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WM-Titel fehlt noch: Olympiasieger Märtens "bereit" für nächste Gold-Mission

Lukas Märtens möchte sich in Singapur zum ersten Mal zum Weltmeister krönen
Lukas Märtens möchte sich in Singapur zum ersten Mal zum Weltmeister krönenČTK / DPA / Christoph Soeder
Lukas Märtens geht in Singapur als der größte Titelkandidat der deutschen Schwimmer in die Beckenwettbewerbe und fühlt sich bereit für die Jagd nach Gold.

Lukas Märtens genoss noch einmal die Ruhe vor dem Sturm. Hoch oben über Singapur tankte der Olympiasieger Kraft für seine WM-Mission, machte mit seinen Teamkolleginnen Isabel Gose und Angelina Köhler Erinnerungsfotos vor der beeindruckenden Skyline.

Er bestaunte das bunte Lichterspektakel auf dem Parkgelände "Gardens by the Bay". Zeit für Sightseeing bleibt dem deutschen Schwimmstar bald keine mehr, denn die Jagd nach Gold beginnt.

"Ich fühle mich von Tag zu Tag besser, mittlerweile kann die WM auch so langsam kommen", berichtete Märtens auf dem DSV-Instagram-Kanal. Noch genieße er die ruhigen Momente in Singapur, denn ab dem Wochenende werde es wohl "sehr stressig – aber ich freue mich sehr drauf".

Keine Titelansage – aber großes Selbstvertrauen

Gleich mehrmals ist Vielstarteter Märtens gefordert, zum Auftakt der Beckenwettbewerbe greift der Magdeburger am Sonntag (ab 4 Uhr MESZ) direkt auf den 400 m Freistil an – die Strecke, auf der er sich im vergangenen Jahr zum Olympiasieger in Paris krönte, auf der er im April die Fabelzeit seines Vorbilds Paul Biedermann von 2009 knackte und als erster Schwimmer unter 3:40 Minuten zum Weltrekord kraulte.

Sein erstes WM-Gold ist also nur Formsache? "Ich fühle mich bereit, mehr kann ich dazu gar nicht sagen. Ich bin in einer Top-Verfassung und habe mir schon einiges vorgenommen", erklärte Märtens, der sich mit Titelansagen allerdings zurückhält.

Druck will er sich keinen machen. "Ich kann es jetzt schaffen, aber ich habe noch die ein oder andere Gelegenheit, das nachzuholen", betonte der 23-Jährige, aber natürlich wäre der noch fehlende Titel in seiner Sammlung "ein geiles Erlebnis" und nach den Erfolgen der vergangenen Monate "die Krönung".

Harte Konkurrenz

Doch nicht nur auf seiner Paradestrecke hat Märtens Chancen auf das Podest. Über die 800 m geht er mit der zweitbesten Zeit des Jahres ins Rennen - schneller war 2025 bislang nur sein DSV-Teamkollege Sven Schwarz. Und dieser fühlt sich "echt fit". Doch auch wenn der 23-Jährige aus Hannover mit Europarekord (7:38, 12 Minuten) im Gepäck anreist, will er sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.

Natürlich sei er der Starter mit der schnellsten gemeldeten Zeit, sagte Schwarz: "Man denkt sich, jetzt muss ich das Ding auch gewinnen. Aber so einfach ist das nun doch nicht."

Es gebe unter anderem in dem irischen Olympiasieger Daniel Wiffen oder dem Australier Sam Short einige, gegen die er und Märtens "sich behaupten" müssten. Zur Wahrheit gehöre aber auch, so Schwarz, dass in diesem Jahr zumindest bis jetzt "keiner so schnell wie wir war".

Auch Märtens rechnet sich "einiges" aus, wie er im SID-Interview erklärte. Neben den Freistilstrecken will er auch in zwei Staffeln starten und die 200 m Rücken schwimmen, auf denen er aber "noch nicht so ein Medaillenkandidat" sei.

Alles in allem ist Märtens "optimistisch, dass es eine gute WM" werde – vielleicht auch eine goldene.


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