Bouchard, zu besten Zeiten auf Platz fünf der Weltrangliste geführt, hatte bereits zu Monatsbeginn angekündigt, dass das Turnier in ihrer Geburtsstadt Montreal das letzte ihrer aktiven Laufbahn sein würde. Gegen Bencic schien sie zunächst überfordert, kämpfte sich jedoch eindrucksvoll zurück. Mit kraftvollen Vorhänden erspielte sie sich im zweiten Satz eine 5:3-Führung und glich die Partie aus, ehe sie im Entscheidungssatz doch den Kürzeren zog. Ein Rückhandfehler besiegelte schließlich das Aus.
Zum Match-Center: Belinda Bencic vs. Eugenie Bouchard
In einer ergreifenden Zeremonie verabschiedete sich Bouchard mit tränenerstickter Stimme vom Publikum. „Es ist so besonders, mein letztes Match hier in Montreal, auf diesem Platz und vor euch zu spielen“, sagte die 31-Jährige. „Ich erinnere mich daran, wie ich als kleines Kind auf der Tribüne saß und hoffte und träumte, eines Tages auf diesem Platz zu stehen. Deshalb fühlt es sich wie ein Kreis an, der sich schließt.“
Ihr größter sportlicher Erfolg liegt zehn Jahre zurück: Im Jahr 2014 erreichte sie das Finale in Wimbledon sowie die Halbfinals der Australian und French Open – ein Jahr, das sie zur globalen Tennisberühmtheit machte. Danach folgten Verletzungen, Formkrisen und der langsame Rückzug aus der Weltspitze. Trotz aller Rückschläge blieb Bouchard stets eine der beliebtesten Spielerinnen auf der Tour.
WTA Montreal: Bouchard verabschiedet sich – Pegula kommt weiter
Ganz verabschieden wird sich Bouchard vom Sport jedoch nicht: Bereits vor der Saison 2024 war sie zur Professional Pickleball Association Tour gewechselt – eine Sportart, die besonders in Nordamerika rasant an Popularität gewinnt. Dort will sie künftig neue Akzente setzen und dem aktiven Wettkampf treu bleiben.
Während Montreal Zeugin eines großen Abschieds wurde, ging das Turniergeschehen weiter: Jessica Pegula, Madison Keys und Emma Raducanu zogen souverän in die dritte Runde ein.
Bei den Herren in Toronto sorgte Ben Shelton mit einem klaren Sieg über Adrian Mannarino für Aufsehen, während Frances Tiafoe nach hartem Kampf gegen Yosuke Watanuki in die nächste Runde einzog. Für Stefanos Tsitsipas hingegen setzte sich die sportliche Misere fort – der Grieche unterlag Christopher O'Connell und bleibt weiter auf der Suche nach alter Stärke.