Die Formel-1-Saison 2025 zählt zu den unterhaltsamsten seit 2021. Obwohl viele dachten, der Sieger stünde zu diesem Zeitpunkt längst fest, ist das Rennen um die WM-Krone weiterhin offen. Lando Norris, Max Verstappen und Oscar Piastri kämpfen noch um den Titel. Die Entscheidung fällt also an diesem Wochenende in Abu Dhabi. Und während die Papaya-bemalten Boliden darauf hoffen, ihr Werk zu vollenden, hat der amtierende Weltmeister alle Möglichkeiten, erneut ein Ausrufezeichen zu setzen.
Lando Norris: Die große Hoffnung (408 Punkte)
Für Norris war in diesem Jahr nichts selbstverständlich. Der Brite startete mit dem Ziel, seine Leistung aus dem Vorjahr (2. Platz, 374 Punkte) zu übertreffen und um den Titel zu fahren. Das gelang ihm direkt zu Saisonbeginn, als er das erste Rennen in Melbourne (Australien) gewann. Viele erwarteten daraufhin, dass er die Formel 1 komplett dominieren würde. Doch es kam anders: Sein Teamkollege mischte schnell mit.
So kommt der Fahrer mit der Nummer 4 vor Abu Dhabi auf "lediglich" 7 Siege und steht mit 408 Punkten zwar an der Spitze der Fahrerwertung, ist aber noch nicht Weltmeister.
Fehler und fehlende Klarheit im Team haben ihm zugesetzt. Jetzt steht er mit dem Rücken zur Wand: In den Emiraten muss er fehlerfrei bleiben, um seinen Traum zu verwirklichen.
"Ich will sie einfach schlagen, so wie sie mich schlagen wollen. Daran ändert sich nichts", sagte er nach dem Rennen am vergangenen Sonntag. "Ich hatte zuvor eine starke Serie, das hält mich im Titelrennen. Man muss akzeptieren, einstecken und wieder nach vorne schauen. Wir werden sehen, was in Abu Dhabi möglich ist."
Max Verstappen: Der Einzigartige (396 Punkte)
Wer sonst als Max Verstappen könnte die Pläne von McLaren durchkreuzen? Als amtierender Champion stand er vor der Herausforderung, in dieser Saison wieder anzugreifen. Doch angesichts der Überlegenheit der Papaya-Boliden war das alles andere als einfach.
Der Niederländer holte seinen ersten Sieg in Suzuka (beim 3. Grand Prix der Saison), hatte aber auch einige Durchhänger. Dennoch blieb er das ganze Jahr über konkurrenzfähig. Als McLaren mit Problemen zu kämpfen hatte, nutzte er die Gelegenheit und kämpfte sich in der zweiten Saisonhälfte zurück ins Titelrennen. Zwischenzeitlich betrug sein Rückstand 102 (!) Punkte auf den Führenden der WM-Wertung, inzwischen sind es nur noch 12.
Nach einem durchwachsenen Wochenende in Katar (4. im Sprint, 1. im Grand Prix) liegt er auf Platz 2 der Fahrerwertung. Damit hat er weiterhin alle Chancen, in Abu Dhabi zu gewinnen. Das wäre keine große Überraschung. Mit seiner Cleverness, seinem Kampfgeist und seiner Erfahrung kann er seine Konkurrenten übertrumpfen und sich seinen fünften WM-Titel sichern.
"Wir sind bis zum Schluss im Kampf, das ist unglaublich. Alles ist möglich, wir werden sehen, ich mache mir momentan keine großen Sorgen um den Titel", betonte er in Katar. Seine Chancen sind jedenfalls weiterhin intakt.
Oscar Piastri: Das Comeback (392 Punkte)
Das gilt auch für Oscar Piastri. Obwohl er im Titelrennen auf Platz 3 liegt, hat der Australier nur 16 Punkte Rückstand auf seinen Teamkollegen. Der Fahrer mit der Nummer 81 hat eine starke Saison hingelegt, angefangen mit einem Sieg in Shanghai beim 2. Grand Prix des Jahres. Danach folgten sechs weitere Erfolge. Damit steht er bei ebenso vielen Siegen (7) wie sein Teamkollege.
Allerdings verlor er ab dem Rennen in Amerika an Schwung und fand erst in Las Vegas wieder zu alter Stärke zurück. Er ist also noch im Titelrennen, hat allerdings seine Führung in der Gesamtwertung inzwischen abgeben müssen. Sein zweiter Platz in Katar hielt seine Chancen auf den Titel gerade noch so am Leben.
Doch der Australier hält weiter an seinem Traum fest. Als Erster im Sprint in Katar und Zweiter im Hauptrennen hat er erneut bewiesen, was in ihm steckt. Jetzt muss er in Abu Dhabi alles geben, um auf ein glückliches Ende hoffen zu können.