Die Ski-Saison 2024/25 biegt in die Zielgerade ein. Welche ÖSV-Dame ihren ersten Weltcupsieg feierte, wie sich die Speed-Herren in Kvitfjell schlugen und welche italienischen Athleten überzeugten, erfährst du im SkiFlash.
TOP – ÖSV-Doppelsieg im Damen-Slalom
Sensation in Aare! Katharina Truppe feierte ihren ersten Weltcupsieg und Katharina Liensberger machte als Zweite den “Kathi-Tag“ perfekt. Mikaela Shiffrin komplettierte als Dritte das Podium. Truppe startete von Rang 6 aus eine fulminante Aufholjagd und landete noch ganz oben auf dem Stockerl. Die 29-jährige Kärntnerin ist in 181 Weltcuprennen erst viermal auf dem Podest gestanden und darf sich nun endlich Weltcupsiegerin nennen. "G'rad nach der Saison, in der es jetzt nicht immer so einfach war, ist das heute einfach nur genial und sehr aufwühlend. Ich weiß nicht, wohin ich das einordnen soll. Ich werde es genießen und alles aufsaugen", sagte Truppe.
Die Freude war bei allen Beteiligten riesig und dem ÖSV-Technikteam fiel ein Stein vom Herzen. Es war der erste Slalom-Sieg seit drei Jahren und der erste Doppelsieg seit Kathrin Zettel und Marlies Schild vor zwölf Jahren in Aspen. “Das klingt verdammt geil. Man kämpft und hofft, und dann gewinnt die Truppe das Rennen, und die Liensberger wird Zweite. Das ist ein wunderschöner Tag für die Damen und freut mich brutal“, freute sich Damen-Chefcoach Roland Assinger.
Liensberger hatte mit einer Erkältung zu kämpfen und zeigte dennoch eine super Leistung. „Ich bin echt fertig. Das ist echt grandios, was da heute passiert ist. Ich muss das erst realisieren. Ich habe keine Kraft und Energie mehr, ich habe alles rausgeholt, jetzt muss ich mich wieder gut erholen und zu Kräften kommen. Es waren Spuren drinnen, man musste einfach Gas geben. Ich freue mich, jetzt beim Finale in zwei Disziplinen dabei zu sein, das war mir sehr wichtig“, sagte die 27-jährige Vorarlbergerin. Im Slalom hat sie vor dem letzten Rennen 51 Punkte Rückstand auf die Führende Zrinka Ljutic und ist damit mitten im Kampf um die kleine Kristallkugel.
FLOP – Kein ÖSV-Podestplatz in Kvitfjell
Die ÖSV-Herren kommen einfach nicht in Fahrt. Im norwegischen Kvitfjell gab es in allen drei Rennen keinen einzigen Podestplatz. In der ersten Abfahrt am Freitag wurde Stefan Babinsky Neunter und landete damit als einziger ÖSV-Athlet in den Top-10. Vincent Kriechmayr fuhr am nächsten Tag ebenfalls auf Platz 9 und war damit bester Österreicher.
Im Super-G zeigte sich der ÖSV-Star leicht verbessert und hatte als Fünfter nur 0,02 Sekunden Rückstand auf Rang 3. Stefan Eichberger klassierte sich als Neunter ebenfalls in den Top-10. Während die Saison-Dominatoren aus der Schweiz insgesamt bei 14 Saisonsiegen halten, warten die ÖSV-Athleten saisonübergreifend schon seit 37 Rennen auf einen vollen Erfolg. „Es funktioniert schon die ganze Saison nicht bei mir. Ich hatte ein gutes Rennen, das war bei der WM, ansonsten fahre ich nur hinterher. Es sind viele Kleinigkeiten, die sich einfach summieren“, sagte Kriechmayr.
TOP – Nächster Schweizer Dreifacherfolg
Wieder einmal Schweizer Meisterschaften! In der ersten Abfahrt mussten sich die Eidgenossen nur Dominik Paris geschlagen geben und belegte die Plätze zwei bis fünf. Im zweiten Rennen schlugen sie mit einem Dreifachsieg eindrucksvoll zurück. Franjo von Allmen triumphierte vor Marco Odermatt und Stefan Rogentin.
Damit hat der Shootingstar von Allmen den Showdown um die kleine Kristallkugel in der Königsdisziplin beim Saisonfinale erzwungen. Er liegt aber 83 Punkte hinter Odermatt und muss die letzte Abfahrt gewinnen, wobei der Superstar nicht über Rang 15 hinauskommen darf. Eines ist jedoch schon vor dem letzten Rennen klar. Die Abfahrtskugel geht mehr als verdient an einen Schweizer.
TOP – Italienische Siege bei den Herren und Damen
Dominik Paris schlug in seinem Lieblings-Weltcuport gleich doppelt zu. Er gewann in Kvitfjell die erste Abfahrt am Freitag und feierte damit seinen ersten Weltcupsieg in dieser Saison. „Ich fühle mich hier einfach wohl. Ich bin froh, dass es wieder so aufgegangen ist“, sagte Paris im ORF-Interview. Der zweite Erfolg ließ nicht lange auf sich warten, da er am Sonntag den verkürzten Super-G gewann. Aufgrund des warmen Wetters starteten die Athleten beim Russi-Sprung und die Fahrzeit verkürzte sich auf knapp unter 1:10 Minuten. Der 35-jährige Italiener verwies James Crawford und Miha Hrobat auf die Plätze. „Ich habe alle Passagen, wo man Schwung mitnehmen musste, gut erwischt. Das haben heute nur die wenigsten geschafft. Das Rennen ist anders, als wenn man von oben startet. Ich war schon selber von meinem Vorsprung überrascht. Bei all dem, was ich heuer mitgemacht habe, bin ich superhappy“, freute sich der Südtiroler.
Federica Brignone war beim Riesentorlauf einmal mehr das Maß aller Dinge. Sie führte nach dem ersten Durchgang und deklassierte die Konkurrenz trotz eines schweren Fehlers im zweiten Lauf. „Ich dachte, ich hätte schon verloren nach meinem Fehler. Das ist nicht gut normalerweise, und deshalb habe ich bis zum Schluss Gas gegeben“, sagte Brignone. Die 34-jährige Weltmeisterin siegte mit einem Vorsprung von 1,36 Sekunden auf Alice Robinson und 1,43 Sekunden auf Lara Colturi. Damit bleibt der RTL-Weltcup spannend bis zum Schluss, denn Brignone hat nun vor dem letzten Rennen nur 20 Punkte Rückstand auf die Führende Robinson.