Schon in der Vorsaison habe Alexander Zverev "fantastisch gespielt, hat zwei Master-Turniere gewonnen, also es fehlt nicht an der Qualität seines Spiels".
Die ganz großen Turniere werden aber im Kopf entschieden, so Becker: "Die zweite Woche bei einem Grand Slam hat mit Tennis nichts zu tun. Da geht es um die mentale Einstellung, um die Psyche und so weiter. Ich hoffe es für ihn, dass er jetzt sozusagen die Lösung gefunden hat, die er dann braucht, weil das fehlt ihm noch in seiner Liste an großen Erfolgen."

Becker wünscht sich mehr Aggressivität
Die Topfavoriten auf den ersten großen Titel im neuen Jahr sind für Becker der Italiener Jannik Sinner sowie Carlos Alcaraz, dahinter sieht die ehemalige Nummer eins der Welt Zverev und Altmeister Novak Djokovic.
Ein "bisschen Sorgen" macht sich Becker bei Zverev wegen dessen beim United-Cup erlittener Bizeps-Verletzung. Zudem müsse der Tokio-Olympiasieger aggressiver auftreten, wenn es darauf ankomme.
"Es fällt ja auf, dass er im entscheidenden Augenblick vielleicht doch ein bisschen zu passiv agiert. Es geht ja um die mentale Einstellung, die Psyche. Das ist das Entscheidende. Ist die richtig? Ist die positiv genug? Ist die aggressiv genug?", sagte Becker: "Du gewinnst keinen Grand Slam, wenn du zu passiv wirst. Mit der Hoffnung, der Gegner verschlägt den Ball - das wird einfach nicht passieren. Er muss den Grand Slam gewinnen, aufgrund der eigenen Stärke."