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EXKLUSIV: Tommy Paul über Verletzungssorgen und seine Ziele bei den US Open

Tommy Paul hat das Viertelfinale der US Open im Visier
Tommy Paul hat das Viertelfinale der US Open im VisierMauricio Paiz / Alamy / Profimedia
Tommy Paul hat bei den US Open 2025 (24. August bis 7. September) ein klares Ziel vor Augen. Der US-Amerikaner möchte in Flushing Meadows zum ersten Mal das Viertelfinale erreichen. Vor dem letzten Grand Slam des Jahres erklärte der 28-Jährige im exklusiven Flashscore-Interview, dass er ein "fantastisches Gefühl" – obwohl ihm der Verletzungsteufel zuletzt dicht auf den Fersen war.

So zog sich Tommy Paul in der 2. Runde von Wimbledon eine Verletzung am linken Fuß zu. Nach über einem Monat Zwangspause gab er kürzlich bei den Cincinnati Open sein Comeback auf der ATP-Tour. Nach einem klaren 6:2, 6:2-Erfolg gegen Pedro Martinez unterlag er aber dem französischen Routinier Adrian Mannarino (7:5, 3:6, 4:6).

Viertelfinale das große Ziel

Dass Paul zuvor einige Turnier-Teilnahmen in seinem Heimatland absagen musste, habe ihm "das Herz gebrochen. Denn ich liebe nichts mehr, als in den USA vor amerikanischen Fans zu spielen. Das ist einer der Hauptgründe, wieso ich Tennis spiele." Bei den US Open 2025 hat die Nummer 14 der Welt dementsprechend Aufholbedarf.

Das gilt auch mit Blick auf seine bisherige Bilanz in Flushing Meadows – noch nie hat er beim Grand Slam in New York das Viertelfinale erreicht. Dieses Jahr soll das Kunststück endlich gelingen. Dass er sowohl bei den Australian Open als auch in Roland Garros die Runde der letzten Acht erreicht hat, verschafft dem Mann aus New Jersey Selbstvertrauen.

Intensive Regenerations-Phase

In den vergangenen Wochen konzentrierte sich Paul ganz auf seine Regeneration, auch das Mixed-Doppel an der Seite von Jessica Pegula hatte er deshalb kurzfristig abgesagt.

"Wir haben hart an der Genesung gearbeitet", erzählte der ehemalige Weltranglistenachte im Flashscore-Gespräch: "Jeden Tag zwei Stunden Tennis. Dann Mittagessen, Fitness, Eiweißshake und anschließend eine Behandlung auf der Massagebank. An manchen Tagen gab es ein Eisbad."

In den ersten Wochen nach dem frühen Aus in Wimbledon trug er zudem einen speziellen Stiefel. Der Lohn für die harte Arbeit: "Meinem Fuß geh es wirklich fantastisch! Er hat sich noch nie besser angefühlt. Ich fühle mich so gut wie seit fünf Jahren nicht mehr, davon bin ich ziemlich begeistert."

Sinner und Alcaraz als Top-Favoriten

Obwohl Paul sich in den vergangenen Jahren an der Weltspitze etabliert hat – ist er keiner der Top-Favoriten. Er rechnet damit, dass der Weltranglistenerste Janik Sinner eine ausgezeichnete Rolle spielen wird, auch von Carlos Alcaraz erwartet er viel: "Jeder weiß, dass sie im Moment die besten Spieler sind, also fällt mir die Antwort nicht schwer." 

Paul "hasst" Reisestrapazen

Zudem hat der Amerikaner eine klare Meinung zur Debatte um den übervollen ATP-Kalender. "Natürlich" sei "die Saison sehr lang. Man wird das ganze Jahr über mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert."

Er selbst "hasse" die ständigen Reisestrapazen, aber diese müsse man in Kauf nehmen, um andere Vorteile zu genießen: "Mir gefallen die Wettkämpfe, die Fitnessräume, das Training auf dem Court, die Matches – all diese Dinge liebe ich. Ich habe das Gefühl, dass ich dazu geboren wurde."

Verbesserungspotenzial

Auf mögliche Schwächen angesprochen, gab Paul eine ausführliche Antwort. "Mein Aufschlag kann noch viel besser werden", sagte der 1,80 Meter große Tennis-Spieler.

Auch an seinem Volley und der Positionierung auf dem Platz möchte er noch feilen: Tennis spielen, angreifen, Volleys schlagen und dabei intelligent bleiben."