Nadal-Abschied in Madrid: Die Tränen der Königsfamilie

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Nadal-Abschied in Madrid: Die Tränen der Königsfamilie

Nadal-Abschied in Madrid.
Nadal-Abschied in Madrid.Profimedia
Rafael Nadal verabschiedet sich nach seinem Aus beim Heimturnier in Madrid emotional von den Fans. Wie es weitergeht, ist offen.

Die Huldigung des Königs verlief nicht reibungslos. Zwei der am Dach des Centre Courts befestigten Banner erwiesen sich als widerspenstig. Als alle fünf Fahnen schließlich ausgerollt waren, stand da: "Gracias RAFA" - "Danke RAFA." Dann ein Video mit den besten Szenen des Volkshelden, getragene Musik, Ehefrau und Schwester tupften mit Taschentüchern ihre Augen. Die Zuschauer in der "Caja Magica" skandierten "Rafa! Rafa!".

Rafael Nadal stand in der Mitte des Platzes, andächtig und tief bewegt ob der ihm gewidmeten Abschiedszeremonie. "Was ihr mir gegeben habt, ist ein Geschenk", sagte er in Richtung der Zuschauer. "Ich bin so glücklich, das tun zu können, was ich liebe."

Match-Center: Jiri Lehecka vs. Rafael Nadal

Eine Woche lang hatte sich der 37-Jährige beim ATP-Masters in Madrid durch die Duelle gebissen, mit Alex de Minaur die Nummer elf der Welt besiegt und sich ins Achtelfinale seines Heimturniers vorgekämpft. Dort war ihm in der Nacht auf Mittwoch die Kraft ausgegangen, der 15 Jahre jüngere Tscheche Jiri Lehecka gewann mit 7:5, 6:4 und sagte danach: "Dieser Sieg fühlt sich bittersüß an."

Das Match nämlich war wohl der Schlussakkord von Nadal in seiner Heimat Spanien und damit auch beim Madrid-Masters, jenem ATP-Turnier auf Sand, das er fünfmal in seiner Karriere hatte gewinnen können, zuletzt 2017. Dass er zum letzten Mal in Spanien gespielt habe, sei zumindest "sehr wahrscheinlich", bekannte Nadal.

Denn der Sandplatz-König befindet sich längst auf Abschiedstour, und die emotionalen Szenen in Madrid dürfte nur eine erste Verbeugung von vielen vor dem 22-maligen Grand-Slam-Champion gewesen sein. Mehrfach hatte Nadal ein Karriereende in diesem Jahr angedeutet und zuletzt gesagt: "Ich würde gerne Adios sagen, wenn ich wettbewerbsfähig bin und Spaß auf dem Platz habe."

"Weg mit dem Schläger in der Hand noch nicht zu Ende"

Der Spaß war in den vergangenen Jahren immer häufiger den Schmerzen gewichen. Die Saison 2023 verpasste er wegen einer Verletzung am Hüftbeuger fast komplett. Im Januar kehrte er zurück, riss sich kurz darauf einen Muskel im Oberschenkel und fiel erneut aus. Wie geht es weiter nach dem neuerlichen Comeback?

Am 20. Mai beginnen die French Open, 14-mal hat Nadal in Paris bislang triumphiert, ein einsamer Rekord. "Ich bin mir bei nichts sicher. Ich weiß nicht, was passieren kann", sagte Nadal über eine mögliche Teilnahme. In einer Woche beginnt das Masters in Rom, danach will er entscheiden.

In Roland Garros findet Ende Juli auch das Olympische Tennisturnier statt - geht es nach Carlos Alcaraz, mit seinem Landsmann Nadal: "Wenn alles nach Plan läuft, spielen wir dort im Doppel", sagte der Dritte der Weltrangliste. Es wäre ein weiterer Höhepunkt auf Nadals Abschiedstour, der ankündigte: "Mein Weg mit dem Schläger in der Hand ist noch nicht zu Ende."