In einem intensiven und hart umkämpften Match zeigte Shelton große Nervenstärke und beeindruckende Comeback-Qualitäten. Trotz eines verlorenen ersten Satzes und zeitweiser Beschwerden an seinem bandagierten Oberschenkel kämpfte er sich zurück und dominierte im entscheidenden Tiebreak. „Mein bestes Tennis kam einfach heraus, als es am wichtigsten war“, sagte Shelton nach seinem Erfolg.
Der Linkshänder schlug 16 Asse, wehrte vier Breakbälle ab und nutzte seinen starken Aufschlag, um die Partie zu drehen. Nach zwei Stunden und 15 Minuten verwandelte er schließlich seinen zweiten Matchball. Direkt nach dem letzten Punkt rannte er jubelnd zu seinem Vater und Trainer Bryan Shelton auf die Tribüne – ein emotionaler Moment für das Vater-Sohn-Duo.
Auch abseits des Courts sorgte das Finale für Aufsehen: Eine technische Panne beim elektronischen Linienansagesystem führte im zweiten Satz zu einer Spielunterbrechung. Erst nach einer sechsminütigen Diskussion konnte das Match fortgesetzt werden – ein Umstand, der den Rhythmus beider Spieler störte. Dennoch behielt Shelton die Kontrolle und setzte sich am Ende durch.
Mit dem Sieg klettert Shelton in der Weltrangliste um einen Platz auf Rang sechs und überholt damit Ikone Novak Djokovic. Toronto ist nach Erfolgen in Tokio 2023 und Houston 2024 der dritte Karrieretitel für den jungen Amerikaner. „Ich war nervenstark, ich habe durchgehalten, es war brillant“, sagte Shelton. „Ich entwickle Qualitäten, die mir im Tennis und im Leben helfen werden.“