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Zverev und Sinner angeschlagen: Fragen und Antworten zu den US Open

Amerikanerin Coco Gauff gewann die US Open im Jahr 2023.
Amerikanerin Coco Gauff gewann die US Open im Jahr 2023.Andrew Schwartz / SplashNews.com / Splash / Profimedia
Der letzte Grand Slam des Jahres, die US Open, steht an. Und das schon zum 145. Mal. Damit ist das Spektakel in New York übrigens der Rekordhalter unter den Major-Turnieren, selbst der Rasenklassiker von Wimbledon bringt es seit diesem Sommer auf "nur" 138 Auflagen.

128 Frauen und 128 Männer kämpfen ab Sonntag im Einzel um den Titel. Das Frauenfinale steigt am 6. September, tags darauf duellieren sich die beiden besten Männer im Arthur Ashe Stadium, das sich mit mehr als 23.000 Sitzplätzen größte reine Tennis-Arena der Welt nennen darf. Insgesamt 90 Millionen US-Dollar Preisgeld werden 2025 ausgeschüttet – natürlich Rekord.

Wer gewinnt bei den Männern?

Jannik Sinner oder Carlos Alcaraz. Oder doch jemand anderes? Letzteres scheint dieser Tage fast unrealistisch – zu weit enteilt sind die beiden Dominatoren der jüngeren Vergangenheit.

Bereits beim epischen Finalsieg von Alcaraz in Paris standen sie sich gegenüber, ebenso im Endspiel von Wimbledon, wo sich Sinner revanchierte. Selbst Grand-Slam-Rekordsieger Novak Djokovic scheint auf der zunehmend verzweifelten Jagd nach seinem 25. Majortitel nicht in Schlagdistanz.

Hinter Sinners Leistungsfähigkeit stehen allerdings Fragezeichen: Bei der Generalprobe in Cincinnati musste er, wohl geschwächt durch die Hitze, im Finale gegen Alcaraz aufgeben.

Wie steht es um Alexander Zverev?

Zverev scheint aktuell recht weit davon entfernt, sich endlich seinen Traum vom Grand-Slam-Titel zu erfüllen. Die mentale Krise, die er in Wimbledon offenbarte, wirkt überwunden, doch zuletzt machte mal wieder der Körper Probleme. Wie Sinner hatte auch der Deutsche in Cincinnati mit seinem Kreislauf zu kämpfen und klagte über Schwindel. Die absolute Topform, die Zverev für einen Titel-Run braucht, hat der Hamburger voraussichtlich nicht.

Wie sieht es bei den deutschen Männern sonst aus?

Schwach bis mäßig. Nach Zverev wird es im deutschen Männertennis seit Jahren schnell dünn, was aussichtsreiche Profis angeht. Daniel Altmaier ist der einzige, der sich noch direkt für das Hauptfeld qualifizieren konnte. Jan-Lennard Struff muss sich durch die Qualifikation kämpfen – Toptalent Justin Engel (17) und Yannick Hanfmann sind dort schon ausgeschieden.

Wer ist bei den Frauen favorisiert?

Auch hier darf sich ein Duo die besten Chancen ausrechnen, auch wenn Aryna Sabalenka und Iga Swiatek der Konkurrenz nicht ganz so weit enteilt sind wie Sinner und Alcaraz. Sabalenka ist die Nummer eins der Welt und immer für einen Titel gut – für Swiatek hingegen spricht die Form. Die Polin gewann nach einer längeren Krise im Juli in Wimbledon und triumphierte zuletzt auch in Cincinnati.

Weitere aussichtsreiche Kandidatinnen? French-Open-Gewinnerin Coco Gauff, Ex-Wimbledon-Champion Elena Rybakina und die junge Montreal-Siegerin Victoria Mboko (18).

Wer sorgt für eine positive Überraschung aus deutscher Sicht?

Dafür gäbe es einige Kandidatinnen. Doppelexpertin Laura Siegemund, die in Wimbledon bis ins Viertelfinale vorstieß und beinahe Sabalenka schlug, will erneut im Einzel überzeugen. Australian-Open-Achtelfinalistin Eva Lys hat ebenfalls viel vor.

Auch die deutsche Nummer eins Tatjana Maria steht direkt im Hauptfeld. Und dann ist da ja auch noch Hoffnungsträgerin Ella Seidel, die zuletzt in Cincinnati bis in Achtelfinale gestürmt war, in New York aber durch die Qualifikation muss.

Was sorgte vor dem Turnier für Wirbel?

Die Reform des Mixed-Wettbewerbs. Zahlreiche Doppelexpertinnen wie Siegemund waren plötzlich außen vor – stattdessen traten die Topstars in einem neuen Modus mit Show-Charakter über nur zwei Tage an. Anders als bei den Spezialisten kam das umstrukturierte Event bei den Fans super an, die Stimmung war in vollen Arenen bestens. Mit Sara Errani und Andrea Vavassori gewannen schließlich trotzdem zwei Doppelkönner den Titel.

Wer überträgt das Turnier?

Die Übertragungsrechte liegen bei Sporteurope.TV. Der Streaminganbieter zeigt alle Matches einzeln sowie eine Live-Konferenz im Stream. Zudem berichtet auch Sky – sowohl im Pay-TV als auch im Stream bei Sky Q und Wow kommen Tennisfans auf ihre Kosten. Boris Becker ist wie gewohnt als namhafter Experte am Start.