A wie Austria-Adler: Von 2008/2009 bis 2014/2015 dominierte Österreich die Tournee nach Belieben: Wolfgang Loitzl, Andreas Kofler, Thomas Morgenstern, Gregor Schlierenzauer (2), Thomas Diethart und Stefan Kraft holten sieben Siege in Folge - Rekord. Seither warten die Co-Gastgeber vergeblich.
B wie Bradl, Sepp: Der Österreicher gewann 1953 die Tournee-Premiere. Heute ist das Stadion in Bischofshofen nach dem 1982 verstorbenen "Bubi" benannt, im Auslauf erinnert ein Denkmal an seine Erfolge.
C wie Chaos: Gibt es immer wieder. 2011 etwa geriet das Neujahrsspringen in Garmisch zur Farce und wurde auf einen Durchgang verkürzt. 2014 wurde der Wettbewerb in Oberstdorf bei Schneefall und heftigem Wind nach elf Springern abgebrochen und am Folgetag ausgetragen.
D wie Dreischanzentournee: 2008 wurde das Springen in Innsbruck erstmals in der Tournee-Geschichte komplett gestrichen und einen Tag später in Bischofshofen nachgeholt. Die Folge waren vier Springen auf nur drei Schanzen.
E wie Eddie the Eagle: Der Brite betrat 1988 bei der Tournee die Bühne und eroberte als schlechtester Skispringer der Geschichte die Herzen der Fans. Vor vier Jahren trat der Spaßvogel in Oberstdorf in einem Show-Event gegen Kinder an.
F wie Flaggenstreit: 1959/1960 reisten alle DDR-Springer ab, da ihre Flagge nicht gezeigt wurde. Auch ihre Kollegen aus Polen, der Sowjetunion und der Tschechoslowakei traten daraufhin die Heimreise an.
G wie Garmisch-Partenkirchen: Seit 1972/73 findet das Neujahrsspringen immer am 1. Januar auf der Olympiaschanze statt. Mit einer Ausnahme: 1979 kam es zu einer witterungsbedingten Verschiebung auf den 2. Januar.
H wie Hannawald, Sven: Gewann 2001/2002 als erster Springer alle vier Wettbewerbe. Eine Leistung von historischem Rang.
I wie Innsbruck: Am Bergisel steht die wohl berühmteste Schanze der Welt. Die Springer blicken auf einen Kessel voller Fans, einen Friedhof, die Innenstadt und ein beeindruckendes Alpenpanorama.
J wie Jackpot: 2011/2012 lobten die Veranstalter bei der 60. Tournee eine Prämie von einer Million Schweizer Franken (ca. 815.000 Euro) für einen Vierfachsieg aus. Der Österreicher Gregor Schlierenzauer gewann die ersten zwei Springen, patzte dann aber in Innsbruck.
K wie K.o.-Springen: Anders als im Weltcup gibt es bei der Tournee im ersten Durchgang 25 direkte Duelle. Die Sieger und die fünf besten Verlierer ("Lucky Loser") kommen weiter.
L wie Länder: Deutschland, Österreich und Finnland liegen mit je 16 Gesamtsiegen auf Platz eins der Nationenwertung. Rang vier belegt Norwegen (11).
M wie Malysz, Adam: Der Pole reiste 2000/2001 als krasser Außenseiter zur Tournee. Dann holte er die Plätze 4, 3, 1, 1 und gewann mit 104,4 Punkten Vorsprung auf Janne Ahonen - nie zuvor war ein Gesamtsieg so deutlich, der Rekord steht noch immer.
N wie Nykänen, Matti: Der finnische Hobby-Sänger, der sogar eine Goldene Schallplatte gewann, feierte zwar zwei Tournee-Triumphe in den Jahren 1983 und 1988, schaffte aber nie den Absprung ins richtige Leben. Seine 46 Weltcupsiege wurden erst im Februar 2013 von Schlierenzauer übertroffen. 2019 verstarb Nykänen mit nur 55 Jahren.
O wie Oberstdorf: Stieß als letzte Station zur 1952 neu gegründeten Skisprung-Serie. Zuvor hatten sich auch Berchtesgaden, Füssen und Oberammergau Hoffnungen auf das zweite deutsche Springen gemacht.
P wie Punkte: Der Tscheche Jakub Janda und Ahonen sorgten 2005/2006 für ein Novum, als sie nach vier Springen je 1081,5 Punkten aufwiesen. Erstmals in der Geschichte der Tournee gab es zwei Sieger.
Q wie Quote: Unglaubliche 14,89 Millionen Zuschauer saßen am 6. Januar 2002 vor den Bildschirmen, als Hannawald in Bischofshofen zum letzten Sprung ansetzte. Ein Rekord, der wohl nie mehr gebrochen wird.
R wie Recknagel, Helmut: Der Thüringer holte drei Tourneesiege und schaffte 1958 und 1959 das Kunststück, fünf Springen in Folge zu gewinnen. Das gelang erst 43 Jahre später wieder seinem Landsmann Hannawald.
S wie Schmitt, Martin: Mit 18 Tournee-Teilnahmen ein Urgestein, inzwischen als TV-Experte dabei. Mehr als Rang drei in der Gesamtwertung (1999/00, 2000/01) sprang nie für Schmitt heraus. 1998/99 gewann er sogar in Oberstdorf und Garmisch, ehe er noch auf Rang vier abrutschte.
T wie Tagessiege: Der Norweger Björn Wirkola und Weißflog gewannen zehn Springen. Ahonen reichten neun Erfolge zu seinen fünf Gesamtsiegen. Ryoyu Kobayashi steht aktuell bei acht Erfolgen.
U wie Unglücksraben: Neun Springer gewannen die ersten drei Stationen, ehe in Bischofshofen die Nerven flatterten - unter anderem auch Recknagel (1958/59) und Max Bolkart (1959/60).
V wie V-Stil: Eingeführt vom Schweden Jan Boklöv, führte die neue Sprungart zu größeren Weiten und einem Umbau der Schanzen. Als einziger Athlet holte Weißflog sowohl im Parallel- als auch im V-Stil den Gesamtsieg.
W wie Weißflog, Jens: Der "Floh vom Fichtelberg" holte vier Gesamtsiege und wurde zum Skisprung-Helden in Ost und West. Seinen letzten Triumph feierte er 1996, stolze zwölf Jahre nach Gesamtsieg Nummer eins.
X wie X-Chromosom: Seit 2014 ist Frauen-Skispringen olympisch, eine eigene Tournee gibt es aber weiter nicht.
Y wie Yukio Kasaya: Der Japaner gewann 1971/72 die ersten drei Tournee-Springen. Dann rief die Pflicht: In Japan begann die Vorbereitung auf Olympia im heimischen Sapporo, Kasaya reiste brav ab.
Z wie Zinkenschanze: Die eher unbekannte Anlage im österreichischen Hallein rückte 1956 unverhofft ins Tournee-Programm. Grund: Das Springen im nahen Bischofshofen musste wegen Schneemangels abgesagt werden.