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NBA Round-up: Wizards drehen 20-Punkte-Rückstand – Giannis-Verletzung bei Bucks-Sieg

Anton Latuska
Nach mutmaßlicher Verstauchung des rechten Handgelenks: Giannis Antetokounmpo auf dem Weg in die Kabine.
Nach mutmaßlicher Verstauchung des rechten Handgelenks: Giannis Antetokounmpo auf dem Weg in die Kabine.AFP
Am letzten Tag vor der Pause, die die nordamerikanische Profi-Basketballliga für das All Star Weekend einlegt, fanden in der besten Liga der Welt nochmal drei Spiele statt. Während die LA Clippers im direkten Duell um die Playoff-Plätze der Western Conference einen Sieg gegen die Phoenix Suns einfahren konnten, robben sich die Wizards im Osten langsam an eine positive Bilanz heran. Eine Schrecksekunde gab es derweil für Superstar Giannis Antetokounmpo.

 

Chicago Bulls vs. Milwaukee Bucks

In einem Wechselbad der Gefühle gewannen Giannis Antetokounmpo und die Milwaukee Bucks am Donnerstagabend (US-Zeit) mit 112:100 gegen die Chicago Bulls. Hatte der Grieche zu Beginn der Partie mit seinen Vorlagen 3.272, 3.273 und 3.274 den Rekord für die meisten Vorlagen in der Franchise-Geschichte eingestellt, verletzte er sich wenig später am rechten Handgelenk und musste unter Schmerzen in die Umkleidekabine eskortiert werden.

Coach Mike Budenholzer äußerte sich nach dem Spiel "hoffnungsvoll" und sagte: "Wir werden einfach sehen, wie er sich morgen fühlt, wie er sich in den nächsten Tagen fühlt, und wir werden es weiter auswerten", sagte Budenholzer. Er habe "keine Ahnung", ob Antetokounmpo zum All-Star Game nach Salt Lake City reisen werde. Der zweifache MVP verletzte sich beim Versuch eines Blocks gegen Chicagos Coby White, als er aus dem Tritt geriet und mit der ausgestreckten Hand gegen die Polsterung unter dem Korb fiel.

Sportlich lief es trotzdem gut für die Bucks, bei denen Brook Lopez mit 33 Punkten eine neue Saisonbestleistung aufstellte. Darüber hinaus steuerte Jevon Carter 22 Punkte in seiner Heimatstadt bei, Jrue Holiday kam auf 15 Zähler und neun Assists. Und das, obwohl mit Khris Middleton einer der Stammspieler der Gäste aus Wisconsin fehlte. Auch ihn betreffend äußerte sich Trainer Budenholzer aber optimistisch, dass er in den nächsten Spielen wieder zur Verfügung stehen wird.

Schwerer wog da der Ausfall von Chicagos DeMar DeRozan, der mit einem schmerzenden Quadrizeps zu kämpfen hatte und das zweite Spiel hintereinander verpasste. Seine Punkte hätten die Bulls gut gebrauchen können, die nun bereits sechs Spiele in Folge verloren haben. Bester Schütze bei den Gastgebern war Nikola Vucevic mit 22 Punkten und 16 Rebounds. Zach LaVine erzielte 18 Punkte und Patrick Williams kam auf 16 Zähler. "Wir werden nicht einfach das Handtuch werfen", sagte LaVine. "Ich glaube nicht, dass wir die Art von Team oder Personal haben, um das zu tun. Verlieren tut weh."

Minnesota Timberwolves vs. Washington Wizards

Etwas unerwartet sind die Washington Wizards vor der All Star-Pause nochmal so richtig in Fahrt gekommen und haben beim 114:106 in Minneapolis gegen die Minnesota Timberwolves den zehnten Sieg aus den letzten 14 Partien eingefahren. Umso erstaunlicher, da die Hauptstädter im ersten Spielabschnitt bereits mit 20 Punkten zurücklagen, sich mit fortlaufender Spielzeit aber immer besser hineinarbeiteten und am Ende als Sieger vom Court gingen.

Entscheidend für die Leistungssteigerung war Franchise Player Bradley Beal, der 13 seiner insgesamt 35 Punkte in den letzten viereinhalb Minuten erzielte. Beal, der zum dritten Mal in vier Spielen die 30-Punkte-Marke überschritt, stellte 37 Sekunden vor Schluss mit einem Dreier auf 110:106 und sorgte damit für die Vorentscheidung. "Wir lernen uns immer noch gegenseitig kennen, aber jetzt haben wir das Gefühl, dass wir loslegen können", sagte der 29-Jährige.

Unterstützt wurde Beal durch Kyle Kuzma (16 Punkte), der die Wizards gut eine Minute vor der Schlusssirene zum ersten Mal im Spiel überhaupt in Führung brachte. Darüber hinaus legte Corey Kispert von der Bank 15 Punkte auf. Etwas weniger auffällig blieb an diesem Abend der Lette Kristaps Porzingis, dem am Ende 14 Zähler gelangen.

Trotz langer Dominanz mussten sich die Gastgeber aus Minnesota am Ende geschlagen geben, was auch an sechs Turnovern des frisch gebackenen All-Stars Anthony Edwards lag. 34 Zähler legte der 21-Jährige aus Atlanta auf, doch in der entscheidenden Phase des Spiels passierten ihm einige leichtsinnige Fehler, womit er sein Team auf die Verliererstraße brachte. Center Rudy Gobert erzielte 17 Punkte und 19 Rebounds. Ein guter individueller Wert – am Ende aber zu wenig für die Wolves, die auf Platz acht im Westen aber weiterhin voll in der Verlosung um die Playoff-Plätze sind.

Phoenix Suns vs. Los Angeles Clippers

Im letzten Spiel vor dem All Star-Break haben die Los Angeles Clippers einen Auswärtserfolg bei den Phoenix Suns eingefahren. Beim 116:107 überzeugten vor allem Paul George und Terance Mann mit jeweils 26 Punkten, während Kawhi Leonard alle seine 16 Punkte in der zweiten Halbzeit erzielte. Los Angeles, das in den letzten Stunden der Transferzeit sehr aktiv war und mit Bones Hyland, Eric Gordon und Mason Plumlee drei renommierte Spieler holten, musste derweil auf Normal Powell verzichten, der sein angeschlagenes rechtes Knie schonte.

Auch die Suns sind im Rahmen der Transfer Deadline alles andere als untätig geblieben, haben sie doch in den letzten Stunden des Fensters Superstar Kevin Durant von den Brooklyn Nets verpflichtet. Genau wie Landry Shamet und Cameron Payne fehlt der 34-Jährige weiterhin verletzt. In seiner Abwesenheit führte der 24-jährige Josh Okogie Phoenix mit 24 Punkten an. Devin Booker sammelte 19 Punkte (darunter ein Dreier, der ihn den Franchise-Rekord von Steve Nash einstellen ließ) und neun Assists, DeAndre Ayton kam auf 18 Zähler.

Mit dem Sieg springen die LA Clippers in der Tabelle der Western Conference an den Phoenix Suns vorbei und liegen vor der All-Star Pause nun auf Rang vier. Während die Männer aus der Stadt der Engel in genau einer Woche die Sacramento Kings empfangen, spielen die Suns zur gleichen Zeit vor heimischer Kulisse gegen die Oklahoma City Thunder.