Als mal wieder die Rede war von den "großen zwei" im Tennis, musste Alexander Zverev kurz den Finger heben. "Sie verdienen jede Anerkennung", sagte der Weltranglistendritte über die anscheinend in einer eigenen Liga spielenden Jannik Sinner und Carlos Alcaraz, "aber ich bin hier, um die Party in Schwung zu bringen."
Im Klartext will Zverev bei den US Open erstmals schaffen, was dem stoischen Weltranglistenersten Sinner und seinem über die Maßen talentierten Rivalen Alcaraz zuletzt exklusiv gelang: einen Grand Slam gewinnen.
Der 39. Anlauf des Hamburgers lässt sich zumindest verheißungsvoll an. Glanz versprühte der 28-Jährige in den ersten zwei Runden zwar nicht, doch sowohl gegen den Chilenen Alejandro Tabilo als auch in der Nacht auf Freitag in Runde zwei gegen den Briten Jacob Fearnley (6:4, 6:4, 6:4) blieb der Tokio-Olympiasieger ganz untypisch für seine frühen Runden ohne Satzverlust.

Effizient und kraftsparend trat Zverev, der ein deutsches Trio mit den weiteren Mitgliedern Jan-Lennard Struff und Daniel Altmaier in der Runde der besten 32 anführt, bislang auf.
Match-Center: Zverev vs. Fearnley
Jetzt kommt Auger-Aliassime
"Mein Niveau war gut, es war anständig", sagte Zverev: "Natürlich weiß ich, dass die Gegner immer schwieriger werden, je weiter ich komme. Vieles wird sich ändern, aber ich bin glücklich."

Auch sein nächster Kontrahent, der Weltranglisten-27. Félix Auger-Aliassime, macht ihm nicht übermäßig Sorgen. Man kennt sich aus acht Duellen - sechsmal gewann Zverev - und vielen Trainingseinheiten. Der Kanadier könne sich in einen Rausch spielen, so Zverev, doch er wisse, "wie man gegen ihn spielen" müsse.
Komplett sorgenfrei ist Alexander Zverev allerdings nicht. So bestätigte der 28-Jährige, dass der Rücken zwickt und er Schmerzmittel einnimmt: "Das wird sich die nächsten zwei Wochen auch nicht ändern, glaube ich."
Gegen den spielerisch limitierten, aber mutigen Briten Fearnley war von der Malaise für die Zuschauer nichts zu erkennen. Zverev konnte sich auf seinen Aufschlag verlassen und auf unnötige Fehler seines Gegners, der allerdings keinen Ball verloren gab.