Tag der Überraschungen bei den French Open: Nachdem am Nachmittag mit Alex De Minaur, Alejandro Davidovich Fokina und Jakub Mensik drei gesetzte Spieler in der 2. Runde ihre Koffer packen mussten, setzte sich am Abend auch der österreischiche Qualifikant Filip Misolic in einem dramatischen Fünfsatzkrimi mit 7:6, 7:6, 4:6, 4:6, 6:3 gegen den etablierten Denis Shapovalov durch.
Das Match begann dabei wild: Als Shapovalov direkt im ersten Spiel Misolic den Aufschlag abnahm, fürchteten viele Fans des Steirers einen kurzen Abend. Doch der 23-Jährige kämpfte sich in die Begegnung und schlug im sechsten Spiel zurück und stellte auf 3:3.
Shapovalov blieb aber spielbestimmend und erarbeitete sich sofort wieder drei Breakchancen, Misolic hielt allerdings dagegen und brachte seinen Aufschlag zur ersten Führung durch. Zwei Spiele später war es allerdings dann doch geschehen: Der Kanadier erarbeitete sich erneut drei Breakbälle, den letzten davon nutzte die Nummer 27 des Turniers.
Zum Match-Center: Shapovalov vs. Misolic
Misolic klaut ersten Satz im Tiebreak
Doch wieder überraschte der Steirer die Menge auf Court Nummer 6 und schlug eiskalt zurück: Misolic ging unbeeindruckt mit 40:0 in Führung und nutzte anschließend sein zweite Chance zum 5:5. Im Tiebreak ging es hin und her - mit dem besseren Ende für Misolic, der nach exakt einer Stunde den ersten Satzball zum 7:5 nutzte.
Im zweiten Durchgang normalisierte sich das Geschehen zunächst wieder etwas, die ersten sechs Spiele brachte der jeweilige Aufschläger ohne Probleme über die Bühne. Auch das siebte Spiel begann mit einer Führung für den servierenden Shapovalov, doch beim Stand von 30:15 drehte Misolic auf und gewann drei Punkte in Folge und nutzte gleich den ersten Breakball des Satzes.
Dramatischer zweiter Tiebreak
Doch der Steirer ließ die große Chance liegen und gab seinen eigenen Service im Anschluss zu Null ab. Ohne weitere Überraschungen ging es in den nächsten Tiebreak.
Der wurde dann so richtig dramatisch: Zunächst ging Misolic mit 4:2 in Führung, der Favorit aus Kanada antwortete aber stark und erarbeitete sich mit vier Punkten in Folge zwei Satzbälle. Die Nummer 153 der Welt hatte aber auch im zweiten Tiebreak des Matches das letzte Lachen: Misolic spielte groß auf, wehrte beide Satzbälle gekonnt ab und gewann auch den zweiten Satz, indem er nach 1:58 Stunden seinen ersten Satzball zum 8:6 im Tiebreak verwertete.
Doch so einfach gab sich Shapovalov nicht geschlagen, der 26-Jährige ging nach einem Doppelbreak schnell mit 4:1 im dritten Satz in Führung. Auch wenn Mislolic nochmal rankam, brachte der Kanadier den Durchgang mit 6:4 durch.

Shapovalov schlägt nervenstark zurück
Misolic startete Satz vier spielbestimmend. Während der Steirer seine ersten vier Aufschlagspiele souverän durchbrachte, hatte Shapovalov deutlich mehr zu kämpfen und bot dem 23-Jährigen einige Chancen an, drei Breakbälle im zweiten Spiel ließ Misolic aber allesamt liegen.
So kam es, wie es kommen musste: Shapovalov bekam im fünften Anlauf einen Fuß in Misolics Aufschlagspiel und schnappte sich bei der zweiten Möglichkeit gleich das Break. Auch mit dem Rücken zur Wand blieb Misolic am Drücker und erarbeitete sich sogar die Chance zum Rebreak, Shapovalov bewies aber erneut Nervenstärke und servierte letztlich nach 3:24 Stunden zum 2:2 aus.
Misolic hat das bessere Ende
Im Entscheidungssatz wurde es für Misolic gleich zu Beginn brenzlich, der 23-Jährige konnte aber nach langem Hin und Her zwei Breakbälle abwehren und sein Aufschlagspiel durchbringen. In Spiel vier war es schließlich der Steirer, der die nächste Chance bekam - und diese nach drei Anläufen zum entscheidenden Break verwertete.
In der Folge stellte der Grazer schnell auf 5:3, beim Ausservieren warf Shapovalov aber nochmal alles in die Waagschale und erarbeitete sich zwei Breakchancen. Diese konnte Misolic aber abwehren und beendete das Match nach 4:18 Minuten mit seinem 2. Matchball zum 7:6, 7:6, 4:6, 4:6, 6:3. In der dritten Runde bekommt es Misolic mit Superstar Novak Djokovic zu tun.