Mehr

Jahr 1 nach Dominic Thiem: Österreichs Top-5 mit Ups & Downs

Bisherige Saisonbilanz 2025: Österreichs Top-Tennisspieler im Fokus
Bisherige Saisonbilanz 2025: Österreichs Top-Tennisspieler im FokusAlexandre Martins / Alexandre Martins / DPPI via AFP / Profimedia
Die österreichischen Tennisspieler Sebastian Ofner, Jurij Rodionov, Lukas Neumayer, Filip Misolic und Joel Schwärzler haben im Jahr 2025 bisher unterschiedliche Erfolge und Herausforderungen erlebt.

Die österreichische Tennisszene erlebt auch in Jahr 1 nach der Ära Dominic Thiem spannende Entwicklungen. Mit einer Mischung aus erfahrenen Spielern und aufstrebenden Talenten kämpfen die fünf besten Österreicher auf der internationalen Bühne um Erfolge. Während einige bereits große Turniere bestritten haben, stehen andere noch am Anfang vielversprechender Karrieren. Ein Blick auf ihre bisherige Saison zeigt Höhen, Tiefen und interessante Perspektiven für die kommenden Monate.

 

Sebastian Ofner

Sebastian Ofner, derzeit auf Platz 131 der ATP-Weltrangliste, kämpft sich nach seiner Verletzungspause Schritt für Schritt zurück auf die Tour. Die Saison 2025 begann für ihn mit gemischten Ergebnissen. Beim Challenger-Turnier in Murcia musste der 29-jährige Steirer bereits in der ersten Runde eine Niederlage gegen Kimmer Coppejans hinnehmen. In Girona zeigte er sich kämpferischer und besiegte Juan Manuel Cerúndolo sowie seinen Landsmann Lukas Neumayer. Im Viertelfinale unterlag er Jesper de Jong jedoch knapp in drei Sätzen.

Beim Turnier in Menorca konnte Ofner seine Form weiter stabilisieren. Nach einem klaren Auftaktsieg über Adrian Andreev, der beim Stand von 6:2, 2:0 für Ofner aufgab, setzte er sich im Achtelfinale gegen Javier Barranco Cosano mit 6:1, 7:6 durch. Gegen den späteren Turniersieger Vilius Gaubas folgte im Viertelfinale das Aus.

Nach seiner langen Pause zeigt ÖTV-Star solide Leistungen auf der Challenger-Tour und arbeitet daran, sich wieder in höhere Regionen der Weltrangliste vorzukämpfen. Seine bisherigen Ergebnisse lassen darauf hoffen, dass er in den kommenden Monaten weiter an Konstanz gewinnen und bald wieder auf ATP-Ebene angreifen kann.

 

 

Jurij Rodionov

Jurij Rodionov liegt aktuell auf Platz 190 der ATP-Weltrangliste. Er spielt bislang eine durchwachsene Saison mit guten Ergebnissen auf Challenger-Ebene, aber auch einigen frühen Niederlagen. Bei den Challenger-Turnieren in Nouméa, Thionville und Cherbourg erreichte er jeweils das Halbfinale.

Auf der anderen Seite lief es bei manchen Turnieren gar nicht nach Wunsch. Der 25-Jährige scheiterte oft schon in der zweiten Runde und beim Challenger in Morelia musste er schon nach der Auftaktpartie die Segel streichen. 

Neben seinen Challenger-Auftritten trat Rodionov im Davis Cup für Österreich an und sicherte mit einem Sieg über Eero Vasa einen wichtigen Punkt gegen Finnland. Sein Ziel bleibt es, sich in der Weltrangliste wieder weiter vorzuarbeiten und möglicherweise den Einzug in die Top-100 zu schaffen.

 

 

Lukas Neumayer

Lukas Neumayer steht derzeit auf Rang 208 der ATP-Weltrangliste. Seine bisherige Saison 2025 verlief ähnlich wie die von Rodionov. Er konnte auf der Challenger-Tour einige Erfolge verzeichnen, musste sich aber auch öfters früh geschlagen geben. Der 22-jährige Österreicher schied zum Beispiel in Teneriffa zweimal hintereinander in der ersten Runde aus.

Positiv hervorzuheben ist aber sein Sieg im Davis Cup gegen Otto Virtanen und das Challenger-Turnier in Menorca vergangene Woche. In der ersten Runde besiegte er Felipe Virgili und im nächsten Match gelang ihm ein klarer 7:6 (2), 6:0-Sieg gegen Pedro Cachin. Nachdem er im Viertelfinale auch den Dänen Elmer Moller in zwei Sätzen besiegte, scheiterte er erst im Halbfinale am Spanier Pol Martin Tiffon. Insgesamt hat Neumayer in dieser Saison solide Fortschritte auf der Challenger-Tour gemacht und sich immer wieder gut behauptet, obwohl er auch einige Rückschläge hinnehmen musste.

 

 

Filip Misolic

Filip Misolic (ATP-Ranking: 232) hat in der Saison 2025 bemerkenswerte Fortschritte gemacht. Beim zweiten Challenger-Turnier in Teneriffa erreichte er das Finale. Auf dem Weg dorthin besiegte er unter anderem den Deutschen Dominik Koepfer. Im Endspiel musste er sich dann aber recht deutlich dem Spanier Pablo Carreno-Busta geschlagen geben.

Den wohl größten Erfolg der noch jungen Saison erlebte er in der vergangenen Woche. Nach einer starken Qualifikation in Bukarest besiegte er sowohl Alexander Shevchenko als auch den an Position 8 gesetzten Camilo Ugo Carabelli, was ihm den Einzug ins Viertelfinale sicherte. Dort musste er sich gegen Flavio Cobolli in zwei hart umkämpften Sätzen mit 6:7, 4:6 geschlagen geben.

 

 

Diese Leistungen führten zu einem Anstieg in der ATP-Weltrangliste, sodass er diese Woche wieder in die Top-200 aufstieg. Diese kontinuierlichen Erfolge stärken seine Position als aufstrebender Spieler im internationalen Tennis und lassen auf weitere positive Ergebnisse in der laufenden Saison hoffen.

 

Joel Schwärzler

Joel Schwärzler ist der mit Abstand jüngste Spieler im Bunde und derzeit das größte Talent im österreichischen Tennis. Nach einer erfolgreichen Juniorenkarriere, in der er unter anderem das ITF Junior Masters 2023 gewann, trat er 2024 erstmals auf der ATP-Tour an und erreichte dabei ein Karrierehoch von Platz 307 in der Weltrangliste. Ende 2024 trennte sich Schwärzler von seinem bisherigen Trainer Jürgen Melzer und schloss sich dem Spanier Juan Ozon-Llacer an, um seine Entwicklung weiter voranzutreiben.

Die Challenger-Saison läuft bislang noch nicht ganz nach Wunsch, denn der 19-Jährige kam noch nicht über die zweite Runde hinaus und musste zuletzt zwei Erstrundenschlappen einstecken. Trotz dieser frühen Niederlagen blickt der ÖTV-Youngster positiv auf seine Saison und die Zusammenarbeit mit seinem neuen Trainerteam. Sein langfristiges Ziel ist es, sich für Grand-Slam-Turniere zu qualifizieren und sich auf der ATP-Tour zu etablieren.