Mehr

"Tour-de-France-Feeling" bei der D-Tour: Lipowitz begeistert die Massen

Florian Lipowitz ist nach seiner starken Tour de France im Zentrum des Fan-Interesses.
Florian Lipowitz ist nach seiner starken Tour de France im Zentrum des Fan-Interesses.JAN WOITAS / dpa Picture-Alliance via AFP
Florian Lipowitz fühlte sich an seine Traum-Tage bei der Frankreich-Rundfahrt erinnert. Das, was er auf über 700 Kilometern bei der Deutschland Tour erlebte, versprühe "schon ein bisschen Tour-de-France-Feeling", sagte der neue deutsche Radsport-Star dem ZDF: "Es ist einfach schön zu sehen, dass der Radsport in Deutschland wieder beliebter wird und die Leute mehr interessiert."

Hunderttausende Zuschauer feierten die Fahrer bei der 40. Ausgabe des Etappenrennens zwischen Essen und Magdeburg, wo die Deutschland Tour am Sonntag ihr Ende fand. Kein Radprofi stand dabei so im Fokus wie Lipowitz.

Am Bus seines Teams Red Bull-Bora-hansgrohe bildeten sich in den Start- und Zielorten Menschentrauben, Jung und Alt versuchten einen Blick auf den Dritten der Tour de France zu erhaschen und hofften auf Selfies oder Autogramme des neuen Idols. Die "Lipo-Mania" hatte die Deutschland Tour voll erfasst.

Lipowitz bei der Deutschland Tour blass

Lipowitz kam so vielen Wünschen wie möglich nach, wenngleich der Hype um seine Person seit dem Durchbruch bei der Großen Schleife im Juli für den 24-Jährigen noch immer ungewohnt ist. Unangenehm ist er ihm aber nicht. "Ich komme da erst rein", sagte Lipowitz, "aber das ist auch der Grund, warum ich hier bin. Ich will den Fans etwas zurückgeben. Mit war bewusst, dass wahrscheinlich viele Leute da sind."

Auf Siege warteten auch jene Fans, die Lipowitz entlang der Strecke begegneten, erwartungsgemäß vergeblich. Der Kurs des fünftägigen Events war eher auf Sprinter und Klassikerjäger ausgerichtet. Seine Stärken im Hochgebirge konnte Lipowitz nicht ausspielen.

Die Deutschland Tour war für ihn in erster Linie der Einstieg in den finalen Saisonblock. Zudem kam Lipowitz aus der über dreiwöchigen Tour-Pause. Vor der Schlussetappe hatte er in der Gesamtwertung fast zehn Minuten Rückstand auf die Spitze.

Nur mitrollen wollte Lipowitz aber auch nicht. Also machte sich der Superstar als Helfer nützlich. Auf der ersten Etappe mutierte er zum Wasserträger, stopfte sich mehrere Trinkflaschen unter sein Trikot und verteilte sie an die Teamkollegen.

Unfall mit Stromkasten überstanden

Das, sagte er hinterher der ARD, habe er "supergerne gemacht, die Jungs waren auch teilweise bei der Tour dabei. Wenn ich da meinen Teil ein bisschen zurückgeben kann, dann freut mich das."

Einen Unfall auf der zweiten Etappe am Freitag überstand er weitgehend unbeschadet, am Samstag schuftete er in der Sprintvorbereitung für den Niederländer Danny van Poppel, der zwar siegte, später wegen des Verlassens seiner Fahrlinie aber zurückversetzt wurde.

"Nach meinem Sturz habe ich mich nicht ganz so gut auf dem Rad gefühlt. Ich habe Danny zurückgefahren, war erst in der Frontgruppe und habe dann nochmal gewartet. Ich glaube, ich konnte meinen Teil beitragen", sagte Lipowitz.

Mit Blick auf den Hype bei der Deutschland Tour steht das außer Frage.