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Technik-Panne und Teenie-Siege: Der erste Tag beim Snooker Masters 2025 in Jeddah

Ken Doherty war am ersten Tag des Snooker-Masters in Saudi-Arabien erfolgreich.
Ken Doherty war am ersten Tag des Snooker-Masters in Saudi-Arabien erfolgreich.ČTK / imago sportfotodienst / TAI CHENGZHE
Das Snooker Masters 2025 in Saudi-Arabien ist mit einem ordentlichen Knall gestartet – und zwar nicht nur auf dem grünen Tuch. Technische Probleme sorgten am ersten Tag für Irritationen und Spielverschiebungen, außerdem schaffte ein erst 14-Jähriger eine Überraschung.

Wer dachte, ein top-ausgestattetes Snooker-Turnier in Saudi-Arabien läuft wie am Schnürchen, wurde am Freitag in Jeddah eines Besseren belehrt. Die gläsernen „Green Halls“ waren Schauplatz packender Duelle, in denen Ken Doherty seinen alten Rivalen Jimmy White mit 4:1 in die Schranken wies – eine kleine Zeitreise in die glorreichen 90er. Parallel setzte Reanne Evans mit ihrem 4:2-Sieg über Kreishh Gurbaxani ein Ausrufezeichen für die neue Saison 2025/26.

Doch der reibungslose Turnierauftakt wurde von technischen Pannen überschattet: An mehreren Tischen funktionierte die Anzeigetafel nicht, nach langen Versuchen der Veranstalter mussten einige der Partien auf den Samstagmorgen verschoben werden.

Die World Snooker Tour gab rasch Entwarnung, entschuldigte sich für die Unannehmlichkeiten und versicherte, die technischen Probleme so schnell wie möglich zu beheben. Ein Déjà-vu für Saudi-Arabien: Schon bei der Riyadh Season Snooker Championship im Dezember 2024 hatte ein Stromausfall für ähnliche Turbulenzen gesorgt.

Mit insgesamt 144 Teilnehmern vor Ort ist der Druck auf die Veranstalter groß, den Turnierablauf nicht weiter zu stören. Denn bei den hohen Preisgeldern und dem Status als viertes Major-Turnier der Saison will niemand Verzögerungen riskieren.

Dikme hält die deutsche Fahne hoch

Abseits der Technik-Panne gab es auch sportliche Schlagzeilen – vor allem in Form junger Talente. Der erst 14-jährige Pole Michal Szubarczyk feierte mit einem 4:2 gegen Ryan Davies seinen ersten Sieg auf der Main Tour und trifft nun auf den 18-jährigen Bulcsu Revesz.

Auch David Grace, Steven Hallworth und einige Amateure wie der ägyptische Wildcard-Spieler Hesham Shawky konnten sich weiterqualifizieren. Weniger glücklich verlief es für die saudi-arabischen Wildcards, die am ersten Tag allesamt das Nachsehen hatten.

Aus deutscher Sicht feierte der Ludwigsburger Umut Dikme einen 4:1-Erfolg über Nutcharut Wongharuthai aus Thailand. Der 25-jährige EM-Halbfinalist von 2022 trifft in der zweiten Runde nun auf Julien Leclerq aus Belgien.

Trotz der sportlichen Höhepunkte blieb die Stimmung in der Arena verhalten, viele Plätze blieben leer – selbst beim Kult-Duell Doherty gegen White. Spannung verspricht der kommende Dienstag, wenn die Top-16-Spieler, darunter Titelverteidiger Judd Trump und Weltmeister Zhao Xintong, endlich ins Geschehen eingreifen.