sind optimistisch in Sachen Kraft des Fußballs. Wir sind überzeugt, dass Fußball auch in Nordamerika die Nummer eins werden kann. Vielleicht erst Nummer zwei und dann mit der Zeit Nummer eins." Man plane viele "Attraktionen" für die Fans. Er rechne mit rund 5,5 Millionen zur Weltmeisterschaft 2026 reisenden Anhängern.

Ab 2025: Klub-WM mit 32 Mannschaften ausgespielt

Die Klub-Weltmeisterschaft wird ab dem Jahr 2025 mit 32 Mannschaften ausgespielt. Dies bestätigte der FIFA-Präsident ebenfalls auf der Pressekonferenz in Doha. Über Austragungsort und weitere Details sei auf der Sitzung des Councils des Fußball-Weltverbandes am Freitag "noch nicht gesprochen" worden. Auch eine Klub-Weltmeisterschaft für Frauen sei "in Planung".

Im März 2019 hatte sich das FIFA-Council bei den Männern für einen Erhöhung der Teilnehmerzahl entschieden. Die ursprünglich geplante Erstaustragung im neuen Format mit 24 Mannschaften in China fiel 2021 aufgrund der Corona-Pandemie aus. Die kommende Klub-Weltmeisterschaft wird noch im alten Format mit sieben Mannschaften vom 1. bis 11. Februar 2023 in Marokko ausgespielt. Bereits 2013 und 2014 hatte Marokko das Turnier ausgetragen.

Für die WM bewarb sich das nordafrikanische Land bislang fünfmal vergeblich, für 2030 nimmt Marokko einen weiteren Anlauf. Die sechs Gewinner der wichtigsten Kontinentalwettbewerbe nehmen an der Klub-WM teil, dazu kommt eine Mannschaft aus dem Land des Gastgebers. Als europäischer Vertreter ist Champions-League-Sieger Real Madrid dabei.