Vom 24. August bis 7. September treffen sich die globalen Stars im Billie Jean King National Tennis Center in New York. Wir nehmen die österreichischen Spieler genauer unter die Lupe und schätzen ihre Chancen ein. Außerdem blicken wir auf frühere ÖTV-Erfolge zurück und analysieren die Top-Favoriten sowie die Rahmenbedingungen.
Sinja Kraus, Julia Grabher, Lukas Neumayer & Jurij Rodionov schafften die Qualifikation nicht
Für alle in der Qualifikation angetreten ÖTV-Asse sind die US Open bereits wieder vorbei. Sinja Kraus, Julia Grabher, Lukas Neumayer und Jurij Rodionov mussten alle vier nach der ersten Runde die Segel streichen.
Sinja Kraus scheiterte nach den French Open und Wimbledon auch bei den US Open in der ersten Runde der Qualifikation. Nach ihrem Turniersieg in Amstetten auf der ITF-Tour unterlag sie der Russin Iryna Shymanovich in drei Sätzen.
Julia Grabher zeiget zuletzt auf der ITF-Ebene ansprechende Leistungen und startete zuversichtlich in die Qualifikation. Dort scheiterte die 29-jährige Vorarlbergerin aber mit 5:7, 6:3, 2:6 an Dominika Salkova.
Jurij Rodionov strebte seinen ersten Grand Slam-Hauptbewerb der Saison an, doch auch er musste früh die Hoffnungen begraben. Er verlor ebenfalls in der ersten Runde in drei Sätzen gegen den Japaner Shintaro Mochizuki.
Die vierte österreichische Hoffnung Lukas Neumayer zog ebenfalls gleich zu Beginn den Kürzeren. Die ersten beiden Sätze waren ausgeglichen und gingen beide in den Tiebreak. Im Entscheidungssatz setzte sich Ignacio Buse deutlich mit 6:1 durch.
Filip Misolic verpokerte sich und muss zusehen
Filip Misolic muss bei den heurigen US Open zusehen. Der aktuell auf Platz 95 der Weltrangliste geführte Österreicher hatte zwar für das Hauptfeld des letzten Grand Slam-Turniers der Saison gemeldet, bekam jedoch keinen Startplatz über die Nachrückerliste. Der Rückzug des Franzosen Arthur Fils kam erst nach Ablauf der Meldefrist, wodurch Misolic leer ausging.
Statt der Qualifikation in New York entschied er sich für einen Auftritt in Winston-Salem. Dort verlor er allerdings in der ersten Runde knapp mit 6:7, 6:7 gegen den US-Amerikaner Aleksandar Kovacevic. Damit blieb ihm sowohl der Start in Flushing Meadows als auch ein Erfolgserlebnis auf der Tour verwehrt. “Misolic ist ein eigener Typ, er macht gewisse Dinge einfach anders. In dem Fall ist es jetzt nicht aufgegangen. Ich hoffe, er lernt daraus“, war der ÖTV-Sportdirektor Jürgen Melzer wenig erfreut.
Sebastian Ofner hält die österreichischen Fahnen hoch
Sebastian Ofner ist wieder einmal der einzige Österreicher im Hauptfeld, doch gleich zum Auftakt wartet eine echte Herausforderung. Die Auslosung bescherte dem 29-Jährigen am Donnerstag den Weltranglisten-12. Casper Ruud aus Norwegen. Ruud kennt das Turnier bestens, denn er stand 2022 in Flushing Meadows im Finale. Dort unterlag er aber dem Spanier Carlos Alcaraz.
Auf Hartplatz treffen Ofner und Ruud erstmals aufeinander. Ihre bisherigen zwei Duelle auf Sand gingen beide an den Norweger. Interessantes Detail: Ruud erreichte nicht nur im Einzel ein US-Open-Endspiel, sondern verlor erst am Donnerstag im Finale des neuen Mixed-Bewerbs an der Seite von Iga Swiatek gegen die Italiener Sara Errani und Andrea Vavassori.
