"Die Ansprüche sind viel höher, gerade mit unserem Start im vergangenen Jahr", sagte Nawrath am ARD-Mikrofon. Hatte mit Roman Rees in der vergangenen Saison ein Deutscher direkt beim Auftakt in Östersund das Einzelrennen gewonnen, blieben die DSV-Athleten nun meilenweit von einem solchen Coup entfernt. "Wir wollten uns schon in den vorderen Platzierungen einsortieren. Bester Deutscher zu sein, ist kein Highlight", sagte der 31-Jährige, der mit drei Schießfehlern fast drei Minuten langsamer als die Spitze war.
Hinter Nawrath wurde Danilo Riethmüller als nächster DSV-Athlet 30. (3 Schießfehler/+3:08,4 Minuten). Alle weiteren lagen außerhalb der ersten 30. "Wir haben alle mehr drauf", versicherte Nawrath.
An der Spitze machten die Norweger derweil da weiter, wo sie in der vergangenen Saison aufgehört hatten. In einem engen Fernduell behielt Endre Strömsheim nach einer fehlerfreien Schießleistung gegen Dominator Johannes Thingnes Bö (1) um drei Sekunden die Oberhand. Platz drei ging an Landsmann Sturla Holm Lägreid (0/+24,2 Sekunden). "Es war aufregend", jubelte der Sieger, der damit das Gelbe Trikot übernahm.
Neue Startreihenfolge ändert nichts
Im verkürzten Einzel waren die Stars erst deutlich später als in den vergangenen Jahren gestartet. Der Weltverband IBU hatte vor der Saison bekannt gegeben, dass die Top 15 des Gesamtweltcups in den Einzel- und Sprintrennen höhere Startnummern erhalten. Während sich die IBU damit spannende Wettkämpfe bis zum Schluss verspricht, befürchten die Athleten Nachteile bei den Streckenbedingungen. Bei leichten Minusgraden und festem Untergrund in Finnland bestätigte sich diese Sorge aber zumindest beim ersten Testlauf nicht.
Am Mittwoch steht nun das verkürzte Einzelrennen für die Frauen auf dem Programm. Hier müssen 12,5 Kilometer gelaufen werden. Am Freitag sind dann die Männer im ersten Sprint des Jahres (jeweils 16.20 Uhr/ARD und Eurosport) auf Wiedergutmachung aus. "Wir werden nicht aufstecken", sagte Nawrath positiv gestimmt.