Saisonstart! Die Sommervorbereitung ist Geschichte und endlich geht es wieder los. Welche ÖSV-Dame zum Auftakt ihren ersten Weltcupsieg feierte, wie sich die österreichischen Herren schlugen und welche üblichen Verdächtigen ganz vorne dabei waren, erfährst du im SkiFlash.
TOP – Julia Scheib mit Premierensieg
Julia Scheib erlöste sich und die ganze Ski-Nation mit dem Triumph beim ersten Rennen der Weltcup-Saison. Für die 27-jährige Steirerin war es der erste Sieg ihrer verletzungsgeplagten Karriere. Vor allem 2021 gab es mit einem Totalschaden im Knie einen großen Rückschlag, doch Scheib gab nie auf. “Ich habe immer wieder gehört: Du fährst so schnelle Schwünge, du fährst so gut Ski. Ich glaube, das war in den dunkelsten Momenten das Entscheidende, dass ich diese Stimmen gehabt habe“, sagte sie gegenüber dem ORF über ihr Comeback-Rezept.
Die Leistungen der ÖSV-Damen im Riesentorlauf ließen in den letzten Jahren sehr zu wünschen übrig. Es war der erste RLT-Weltcupsieg seit 9 Jahren, 7 Monaten und 18 Tagen. Damals gewann Eva-Maria Brem in Jasna. “Es fallen 1.000 Kilo von den Schultern ab“, zeigte sich Scheib nach dem Rennen erleichtert.
Die Riesentorlauf-Spezialisten erwischte am Rettenbachferner einen nahezu perfekten ersten Durchgang und lag 1,28 Sekunden vor Paula Moltzan. In der Entscheidung riskierte Scheib nicht alles, versuchte aber trotzdem zu pushen. Sie schaffte es den Vorsprung ins Ziel zu bringen. “Es war wirklich so, dass ich länger auf die Tafel geschaut habe, weil es kurz wirklich ein bisschen wie im Film war. Natürlich habe ich es aber auch von der ersten Sekunde an wirklich genossen“, erzählte die 27-Jährige.
FLOP – Restlichen ÖSV-Damen hinter den Erwartungen
Während Scheib über einen perfekten Start in den Olympiawinter jubeln durfte, sah die Gefühlslage bei ihren Kolleginnen ganz anders aus. Die restlichen ÖSV-Frauen waren weit von den Spitzenplätzen entfernt und konnten sich nicht in den Top-20 einreihen.
Stephanie Brunner landete auf Platz 23 und Katharina Liensberger wurde nur 27. Die 25-jährige Nina Astner erreichte zumindest als 24. ihr bestes Weltcupergebnis. “Wenn Julia ausfällt, heißt es Debakel“, wollte Spartentrainer Martin Sprenger nach dem Rennen am Boden bleiben.
TOP – Marco Schwarz gleich zu Beginn in Form
Marco Schwarz ließ gleich im ersten Rennen aufhorchen und zeigte, dass in diesem Winter mit ihm zu rechnen sein wird. Er belegte hinter Marco Odermatt den zweiten Platz. Nach dem ersten Durchgang lag er nur 0,01 Sekunden hinter dem Eidgenossen zurück. In der Entscheidung versuchte er nochmal voll zu attackieren. Der 30-jährige ÖSV-Star konnte Odermatt zwar nicht abfangen, aber Platz 2 absichern.
Schwarz war aufgrund seiner gesundheitlichen Probleme in der Vergangenheit mit dem Resultat mehr als zufrieden. “Letztes Jahr war ein zähes Jahr. Ich möchte jedem danken, der mir da durchgeholfen hat. Eine harte und schmerzhafte Zeit. Ich habe viel gehadert, mir auch selbst den meisten Druck auferlegt“, sagte der Kärntner im ORF-Interview.
TOP – ÖSV-Herren stark im Kollektiv
Nicht nur Schwarz, sondern auch Stefan Brennsteiner und Raphael Haaser präsentierten sich zu Beginn in guter Form. Brennsteiner lag nach dem ersten Durchgang noch auf Podestkurs, fiel im zweiten Lauf aber noch auf Platz 4 zurück. "Natürlich schielt man auf die ersten drei Plätze. Ich hatte wieder ein gutes Gefühl. Aber im Flachen bin ich verhungert, da habe ich noch Aufholbedarf und noch nicht das richtige Rezept gefunden. Mit Rang vier kann man aber definitiv starten, das passt gut“, sagte der 34-jährige Salzburger.
Raphael Haaser verpatzte seinen ersten Durchgang und lag zur Halbzeit nur auf Rang 17. Mit Laufbestzeit in der Entscheidung verbesserte er sich noch auf Platz 6 und erreichte damit sein bestes Riesentorlauf-Ergebnis im Weltcup. “Ich will nichts schönreden, da ist sicher noch Luft nach oben und einiges zu tun für mich. Ich muss dran bleiben“, sagte der Weltmeister von Saalbach.
TOP – Schweizer Superstars wieder vorne dabei
Die beiden Schweizer Aushängeschilder Marco Odermatt und Lara Gut-Behrami mischten beim Saisonstart wieder vorne mit. Weltcup-Dominator Odermatt sicherte sich gleich zum Auftakt seinen ersten Saisonsieg. “Es war von den Österreichern eine sehr starke Performance. Marco ist definitiv zurück. Ich gönne es ihm, er ist so ein guter Skifahrer und guter Typ. Es wird sicher wieder viele spannende Duelle mit ihm geben“, lobte er aber auch die österreichischen Ski-Asse.
Gut-Behrami startete ihre Abschiedssaison mit einem Podestplatz. Sie belegte mit 1,11 Sekunden Rückstand auf Schieb den dritten Platz. In der Olympiasaison ordnet sie dem Erfolg zum letzten Mal alles unter. "Sonst könnte ich ja auch mit einer Schweizer Fahne starten und allen zuwinken“, sagte die sympathische 34-Jährige gegenüber der Luzerner Zeitung.
FLOP – Alice Robinson & Henrik Kristoffersen mit Enttäuschung
In Abwesenheit von Federica Brignone galt die Neuseeländerin Alice Robinson als Topfavoritin auf den Sieg in Sölden. Sie musste sich jedoch nach fehlerhaften Fahrten mit dem achten Platz zufriedengeben.
Einen Podestplatz zum Saisonstart hat auch Hirscher-Schützling Henrik Kristoffersen angepeilt. Nach dem ersten Lauf lag er mit Rang 5 noch in Schlagdistanz zum Podium. Im zweiten Durchgang konnte sich der norwegische Superstar aber nicht mehr verbessern und er fiel auf Platz 7 zurück.