Ofners Ausgangslage ist zudem nicht optimal. Zuletzt kassierte Österreichs Nummer zwei im ATP-Ranking fünf Erstrundenniederlagen in Serie. Auch beim Vorbereitungsturnier in Winston-Salem musste er Anfang der Woche nach nur einem Match die Heimreise antreten.
Frühere ÖTV-Erfolge bei den US Open
Dominic Thiem schrieb Tennisgeschichte bei den US Open 2020, als er im Finale gegen Alexander Zverev ein sensationelles Comeback hinlegte. Nach dem Verlust der ersten beiden Sätze (2:6, 4:6) drehte Thiem das Match in einen 6:4, 6:3, 7:6-Sieg und wurde damit der erste Spieler in der Open Era, der in einem US-Open-Finale nach zwei Rückstandssätzen doch noch triumphierte.
Dieser Erfolg war gleich in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert. Thiem wurde der erste Österreicher, der seit Thomas Muster 1995 wieder einen Einzeltitel bei einem Grand Slam gewinnen konnte. Außerdem war er der erste Mann, der ein Major-Finale nach einem 0:2-Rückstand gewinnen konnte. Ein Comeback, das es zuletzt vor 71 Jahren bei den US Open gegeben hatte.
Jürgen Melzer gewann 2011 gemeinsam mit seinem deutschen Partner Philipp Petzschner den Titel im Herrendoppel bei den US Open. Die beiden setzten sich im Endspiel souverän gegen das polnische Duo Mariusz Fyrstenberg und Marcin Matkowski mit 6:2, 6:2 durch. Es war für Melzer und Petzschner der zweite Grand-Slam-Doppeltitel nach Wimbledon 2010. Damit gehörten sie damals zu den stärksten Doppel-Teams der Welt.
Sinner der Top-Favorit & offener Ausgang bei den Damen
Jannik Sinner hat die letzten drei Grand Slam-Turniere auf Hartplatz gewonnen und gilt auch diesmal wieder als heißester Kandidat. Doch hinter seinem Gesundheitszustand steht ein großes Fragezeichen. Die Nummer1 der Welt musste im Finale von Cincinnati aufgeben und das Antreten beim Mixed-Bewerb absagen. Seine Teilnahme sollte aber nicht in Gefahr sein und mit dem Italiener wird zu rechnen sein.
Carlos Alcaraz gilt als sein stärkster Rivale. Dahinter formiert sich eine Gruppe von Herausforderern, angeführt von Alexander Zverev, gefolgt von Taylor Fritz und Ben Shelton. Sollte Novak Djokovic rechtzeitig fit werden und in New York antreten, muss man ihn ebenfalls auf der Rechnung haben. Generell ist das Teilnehmerfeld stark besetzt, denn bis auf den verletzten Arthur Fils sind alle Top-20 der ATP-Weltrangliste dabei.
Bei den Damen ist die Lage deutlich offener. Aryna Sabalenka war bislang die dominierende Spielerin dieser Saison, wartet jedoch noch auf einen Grand-Slam-Titel. Coco Gauff versucht nach ihrem Triumph bei den French Open, wieder zu alter Stärke zu finden. Iga Swiatek hat hingegen in Cincinnati bewiesen, dass man sie jederzeit auf der Rechnung haben muss. Und dann ist da noch Victoria Mboko, die Überraschungssiegerin von Montreal, die ebenfalls für Schlagzeilen sorgen könnte.
Rekord-Preisgeld und Spannung auf Sky
Die US Open 2025 überzeugen nicht nur durch ihren sportlichen Stellenwert, sondern auch durch ein Rekord-Preisgeld. Die USTA hat die Gesamtsumme erneut erhöht und sie liegt nun bei über 65 Millionen Euro. Für die Sieger gibt es 4.600.000 Euro. Damit bleibt das Turnier das höchstdotierte im gesamten Tennisjahr. Das letzte Major des Jahres ist live auf Sky zu sehen. Auf Sky X können alle Matches im Stream verfolgt werden.