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Snooker: Nach Sieg über Wilson – Jungprofi Hill will "Saison des Fortschritts"

Aaron Hill beim Berlin German Masters 2024
Aaron Hill beim Berlin German Masters 2024ČTK / imago sportfotodienst / O.Behrendt
Der 23-jährige Aaron Hill blickt auf die bislang erfolgreichste Phase seiner Karriere. Der Ire, der in dieser Saison bereits bis ins Achtelfinale der Wuhan Open vordrang, beschreibt seinen Start als den besten seiner Laufbahn. Besonders in Erinnerung bleibt ihm dabei der Sieg über den amtierenden Weltmeister Kyren Wilson.

„Wuhan war großartig, vor allem der Auftakt mit dem Sieg gegen Kyren“, sagt Hill. Zwar endete sein Lauf in China mit einer knappen 4:5-Niederlage gegen Zhang Anda, doch er sieht auch darin Positives: „Ich habe in diesem Spiel nicht viel falsch gemacht.“

Dass er sich im Anschluss für die BetVictor Northern Ireland Open und den Xi’an Grand Prix qualifizieren konnte, verstärkte seinen Optimismus.

Aaron Hill: Selbstvertrauen durch große Namen

Schon in seiner Rookie-Saison sorgte Hill mit einem Sieg über Ronnie O’Sullivan für Aufsehen. Auch jetzt zieht er Energie aus den Duellen mit den Top-Stars. „Wenn man es schafft, sie zu schlagen, stärkt das das Selbstvertrauen enorm“, erklärt er. Siege wie jener gegen Wilson seien Beweise dafür, dass er selbst das Potenzial habe, Turniere zu gewinnen.

Die Atmosphäre in Wuhan habe ihn zusätzlich beflügelt: „Es waren viele Zuschauer da und es herrschte eine tolle Stimmung. Das spornt mich an.“ Dabei hilft ihm auch die klare Einstellung, die ihm sein Trainer Fergal O’Brien vermittelt: „Es ist kein Urlaub, sondern Arbeit, und ich habe einen Job zu erledigen.

O’Brien, früher selbst Profi, begleitet Hill nun als Trainer. Für den jungen Iren ist diese Unterstützung unverzichtbar: „Es ist schwer, alles alleine zu machen. Deshalb ist es toll, jemanden an seiner Seite zu haben, der deine Spiele analysieren kann.“ Die enge Zusammenarbeit basiere auf Vertrauen und gemeinsamer Erfahrung.

Neben O’Brien stützt ihn auch seine Familie. Eltern, Partnerin und Onkel bilden ein enges Netzwerk, das ihn trägt: „Wir ziehen alle an einem Strang. Das ist wichtig, denn ohne diese Unterstützung kann man sich sehr einsam fühlen.

Teil einer jungen Generation

Mit Blick auf Kollegen wie den 18-jährigen Engländer Stan Moody, der in Wuhan das Viertelfinale erreichte, freut sich Hill über den Aufschwung junger Spieler in Europa. „Es ist großartig zu sehen, wie wir jungen Wilden es den älteren Spielern zeigen“, so Hill. Das Niveau sei hoch, die Qualifikationen schwer, aber die neue Generation setze zunehmend Akzente.

Für sich selbst hat er klare Ziele: Sein ursprünglicher Traum, in die Top 64 vorzustoßen, ist längst übertroffen. Aktuell gehört er zu den besten 48 der Welt. „Ich werde weiter Druck machen. Hoffentlich kann ich mich weiter bis ganz nach oben vorarbeiten. Bisher war jede Saison für mich eine Saison des Fortschritts. Ich möchte, dass es auch diesmal so ist.