Stimmungsmäßig war er kurz nach Verlassen seines Boliden auf Augenhöhe mit seiner Mama: "Ich bin happy", sagte der Brite. Am Sonntag könnte er seinen dritten Grand-Prix-Sieg in Folge feiern und im besten Fall sogar die WM-Spitze übernehmen - ausgerechnet bei seinem "zweiten Heimrennen", wie er Spa einmal bezeichnete.
Neun Punkte trennen ihn von Spitzenreiter Oscar Piastri. Doch davon wollte der 25-Jährige noch nichts wissen, schließlich lauert der Australier im zweiten MCL39 gleich hinter ihm. Nur 0,085 Sekunden trennten die beiden.
"Es ist ein gutes, aber hartes Duell", sagte Norris über den Fight gegen seinen Garagennachbarn. Dieser zeigte sich ob der verpassten Pole etwas enttäuscht: "Ich habe es nicht ganz hingebracht wie ich sollte, das ist etwas schade".
Durchaus verständlich, denn am Vortag hatte er ihn im Kampf um die besten Startplätze für den Sprint noch mit über sechs Zehnteln Abstand deklassiert. Den Sieg im verkürzten Rennen feierte wenige Stunden vor dem Qualifying am Samstag allerdings Weltmeister Max Verstappen - vor Piastri und Norris.
Verstappen-Fehler verhindert Top-3-Platzierung
Während am Samstag trockene Bedingungen herrschten, könnte der Grand Prix (15.00 Uhr/RTL und Sky) durch vorhergesagten Regen ziemlich turbulent werden. Gerade in Spa verlaufen die Rennen bei Nässe meist chaotisch.
Dann könne Verstappen ebenfalls "um den Sieg mitfahren", sagte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko angriffslustig. Ein Fehler von Verstappen auf seiner letzten schnellen Runde in Kurve eins verhinderte ein besseres Ergebnis als Platz vier - Rang drei sicherte sich Charles Leclerc im Ferrari.
Die wahrscheinlich regnerischen Umstände könnten auch Sauber-Pilot Nico Hülkenberg in die Karten spielen. Schon zuletzt in Silverstone hatte er bei Mischbedingungen sensationell seinen ersten Podiumsplatz gefeiert, trotz Starts von Platz 19. In Spa jagt der 37-Jährige seinem fünften Punkteergebnis in Folge hinterher, er geht aber nur als 14. in den Grand Prix. Im Sprint war der Emmericher auf Platz 18 leer ausgegangen.
Norris macht sich derweil nicht viel aus der Wettervorhersage. "Wir werden es abwarten und dann weitersehen", sagte er. Schließlich könnten sich die Verhältnisse in den Ardennen schnell ändern. Aus der Pole wolle er einfach "einen Vorteil" ziehen und dann weitermachen", sagte er.