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SkiFlash: Weltcup-Comeback nach der Weltmeisterschaft

SkiFlash: Weltcup-Comeback nach der Weltmeisterschaft
SkiFlash: Weltcup-Comeback nach der WeltmeisterschaftLaPresse / ddp USA / Profimedia
Nach der Weltmeisterschaft kehrte im Ski-Weltcup wieder der Alltag ein. Die Technik-Damen machten Halt in Sestriere und die Speed-Asse der Herren gastierten in Crans-Montana.

Die entscheidende Phase der Saison 2024/25 beginnt. Welchen Meilenstein Mikaela Shiffrin erreichte, welcher Italiener sein Comeback am Podest feierte und wieso die ÖSV-Stars nicht ganz an die WM-Leistungen anknüpfen konnten, erfährst du im SkiFlash.

TOP – Mikaela Shiffrin knackte die magische Marke

100. Weltcupsieg! Aufgrund ihrer Verletzung musste der Superstar länger als gedacht auf diesen Triumph warten. Mikaela Shiffrin ist damit der erste Skistar, der diese magische Marke durchbrochen hat. Nebenbei zog sie mit ihrem 155. Podestplatz auch noch mit Ingemar Stenmark gleich.

Im Slalom von Sestriere führte sie nach dem ersten Lauf und verteidigte ihre Halbzeitführung souverän. „Es ist viel zu verarbeiten, ich bin ein bisschen überfordert, aber auch aufgeregt. Ich denke, dass ich so lange darauf warten musste, zeigt, wie schwer es ist zu gewinnen“, sagte der US-Star im ORF-Interview. “Wenn man sich alle anderen Athleten anschaut, merkt man: Nur die beste Leistung bringt den ersten Platz. Es zeigt, wie leicht man etwas verlieren kann. Man darf es nicht erwarten. Aber wenn es passiert, muss man es wertschätzen.“ 

 

 

TOP – Federica Brignone feierte RTL-Doppelsieg

Federica Brignone kam mit viel Selbstvertrauen zu den Heimrennen nach Sestriere. Die RTL-Weltmeisterin unterstrich ihren Titel und konnte beide Riesentorläufe für sich entscheiden. Im ersten Rennen am Freitag verbesserte sie sich im zweiten Durchgang noch um einen Platz und gewann vor der Halbzeitführenden Alice Robinson und Thea Louise Stjernesund.

Im zweiten Rennen am Samstag zündete sie im zweiten Lauf den Turbo und katapultierte sich von Rang 4 noch auf Platz 1. Der italienische Superstar gewann souverän mit 0,77 Sekunden Vorsprung auf Lara Gut-Behrami. Alice Robinson hatte als Dritte 0,79 Sekunden Verspätung. „Ich habe trotz der schlechten Sicht versucht, so zu fahren, als ob es sauber wäre. Das Heimpublikum hat mich bis ganz unten getragen, das war unglaublich“, sagte eine zufriedene Brignone. Damit machte sie einen großen Schritt in Richtung Gesamtweltcupsieg.

 

 

FLOP – Kein ÖSV-Podest in fünf Rennen

Bei der Weltmeisterschaft zeigten die ÖSV-Athleten mit sieben Medaillen auf. Dieser Flow konnte nicht ganz in den Weltcup mitgenommen werden. Die ÖSV-Stars holten vergangenes Wochenende weder bei den Herren noch bei den Damen einen Podestplatz. Trotz dieser ernüchternden Bilanz gab es den ein oder anderen Lichtblick.

Julia Scheib landete in Sestriere auf Rang 5 und durfte sich über ihr drittbestes Saisonergebnis freuen. „Ich bin schon sehr stolz, vor allem aufgrund der Piste und der schlechten Sicht. Der erste Durchgang war einfacher gesetzt, und es ist einfacher zum Fahren gegangen. Es war definitiv eine gute Leistung“, zeigte sich Scheib durchaus zufrieden.

Raphael Haaser klassierte sich im Super-G von Crans-Montana als Vierter knapp hinter dem Podest. „Ich bin auf jeden Fall zufrieden, es war eine ganz ansprechende Fahrt. 0,12 Sekunden aufs Podium, das ist allemal zu finden. Vielleicht bin ich einen Übergang zu rund gefahren, das muss ich mir noch genau anschauen“, sagte der Vizeweltmeister. Trotzdem ist das für ein Skination, wie Österreich, zu wenig und es bleibt zu hoffen, dass sie im Saisonendspurt noch den ein oder anderen Stockerlplatz einfahren.

 

>> Alle FIS-Rennen im Alpinen Skiweltcup der Herren 2024/25

>> Alle FIS-Rennen im Alpinen Skiweltcup der Damen 2024/25

 

TOP – Schweizer Machtdemonstration in Crans-Montana

Bärenstarke Schweizer! Die Eidgenossen sicherten sich fünf der sechs möglichen Podestplätze. In der Abfahrt feierten sie einen Dreifachsieg. Der junge Franjo von Allmen siegte vor Marco Odermatt und Alexis Monney. Einen Tag später konnte der Dominator Odermatt zurückschlagen und verwies seinen Landsmann Monney und den Italiener Dominik Paris auf die Plätze.

„Es ist wirklich extrem cool. Ich versuche schon immer, Vollgas zu geben. Es hat super funktioniert. Das Material hat super gepasst“, jubelte der Superstar über den achten Saisonsieg. Odermatt steht damit kurz vor der großen Kugel. „Es war ein großer Schritt in Richtung große Kugel gestern, heute ein noch größerer. Es schaut gut aus“, sagte der 27-Jährige.

 

 

TOP – Dominik Paris zurück am Podium

Dominik Paris schaffte im Super-G von Crans-Montana endlich wieder den Sprung auf das Podest. Das letzte Mal fuhr er vor einem Jahr in Kvitfjell unter die Top-Drei. „Es war doch sehr überraschend, weil ich habe mir gedacht, das kann nicht sein, es sind doch schon ein paar Schweizer im Ziel“, sagte Paris nach dem Rennen. Die Erleichterung war beim sympathischen Südtiroler deutlich zu spüren: „Gott sei Dank mein erstes Podium heuer, es war ein schwerer Start in die Saison. Das Skifahren hat ja gepasst, aber auf dem Podium ist noch schöner.“

 

 

FLOP – Kritik an der Abfahrtsstrecke

In Crans-Montana findet 2027 die nächste Weltmeisterschaft statt. Vergangenen Samstag stand dort zum ersten Mal seit 1998 wieder eine Abfahrt auf dem Programm. Die WM-Strecke sorgte aber nicht bei allen Athleten für Begeisterung. “Wenn ich eine Abfahrt nach meinen Wünschen gestalten könnte, dann sähe diese sicher anders aus. Es ist die einfachste Abfahrt, die ich je gefahren bin“, sagte Odermatt.

Natürlich vergehen noch zwei Jahre bis zur WM und es kann noch an der Abfahrtsstrecke gearbeitet werden, aber der Schweizer zeigte sich dennoch wenig zuversichtlich: “Man kann sicher die eine oder andere Welle einbauen oder mit der Kurssetzung etwas machen. Aber aus einem flacheren Abschnitt macht man halt keinen Steilhang.“ Odermatt übte aber nicht als einziger Athlete Kritik. "Wir fahren hier auf einer Piste, die sich wunderbar als Strecke im Europacup eignet. Aber die Strecke ist nicht Weltcup-würdig und taugt erst recht nicht für eine WM-Abfahrt, dazu ist sie viel zu einfach“, wurde Dominik Paris noch deutlicher.