Den gesamten Vormittag über kursierten Gerüchte, James Maddison könnte zusammen mit dem englischen Team zur WM in Katar fahren. Was medial einiges Gezanke zur Folge hatte. Denn Maddison lieferte in den letzten Monaten und Jahren konstant Leistung für seinen Arbeitgeber Leicester City. Leicesters 25-jähriger kreativer Kopf war von Gareth Southgate allerdings erst ein einziges Mal ins Nationalteam einberufen worden. 2019 war er für gerade einmal 34 Minuten auf dem Rasen des Wembley gestanden, als England gegen Monetenegro 7:0 (5:0) gewann.
Der Teamchef zur viel diskutierten Personalie: "Er spielt wirklich hervorragend. Er ist ein guter Spieler. Das haben wir schon immer gesagt. Er hat sich diese Chance verdient. Wir denken, er kann uns mit Qualitäten weiterhelfen, die ihn von den anderen Offensivspielern ein wenig unterscheiden."
Nicht nur auf den sozialen Medien wurde viel über die Nominierung oder Nicht-Nominierung von Maddison spekuliert. Auch Maddison selbst lebte lange in Unklarheit. Southgate: "Wir haben vor einigen Wochen entschieden, ihm die Chance zu geben. Das haben wir ihm damals aber noch nicht gesagt."
Serie A-Spieler müssen zu Hause bleiben
Auch andere Persönlichkeiten sorgten medial für einigen Zündstoff. So schafften es die zwei Italien-Legionäre Tammy Abraham (25/AS Roma) und Fikayo Tomori (24/AC Milan) ebenso wenig in Southgates Kader wie Southampton-Kapitän James Ward-Prowse (28).
Besonders um die Plätze im Angriff hinter Kapitän Harry Kane (29) wurde intensiv gestritten. Neben Abraham fanden auch Ivan Toney (26/Brentford) oder Dominic Calvert-Lewin (25/Everton) keine Berücksichtigung. Den Vorzug erhielt schlussendlich Newcastles Callum Wilson vom neureichen Newcastle United.
In der Defensive war zwischenzeitlich James Tarkowski (29/Everton) großes Thema, er wurde schlussendlich von seinem Teamkollegen Conor Coady (29) aus dem Kader gedrängt. Tomori hingegen hinterließ mit schwachen Leistungen in der Champions League gegen Chelsea einen negativen Eindruck bei Southgate. So lauten zumindest einige Spekulationen.
Weitere bekannte Namen fehlen auf der Liste. So zum Beispiel Jarrod Bowen (25/West Ham), Jadon Sancho (22/Manchester United) oder Marc Guehi (22/Crystal Palace). Stattdessen fand etwa Youngster Conor Gallagher (22) seinen Platz in Southgates Liste.
Arriviertes Personal
Arsenals Ben White (25) verhalf seinem Verein in dieser Saison zur Tabellenführung und verdiente sich seinen Platz für Katar - was den bei seinem neuen Verein Manchester City selten zum Einsatz kommenden Kalvin Phillips (26), sowie den formschwachen United-Verteidiger Harry Maguire (29) betrifft, sind die Experten unterschiedlicher Meinung. Beide waren in der Vergangenheit allerdings wichtige Stützen in Southgates System.
Durch Southgates Entscheidungen steht jedenfalls fest, dass von 26 Spielern sagenhafte 25 in der englischen Premier League aktiv sind. Die einzige Ausnahme bildet Dortmunds Shootingstar Jude Bellingham. Der 19-Jährige duelliert sich im Mittelfeld mit Spielern wie Declan Rice (23/West Ham) und Routinier Jordan Henderson (32/FC Liverpool) um einen Stammplatz.
Englands erste Begegnung findet am 21. November gegen den Iran statt. Die weiteren Gegner in Gruppe B lauten USA (25. November) und Wales (29. November).
Englands Kader im Überblick:
Tor: Jordan Pickford (Everton), Nick Pope (Newcastle), Aaron Ramsdale (Arsenal)
Abwehr: Kieran Trippier (Newcastle), Trent Alexander-Arnold (Liverpool), Kyle Walker (Man City), Ben White (Arsenal), Harry Maguire (Man Utd), John Stones (Man City), Eric Dier (Tottenham), Conor Coady (Everton, on loan from Wolves), Luke Shaw (Man Utd)
Mittelfeld: Declan Rice (West Ham), Jude Bellingham (Borussia Dortmund), Kalvin Phillips (Man City), Jordan Henderson (Liverpool), Conor Gallagher (Chelsea), Mason Mount (Chelsea)
Angriff: Harry Kane (Tottenham), Callum Wilson (Newcastle), Marcus Rashford (Man Utd), Raheem Sterling (Chelsea), Bukayo Saka (Arsenal), Phil Foden (Man City), Jack Grealish (Man City), James Maddison (Leicester City).