Der Weg zum Titel
Sabalenkas Turnierweg begann kurios: Im Viertelfinale gegen Marketa Vondrousova blieb ihr ein harter Test erspart. Die Tschechin, selbst in starker Form, musste aufgrund einer Knieverletzung kurzfristig zurückziehen. Sabalenka reagierte mit Mitgefühl und wünschte ihrer Rivalin öffentlich schnelle Genesung.
Viertelfinale: Aryna Sabalenka vs. Marketa Vondrousova: Aufgabe
Im Halbfinale wartete Jessica Pegula. Die Amerikanerin startete stark, gewann den ersten Satz und brachte die Titelanwärterin ins Wanken. Doch Sabalenka stabilisierte sich, kontrollierte die Ballwechsel und wehrte im entscheidenden dritten Satz mehrere Breakchancen ab. Besonders das sechste Spiel, in dem sie dreimal den Ausgleich verhinderte, wurde zum Schlüsselmoment auf dem Weg ins Finale.
Halbfinale: Aryna Sabalenka vs. Jessica Pegula: 4-6, 6-3, 6-4
Dort traf sie auf Amanda Anisimova. Die US-Amerikanerin spielte mutig und suchte die Offensive, doch ihre Winner wurden von zahlreichen unerzwungenen Fehlern begleitet. Sabalenka blieb geduldig, nutzte Anisimovas Doppelfehler und entschied das Match mit 6:3, 7:6 für sich.
Finale: Aryna Sabalenka vs. Amanda Anisimova: 6-3, 7-6
Aryna Sabalenka: Vom Nervenbündel zur Ikone
Die Unterschiede zu ihren verlorenen Endspielen zuvor waren offensichtlich: Sabalenka behielt ihre Emotionen diesmal im Griff. „Ich hatte das Gefühl, dass ich viele Dinge überwinden musste, um diesen Titel zu gewinnen. Als ich es dann geschafft habe, war ich wirklich voller Emotionen. Ich bin jetzt sehr stolz auf mich“, erklärte sie nach dem Match.
Damit unterstrich die Belarussin ihre Entwicklung: Aus Rückschlägen lernen, Nervenstärke entwickeln und im entscheidenden Moment auf den Punkt liefern.
Zahlen, die Geschichte schreiben
Sabalenkas Triumph in New York war ihr insgesamt vierter Grand-Slam-Einzeltitel, alle gewonnen auf Hartplatz im Freien. Eine Statistik, die sie mit Spielerinnen wie Naomi Osaka und Kim Clijsters verbindet. Seit 2023 weist sie bei den Australian und US Open eine Bilanz von 39 Siegen bei nur zwei Niederlagen auf.
Besonders bemerkenswert: Sabalenka hat inzwischen 19 Tiebreaks in Serie gewonnen, ein Rekord in der Open Era. Auch im US-Open-Finale war dieser Vorteil entscheidend. Zudem erreichte sie mit dem Finalsieg einen persönlichen Meilenstein: exakt 100 Grand-Slam-Siege. Nur wenige Spielerinnen können ein solches Jubiläum in einem Titelmatch feiern.
Für den Erfolg in New York erhielt sie das höchste Preisgeld der Grand-Slam-Geschichte: fünf Millionen Dollar. Doch neben den Rekorden bleibt Sabalenka bewusst, dass die Konkurrenz nicht schläft. Finalgegnerin Anisimova, so prophezeite sie, werde schon bald selbst eine große Siegerin sein.