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Ziel Finale in Hamburg: Favorit Zverev hofft auf "positive Energie" vor Paris

Alexander Zverev will sich in Hamburg auf die French Open vorbereiten.
Alexander Zverev will sich in Hamburg auf die French Open vorbereiten.DOMENICO CIPPITELLI/NurPhoto via AFP
Plötzlich ging es ganz schnell. Am Freitag verkündeten die Organisatoren: Alexander Zverev kommt nach Hamburg. Am Samstag saß der beste deutsche Tennisspieler schon auf dem Podium und trainierte wenig später auf dem Center Court. Am Montag spielt er am Rothenbaum sein Auftaktmatch. Dabei hatte Zverev das Ganze vor nicht allzu langer Zeit noch für eine "dämliche" Idee gehalten.

"Kein Topspieler oder jemand, der die French Open gewinnen möchte, kann am Samstag Finale in Hamburg und dann Montag erste Runde bei den French Open spielen", hatte er bei MagentaTV gesagt und prognostiziert: Kein Spieler, der die "Augen auf die French Open hat, wird dort spielen".

Tatsächlich sagte Jannik Sinner, Weltranglistenerster und einer der Top-Favoriten für den Höhepunkt der Sandplatzsaison, seinen Start in Hamburg ab. Auch Stefanos Tsitsipas und Holger Rune fehlen. Das Feld ist ausgedünnt - für Zverev (28) die Chance, das angekratzte Selbstvertrauen in heimischer Umgebung aufzupolieren.

Ziel Grand Slam-Titel bei Roland Garros

"Wenn ich hier das Finale erreiche, sind das genau die Emotionen, die ich mitnehmen will", sagte Zverev mit Blick auf Paris. Die kurze Erholungspause im Erfolgsfall würde ihn nun nicht mehr stören. "Zwei Tage bleiben dann zur Vorbereitung – das reicht."

Dabei hatte Zverev seinen Weg nach Roland Garros, wo er endlich den ersehnten Grand-Slam-Titel holen will, ganz anders geplant. Bei den Masters in Madrid und Rom wollte er sich den Feinschliff holen, ein Zeichen der Stärke an die Konkurrenz senden. Ein Aus im Achtel-, eins im Viertelfinale - und Zverev änderte nach "intensiven Gesprächen" mit seinem Team "spontan" die Route.

In Hamburg kann er sich die Rivalen im Fernsehen anschauen. Sinner und Carlos Alcaraz spielen da um den Titel, wo Zverev hinwollte: im Finale von Rom. Er selbst nahm bei seinem Heimturnier eine Wildcard an und greift gegen einen Qualifikanten ins Geschehen ein, um die "positive Energie" zu spüren, die er "gerade genau" brauche.

"Ich kann hier Tennis spielen und gleichzeitig ein bisschen auftanken. Ich hoffe, es wird eine schöne Woche", sagte Zverev, der im Elternhaus in Hamburg-Lemsahl noch sein Kinderzimmer hat. 2023 hatte er die Wohlfühlumgebung zum Sieg genutzt, 2024 erreichte er das Finale - jeweils allerdings zum alten Termin Ende Juli.

Zverev will Hamburg für den Flow nutzen

Mit der neuen Ansetzung unmittelbar vor den French Open (ab 25. Mai) hatte er lange nichts anfangen können. Trotz seiner Formkrise, in die er nach dem Finale bei den Australian Open geraten war, sah er sich als Topspieler, der in der Woche vor einem Grand Slam den Fokus voll und ganz auf die fordernden Fünfsatzmatches legt.

"Du musst dich physisch vorbereiten. Du musst vor Ort sein. Du musst in deinem Bett schlafen, in dem du die nächsten zwei Wochen schlafen wirst", hatte Zverev gesagt. Dann holte ihn die Realität ein.